VORWORT ZUM JULI 

- Wir haben uns entschieden in Mosambik nicht weiter nördlich zu fahren, sondern westlich nach SIMBABWE zu gehen. Simbabwe als Reiseland erscheint mit tollen Landschaften. Aber wer nicht mit einer Schubkarre voller nagelneuer US Dollar Noten einreist erfährt was hinter dem Begriff "Cash Crisis" steht. Wir waren zuerst überrascht an 6 ATM kein Geld zu bekommen mit der Visa Karte. Im Land gibt es kein Bargeld.

Doch nun der Reihe nach:

Sonntag 01.07.2018 „Kurzschluss!“

 

Es macht erst mal „Puff“ - kurz nach dem los fahren. Der 24 Volt Ladestecker hat sich verabschiedet – Na ja, Chinesische Qualität halt! Kurz danach stellen wir fest: Mist Robert's Handy war angeschlossen und hat wohl nun auch seinen Geist aufgegeben. Warum auch nicht – das einzige Internet fähige Handy – mit dem ganzen Kartenmaterial... Ok, wir fahren erst mal zu Lynet ins Hotel und hoffen dort für eine Nacht stehen zu können.

Tatsächlich hat auch das Hotel einen kleinen Campingplatz und wir können – Yiipiii – mit Visakarte zahlen. Lynet weiß auch jemanden, der Robert's Handy eventuell reparieren kann. Denn Laden hätten wir ohne ihre Hilfe aber nicht gefunden, obwohl Chimanimani gerade mal aus zwei Straßen besteht. Fachmännisch sieht in Afrika nichts aus, auch dieser Laden wirkt eher wie ein Wahlloses Sammelsurium. So chaotisch die zwei Arbeitstische auch aussehen, die zwei Herren wissen genau was sie machen! Feinste Drähte werden da auf Platinen gelötet – in Deutschland undenkbar sein Handy so reparieren zu lassen – in Simbabwe Überlebensnotwendig wegen des Ecocash's.

Sehr behutsam wird das Handy auseinander genommen und Stück für Stück durch geprüft. Nach einer Stunde ist klar – das klappt heute nicht mehr. Morgen gegen zehn sollen wir nochmal kommen.

Seit unserem letzten Besuch 2001 in Simbabwe hat sich die Finanzlage nicht wirklich verbessert – im Gegenteil. Der Simbabwe Dollar wird mittlerweile dem US Dollar eins zu eins gleichgestellt – hat aber bei weitem nicht seinen Wert! Jeder der hier durch das Land reist sollte einen „Sack“ US Dollar dabei haben – oder ein Kopiergerät ;). Haben wir beides nicht! Mit der Visa Karte kann man hier auch fast nirgends bezahlen und Bargeld holen an der ATM Maschine schon gar nicht. Die Bankautomaten geben nur einen kleinen Mindestbetrag von 30$ Dollar aus – wenn man früh genug dran ist – meist haben sie aber kein Geld mehr. In den Bankfilialen tut man sich genauso schwer und an Touristen Geld auszahlen geht sowieso mal gar nicht. 

Montag 02.07.2018 „ Mit – Ohne Geld“

 

Kurz nach zehn stehen wir auf der Matte und welch Überraschung – das Handy ist tatsächlich wieder funktionsfähig. Es hat neues „Herzstück“ bekommen. Allerdings sind nun alle Daten von Robert's Telefonspeicher inklusive Whatsapp, Maps.me und iOverlander nicht mehr drauf. Muss alles neu heruntergeladen werden – wir haben ja auch sonst nichts zu tun! Zumindest ist das Handy jetzt mit einem Konto für Ecocash ausgestattet – allerdings noch ohne Geld darauf aber mit afrikanischer Musik vom „Vorbesitzer“.

Verschieden Möglichkeiten tun sich auf und wir wandern von der einen zur nächsten – zwei Stunden lang. In der Bank wird uns erklärt – also Internationale Karten könnten sie ähm nicht auslesen! In der Post versucht man es wenigstens – leider mit dem gleichen Ergebnis – es funktioniert halt nicht! Die 60$ für die Reparatur sollten wir schon irgendwie bezahlen können – es fragt sich nur wie das „Mit-Ohne Geld“ gehen soll.

Lynet springt wieder für uns ein – also sie läuft mit Robert durch diesen 200 Personen starken Ortsteil um irgendwie von der Visakarte auf das Ecocash – System Geld transferieren zu können. Eine Kirchenfreundin kann vielleicht helfen, aber ihr Kartenlesegerät muss dafür erst geladen werden. Wegen Wartungsarbeiten des Stromnetzes ist dieser bis 18.00 Uhr abgestellt. Da können wir ja dann mal aushelfen und nehmen das Gerät zum Laden mit.

Und tatsächlich es klappt – jetzt sind wir auch mit Ecocash – Geld ausgestattet – bei diesen Preisen hier wird es nur nicht lange reichen!

Dienstag 03.07.2018 „Weiter geht`s...“

 

Wir verabschieden uns herzlich von Lynet. Durch sie ist es uns mal wieder unerwartet Möglich hinter die Kulissen eines Staates zu schauen. Sie hat einen guten Job mit dem sie gutes Geld verdient, aber eben nicht ausgezahlt bekommt. Von ihrem Monatsgehalt von ca. 400$ Dollar bekam sie gerade mal 50$ Dollar - das musste für sie und ihren Sohn für drei Monate reichen.

Das Ecocash – System gibt es seit Rund 2 Jahren – es gaukelt den Menschen aber nur vor, Geld zu haben. Das dazugehörige Bargeld gibt es ja nicht in Wirklichkeit. Den Menschen ist es regelrecht peinlich, wenn man sie auf die „Bargeldkrise“ anspricht, denn sie wissen sehr genau, das dies für den Tourismus nicht förderlich ist.

Simbabwe ist eigentlich ein sehr schönes Reiseland, mit sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen und ohne „Bankräuber“ ; ) 

 

 

Sorry, hänge mit dem Schreiben hintendran. Nicht weil es nichts zu Berichten gäbe, sondern da wir nur einen Laptop haben. Denn braucht Robert zur Zeit für die Planung des Aufbaus der Mietunimogs. Aber heute (09.07.) ist für mich "Arbeitstag" und die Jungs machen mit dem "Dicken" die Gegend unsicher!

Mittwoch 04.07.2018 „I,m singing in the rain...“

 

...und wieder mal – Regen!!! Der hat uns bis jetzt wirklich in jedem Land gefunden! Auch hier – ungewöhnlich für die Jahreszeit. Dazu kommt ein sehr kalter Wind und macht das ganze zum richtigen Winter.

Unser „Dicker“ meinte auch – „Mir gefällt das Wetter nicht“ und lässt das Wasser auf alle Matratzen plätschern – über Nacht - an den Füßen – damit wir uns nicht gleich Aufregen müssen.

Strom gibt es heute nicht – der große Generator wird erst am Abend in Betrieb genommen. Irgendwie sollten wir aber das „Feuchtgebiet“ trocken bekommen. Wenn das Wetter weiter so bleibt haben wir dann eine eigene „Eiszapfenzucht“ im Unimog. Wir fragen an der Rezeption nach und dürfen unseren „Dicken“ neben dem kleinen Generator parken und dort zum Heizen Strom abzapfen – für eine Stunde!

Es wird fast trocken, dann geht auch dem „Kleinen“ die Puste aus. Noch drei Stunden – das heißt mit vielen Decken einmummeln...

Geplant war der Tag an sich anders. Great Simbabwe sollte heute das Ziel sein – bei Dauerregen? Wir entscheiden uns dagegen. Wie sich am Abend herausstellt, war dies genau richtig. Von unseren Südafrikanischen Nachbarn erfahren wir, dass der Eintrittspreis bei 36$ pro Person liegt. Zudem hatten sie einen Guide der keine große Lust hatte unterhaltsam zu sein und das ganze mit Regen garniert – da können wir uns wirklich schöneres vorstellen – zum Beispiel den Unimog „Trockenlegen“ ; )

Donnerstag 05.07.2018 „Pfauenschau“

 

In der Nacht hat zumindest mal der Regen aufgehört. Aber nur, um dann zum Frühstück wieder anzufangen. Vielleicht, so ist unsere Hoffnung, ist in 300 Kilometer besseres Wetter. Nun gut – ist es nicht. Wir haben eine Hochebene erreicht und da fegt der Wind noch ein bisschen mehr.

Auf dem Campingplatz bekommen wir eine Lodge, in der wir das Badezimmer nutzen dürfen.

Der Platz ist schön – das Wetter ist es nicht – dann bleiben wir mal zwei Tage. Den Nachmittag peppen wir mit einem lecker Essen in Denise's Kitchen auf. Wir innen mit Heizlüfter im Warmen – die große Pfaufamilie im kalten Draußen. Sehr anklagend werden wir durch die Terrassentür beäugt! 

Freitag 06.07.2018 „Wasserscheu“

 

Nun gut, das Wetter lädt überhaupt nicht dazu ein auch nur einen Fuß aus dem Unimog zu setzen – dann machen wir dies heute auch nicht! 

Einen ganzen Tag auf 10qm zu zweit, klappt erstaunlich gut. Mann und Frau überleben!!!

Robert plant und ich beschäftige mich mit Lesen und Film gucken. 

Samstag 07.07.2018 „Dauergast am Hochzeitstag“

 

Erfrischend könnte man den Morgen nennen – oder einfacher: Es ist A….kalt! Die Hoffnung, dass es in weiteren 300 Kilometern besser wird, haben wir vorgestern schon begraben.

Dann halt Kalt mit Regen...

Den Zeltplatz, denn wir heute erwischen – nun gut, der hat nichts was einen länger bleiben lassen wollte. Kein Strom, kein heißes Wasser. Die Sanitäre Anlage wird nach unserer Ankunft schnell geputzt – also nur die Damen, denn die „Herren“ sind keinem mehr zumutbar und werden unter Verschluss gehalten.

Wir haben ein bisschen Hunger und gönnen uns zwei Portionen Pommes. Und ich mir endlich mal wieder einen Milchshake. Der kommt dann auch in Mini – das es solch kleine Gläser dafür gibt?! Genießen werde ich ihn nicht Lange. Danach bin ich „Dauergast“ auf dem WC – am Hochzeitstag!

Sonntag 08.07.2018 „Wer kann der kann!“

 

Ha, die Sonne! Sie begleitet uns doch tatsächlich heute den ganzen Tag – und ich habe Winterkleidung an. Schwitzen geht nur leider nicht so geruchsneutral wie Frieren – Nicht Bewegen!

Das funktioniert nur nicht lange.

Wir fahren eine Tankstelle an – keine der Großen, sondern eine kleine die auch Petroleum verkauft. Vor ein paar Tagen haben wir uns einen Petroleumkocher zugelegt. Um ihn ausprobieren zu können fehlt noch die Füllung. Robert kommt ins Gespräch, mit dem Besitzer der Tankstelle.

Er ist daran interessiert, was vor allem „Weiße“ Touristen über Zimbabwe Wissen. Bei Kaffee und Muffins kommen wir ins Erzählen und Erfahren im Gegenzug auch, wie die Grundstimmung der Menschen hier vor den Wahlen Ende Juli ist. Und wieder „verplempern“ wir zwei spannende und interessante Stunden.

 

Zwei Lastwagen tauchen auf – am Straßenrand. Der eine steht Mitten im Gebüsch und der andere dahinter. Drum herum viele aufgeregte Männer. Robert's „Helfertrieb“ ist geweckt. Natürlich halten wir an und fragen nach. Während dessen zieht der eine LKW den anderen aus dem Gebüsch – insgesamt werden gute 50 Meter Lastwagen bewegt. Schon ein Schauspiel der besonderen Art.

Wir erfahren: Bremsversagen war die Ursache für die Buschfahrt. Jetzt steht der Lastwagen nur so ungünstig am Straßenrand – so kann der da nicht stehen bleiben! Tja, und nun kann der „Dicke“ zeigen was er kann.

Beim ersten Versuch gräbt er sich erst mal in den Schotterboden ein. 23 Meter Lastwagen mit Auflieger sind halt auch kein Fliegengewicht für den „Kleinen“. Beim zweiten Versuch klappt es und eine kleiner Dicker und ein großer Langer bewegen sich gemächlich die Straße entlang. Da sind schon alle mächtig beeindruckt.

Zwei weitere „Schleichfahrten“ sind nötig um den Lastwagen richtig am Straßenrand zu parken.

Uns fällt erst wieder auf, dass wir eigentlich die „falsche“ Hautfarbe haben, als der eine Fahrer uns für unsere Hilfe Geld anbietet. Es ist nirgendwo in Afrika üblich, dass „Weiße“ „Schwarzen“ helfen.

Natürlich lehnen wir Dankend ab. Wir gehen trotzdem nicht mit leeren Händen – denn ich habe die ganze „Hilfsaktion“ gefilmt. Für uns ist dies genug - zu sehen was ein Unimog alles schaffen kann!

 

Kariba“

Der erste Campingplatz in Kariba ist sehr gepflegt – mit lauter Südafrikanischen Anglern. Die brauchen wir eigentlich kein zweites Mal, also fahren wir eineinhalb Kilometer weiter zum Warthogs Buschcamp. Wow – kein Elektrozaun, der Elefanten oder Nilpferde draußen hält. Die laufen dann halt mal über den Campingplatz. Da bleiben wir doch mal länger.

Beim Aussteigen werden wir gleich „Überfallen“. Tatenda ist ganz begeistert von dem Unimog und möchte mehr über das Fahrzeug wissen. Zeitgleich kommt Charl mit seiner Familie und ist am Aufbau interessiert.

Ok, jetzt wäre es an Sich einfach, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzten – geht nicht – zwei verschiedene Hautfarben. Dann eben nacheinander...

Das Gespräch mit Tatenda, seinem Bruder Hilton und dem Vater Robert entwickelt sich so intensiv, dass für die andere Familie keine Zeit bleibt. Charl gibt uns seine Kontaktdaten – so geht es auch!

Mit zwei Namensvettern wird eine Unterhaltung nicht einfach und Robert bekommt kurzerhand einen „Spitznamen“! Da muss man sich auch erst mal dran Gewöhnen – ROB!

Am Ende werden wir für den nächsten Tag zum Essen eingeladen und Tatenda darf Morgen mit dem Unimog „Probefahren“.

Montag 09.07.2018 „Ölfleck!“

 

Es sieht aus, als hätte sich ein Hund erleichtert – nur hier gibt es keine Hunde und schon gar keine die ihre „Pieselspur“ am Reifeninneren hinterlassen. So ganz stimmt dies jetzt aber auch nicht – es gibt eine – mehr Rund als Lang! Bewegen ist aber nicht so ihr Ding. Ihr Radius beschränkt sich auf 2 Meter um die Küche!

Dann hat also unser „Dicker“ wieder mal ein Dichtungsproblem – Dieses Mal am rechten inneren Vorderrad und hinten Links. Da machen wohl gerade die Dichtungen vom Getriebe am Rad schlapp – Die hätten jetzt nicht warten können, bis wir in ein paar Tagen in Lusaka (Sambia) in der Werkstatt bei Carsten sind!

Tatenda und Hilton kommen fast pünktlich und werden mit „Rob“ die nächsten drei Stunden nicht mehr auftauchen.

Gegen Mittag bekomme ich die Männer dann doch noch mal zu Gesicht. Sie packen mich mit ein – also nicht in den Unimog - der hat ja nur Platz für drei! Nun werden wir durch Kariba chauffiert und bekommen alles Sehenswerte hier gezeigt. Hilton öffnet mir, ganz Gentleman, immer die Tür – da fühlt sich „Frau“ schon ganz wohl.

Am Abend fahren wir zur Familie und bekommen ein wirklich sehr, sehr leckeres Abendessen mit Familienanschluss. 

Dienstag 10.07.2018 „Rad ab!“

 

Robert macht es ganz alleine – das Hinterrad vom Unimog muss runter um zu schauen ob die Ölleckasche wirklich an den maroden Dichtungen liegt.

Das Ergebnis ist Eindeutig – neue Dichtungen müssen her. Da das Öl direkt auf die Bremsscheiben läuft, haben wir nun von vier noch zwei Funktionstüchtige Bremsen. Wenigstens etwas – meint der „Mann“. Und was alleine runter gewuchtet wurde bekommt er auch alleine wieder drauf – genug Muskeltraining für heute. 

Mittwoch 11.07.2018 „Dichtungsfragen!“

 

Früh ist Robert schon "Unterwegs"! Also im Internet - Dichtungsringe recherchieren. Welche Nummer, Größe, und , und, und...

Klar ist, hier im Warthogs-Camp bleiben wir wohl nun doch etwas länger. Wir können uns schlimmeres Vorstellen. Umgeben von Flusspferden, Elefanten, Zebras, Krokodilen und vielem, sehr vielem Federvolk - frei Haus - kann man jeden Tag etwas anderes Erleben ohne den Platz verlassen zu müssen.

Donnerstag 12.07.2018 „Katamaran“

 

Es waren gestern Mittag sehr harte Verhandlungen nötig! Erst wollte man von uns für die Bootstour 250$ US Dollar – für einen ganzen Tag auf dem Wasser. Irgendwie haben die Menschen in Zimbabwe offensichtlich den Eindruck, dass wir deutschen Touristen mit Sicherheit einen Goldesel dabei haben.

Wir erweisen uns leider als echt „Harte Nuss“. Nach einer Stunde ist der Preis auf 120$ US Dollar runter gehandelt und wir nehmen noch ein Österreichisches/Zimbabwisches Pärchen mit an Bord. Nochmal eine Stunde ist nötig um bezahlen zu können, denn die Visakartenlesegerät möchte sich nicht mit unserer Bank verbinden – nicht unser Problem.

Afrika heißt: Unser Boot kommt eine Stunde später als verabredet. So ist es halt nun mal!

Andrina und Neil gönnen sich schon mal ein Frühstücksbier und flössen sich im Laufe des Tages eine halbe Brauerei ein. Ihre vier Angeln machen uns erst mal nicht stutzig.

Es knattert – und tatsächlich kommt da ein Katamaran um die Ecke geschippert. Super - damit wollte ich schon immer mal mitfahren!

„Eine Seefahrt die ist Lustig....“ ist sie wirklich. An der ersten Insel „Redcliff“ werden die Angeln ausgepackt – also von Neil. Ein Tigerfisch soll es sein – der beißt auch gleich an! Weiß aber auch den Weg von der Angel wieder loszukommen.

Unser Skipper Justis weiß jeden noch so guten Angelplatz und wir werden sie alle Testen! Der Erfolg ist allerdings, na ja, schmächtig würde passen. Die drei „Kleinen“ werden nur für den eigentlich Großen Fang eingesetzt. Die erste, die gefallen an den Würmern findet ist leider eine Wasserschildkröte. So war das ja nicht gedacht. Jetzt heißt es das arme Tier erst mal vom Haken zu lassen - bevor es die Krokodile mitbekommen. An Land zieht sie erst mal den Kopf ein – nur da müssen wir dran. Justis weiß wie man Wasserschildkröten entspannt! Am Rücken auf dem Panzer kraulen und sie kommt tatsächlich wieder zum Vorschein. Den Haken bekommen wir trotzdem nicht ganz raus – tut ja auch wirklich weh - so ein „Piercing“ an der Wange! Zumindest kann Neil den größten Teil abzwicken. Von der Leine befreit rennt sie auf dem schnellsten Weg ins Wasser zurück. Als der nächste Wurm an der Angel untergetaucht wird, schaut sie nochmal „Anklagend“ mit Sicherheitsabstand aus dem Wasser.

So schippern wir nun von einem Platz zum nächsten. Robert darf sich dann auch mal als „Angler“ versuchen. Seine Brotbollen und Würmer finden auch reißenden Absatz. Nur die Fische wissen wohl auch wie man an die „Leckereien“ kommt ohne in den Haken zu beißen – „Fisches Friend“

Fischlos geht’s bei Sonnenuntergang zurück. 

Freitag 13.07.2018 „Schattentag“

 

So viel Sonne auf einmal und das noch auf dem Wasser – mein Kopf nimmt mir das heute Übel!

Durch die leichte Brise habe ich nicht bemerkt, das mein „Oberhaupt“ heiß läuft. Mache ich heute dann mal einen „Schattentag“ im Bett.

...und Robert? Planung ist alles – so auch heute! 

"Upps, den Tag vergessen!"

Samstag 14.07.2018 „Rücken...“

 

Die Dichtungen für die Reifen kann Robert bekommen. Unser LKW Mechaniker in Sambia hat welche in seiner Werkstatt. Wir haben ja sowieso einen Termin bei ihm – leider erst Ende Juli. Nach vorne schieben? Gute Idee, aber... es kommt ein Bandscheibenvorfall dazwischen. Carsten ist bis übernächste Woche im Krankenhaus und so sitzen wir hier erst mal fest. Bei angenehmen 25c° - 27c° halten wir dies an einem so schönen Platz sehr entspannt aus. Schade ist nur, dass wir den Abstecher zu den Mana Pools streichen müssen. Diese wurden uns jetzt so oft von Einheimischen und Touristen ans Herz gelegt. 

Sonntag 15.07.2018 „Faule Socke!“

 

Heute passiert so gar nichts – und wir machen einen auf „Faule Socke"!

Montag 16.07.2018 „Badetag“

 

Frische“ 22c° zeigt das Thermometer heute an. Kühl genug dass unsere Flusspferde vor der „Haustüre“ auch mal Tagsüber raus kommen und Sonnenbrandgefahr besteht bei bewölktem Himmel auch nicht. Das Frühstücks – Mittagessen muss warten. Wir machen jetzt erst mal einen Drohnenflug. Heute scheint die Nilpferde das gesumme der Drohne nicht zu stören. Sie genießen das „Landleben“ und wir genießen den Anblick völlig entspannter Hippos.

Keine halbe Stunde später steht etwas großes graues hinter unserem Unimog. Ein Elefanten – Jungbulle hat es auf den Campingplatz gezogen. Auffällig ist sein Rüssel – da fehlen gute 30 Zentimeter. Gras fressen geht mit gekürztem Rüssel nicht wirklich. Seine Technik, trotzdem an Nahrung zu kommen, finden wir genial. Er zeiht sich die Äste der Bäume durch sein Maul und schabt die Blätter mit der Zunge ab.

Danach macht er sich leider auch über unseren Müllbeutel her. Er frisst tatsächlich den Plastikbeutel auf. Der ist zwar biologisch abbaubar aber bestimmt nicht gut für einen Elefantenmagen. Danach kommen die Dosen dran – Och ne – die will er doch nicht wirklich „Verspeisen“! Zusammengedrückt spuckt er sie wieder aus – war wohl zu scharf – die Chakalaka Dose. Als Nachtisch kommen die Ananasschalen dran, dass geht ja noch.

Auf zum Restaurant – da gibt es leckere Büsche. Der Koch sieht dies allerdings anders und unser Besucher bekommt erst mal ein Dusche. Gute eineinhalb Stunden verbringt er fressend auf dem Campingplatz. Dann entdeckt er den Unimog und unser „Dicker“ fühlt sich endlich mal in ernst genommener Gesellschaft.

Tröten ist zu hören – so laut – ich habe den Eindruck „Benjamin Blümchen“ hat sich auf dem Campingplatz angemeldet.

Ich gehe dem Geräusch nach und entdecke einen Elefanten auf der gegenüber liegenden Landzunge. Ich glaub ich sehe nicht richtig – er setzt gerade zum Sprung an und platscht mit lautem getröte ins Wasser. Wieder aufgetaucht kann man pure „Lebensfreude“ sehen und hören. Geräuschvoll pflügt er sich durch's Wasser – taucht unter und immer wieder prustend und trompetend auf. Badetag macht Elefanten Offensichtlich sehr großen Spaß!

 Dienstag 17.07.2018 „Achter“

  

Gestern hat Robert noch einen Neuen Reifen für sein Fahrrad bekommen. Das drauf montieren klappt. Allerdings hat das Fahrrad durch das Fest schnallen einen ziemlichen 8. abbekommen. Der muss heute noch irgendwie raus – sonst fährt sich das ganze irgendwie „Eirig“.

 Mittwoch 18.07.2018 „How are you?“

  

Einkaufen mit dem Fahrrad – ist gar nicht weit, sagt mein Mann! Die Hügel verschweigt er. Irgendwie fühl ich mich wie die Queen, als Präsident Trump bei ihr zu Besuch war. Robert fährt schon mal voraus. Als wir in den Ort kommen, sind erstaunlich viele Kinder unterwegs. Offensichtlich ist gerade die Schule aus. In Zimbabwe haben wir bisher immer sehr höfliche Menschen kennengelernt – so auch die Kinder. Irgendwie habe ich den Eindruck heute gab es in jeder Klasse Englischunterricht, denn von allen Seiten werden wir gefragt: „How are you?“ Bis zum Lebensmittelladen höre ich die Frage dann ungefähr 40x. Wir fahren an einem Kindergarten vorbei – ohne Kinder. Dafür mit einem alten Mercedes als Spielauto im Außengelände. Mir fällt auf, dass ich bisher in keinem der Kindergärten in Zimbabwe Kinder gesehen habe – vielleicht haben die hier auch Erziehermangel!

Der Rückweg gestaltet sich Fragetechnisch genau so wie der Hinweg allerdings mit einer Ausnahme, bei der es mich vor lauter Lachen fast vom Fahrrad schmeißt. Ich „Hechel“ den Hügel hinauf , da ruft ein Kind hinter mir: “Yes, you can do it!“

Donnerstag 19.07.2018 „Keine Ahnung von Nichts!“

  

Ein Geheimtipp soll es sein. Da waren noch nicht wirklich viele Touristen, sagt man uns.

Wir fahren zur Anmeldung des Naturreservats. Eintritt pro Person 20$ US Dollar + 10$ US Dollar für den Unimog + 30$ US Dollar für den Guide = 60$ US Dollar für einen Tag Heiße Quellen.

Für das Geld muss das wirklich ein toller Platz sein. Die nächsten 40 Kilometer fahren wir erst mal recht „Still“ durch die Gegend. Von unserem Guide erfahren wir nur, dass er an sich keine Ahnung von Nichts hat. Er ist auch erst seit einem Halben Jahr hier angestellt. Ich hoffe nur, dass er wenigstens im Notfall sein Altersschwaches Gewehr bedienen kann. Es sieht aus, als wäre es noch aus der Kaiserzeit. Die Patronen muss man da einzeln – wenn er überhaupt welche dabei hat!?

Wie sich herausstellt, hätten wir diesen „Bodygard“ aber eigentlich nicht gebraucht. Uns läuft kein einziges Tier über den Weg bei dem man einen solchen Begleitschutz nötig hätte. Dafür ist mal wieder „Busch Sägen“ angesagt. Das wir die letzten drei Kilometer besser zu Fuß laufen sollten, fällt im erst auf, als wir uns schon zwei Kilometer durch den selbigen gesägt haben. Dann laufen wir halt den letzten Kilometer. Wie wir allerdings den „Dicken“ da nachher wieder gewendet bekommen?

 etzt ziehen wir erst mal lange Hosen an, denn das Gebüsch ist sehr wehrhaft. Roberts Arme und Beine sind Rot getupft und gestreift.

Unter „Hot Springs“ hatte ich mir irgendwie etwas größeres vorgestellt. Das Hauptbecken hat die Größe unserer Badewanne und Stinkt ziemlich nach faulen Eiern. Die beiden kleineren Becken habe die passende Farben von Weiß über Dottergelb zu Giftgrün.

Schade ist, dass unser Guide uns leider auch nichts zu dieser Quelle sagen kann. So genießen wir diesen verwunschenen Platz halt Unwissend! 

Freitag 20.07.2018 „Tatü tata die Feuerwehr ist da...“

  

Wir haben neue Nachbarn – mit einem Feuerwehrauto. Nicht die Schweizer Familie – das dachte ich erst. Es gibt aber wohl noch mehr Deutsche Feuerwehren in Afrika! Diese ist noch im Original Zustand. Nur das Bett in der Doppelkabine ist neu eingebaut. Hilde und Reinhard ein Lehrerehepaar aus Hamburg/Zimbabwe sind seit einem viertel Jahr stolze Besitzer dieses Beeindruckend großen Feuerwehrautos.

Das nötigste ist hinten eingepackt, aber nicht wirklich ausgebaut. Robert und mir kommen gleich Ideen Was, Wo, Wie eingebaut werden könnte. Für Europa würde auch die „Beinfreiheit“ reichen. Ähm, ich wollte keinen Zweiten Camper …!

aber irgendwie wäre es schon Toll! Ich geh mal schauen – im Internet. 

Samstag 21.07.2018 „Elefantös!“

  

Frühstücksbesuch! Unser Elefant mit kurzem Rüssel ist heute morgen wieder unterwegs auf dem Zeltplatz. Allerdings wirkt er etwas Nervös. Erst mal „entblättert“ er eine Stunde ohne „Zwischenfall“ die Bäume. Danach sucht er im Mülleimer wieder nach „Leckereien“ findet aber keine – wir haben dazu gelernt und geben den Müll vorne an der Bar ab. Nun wird er doch ein bisschen ungehalten. Ok, vielleicht hat er ja in der Restaurantküche mehr Glück. Mit den Stoßzähnen versucht er den Bambuszaun aufzuspießen. Die Köche sind aber nicht der Meinung, dass er die Küche überhaupt betreten darf – das Dach ist zu niedrig! Mit einem langen Staubwedel versuchen sie ihn zu verscheuchen. So schnell gibt unser Elefant aber heute nicht auf. Dann halt mit Drohgebärden – aufgestellten Ohren und den „kurzen“ Rüssel nach oben. Klappt immer noch nicht. Stur stehen bleiben – vielleicht funktioniert es so. Als sie nun Steine nach ihm werfen, kriegt er nun doch schlechte Laune. Er trabt zurück zum Zeltplatz und zerreißt beim Laufen die Wäscheleine – die war halt im Weg! Nun entdeckt er das rote Feuerwehrauto nebenan – und da riecht es wohl irgendwie sehr lecker. Außen herum wird jeder Zentimeter ab geschnüffelt. Zum Pech des Grauen Riesen hat Hilde noch schnell alle vier Rollläden geschlossen. Dann halt vor zur Fahrerkabine. Da sitzen Reinhard und Hilde drin. Der Beifahrerspiegel ist sehr interessant – ob man den „anstupsen“ kann, mit dem Stoßzahn? Nicht sehr stabil so ein Spiegel und essen kann man das auch nicht. Na dann doch zurück ins Buschwerk...

Sonntag 22.07.2018 „Niemandsland“

 

Problemlos reisen wir gegen elf aus Zimbabwe aus. Auf der anderen Seite in Zambia einreisen werden wir dann erst mal nicht. Warum? Es gibt hier kein Visa – Kartenlesegerät. Auch an dieser Grenze reisen die Menschen mit „dicken US Dollarbündeln“. Gefühlte 10x fragt der Grenzbeamte ob wir wirklich kein Bargeld dabei haben. Es überfordert ihn sichtlich, dass es Menschen gibt die tatsächlich Bargeldlos reisen. NEIN! Wir haben keine „Dollardruckmaschine“ in unserem Dicken versteckt! Nach einer halben Stunde ist er bereit uns „fast“ zu glauben – was jetzt – nun, er hat keine Ahnung. Den Vorgesetzten anrufen. Die Idee: Robert darf mit dem Unimog „Einreisen“ und am nächsten Bankautomat in 17 Kilometer Geld holen. Die Pässe und die „Frau“ bleiben als Pfand im Niemandsland.

Zwei Stunden stehe ich – von einem Bein zum anderen. Zwischendrin helfe ich noch einen Flachbildschirm zu tauschen. Die Grenzbeamten wollen ja auch Unterhalten werden. Da der Bankautomat nicht funktioniert versucht Robert alles Mögliche um an Bargeld zu kommen. Er trifft auf einem Lodge Besitzer der ihm Bargeld gegen eine Visazahlung gibt. Leider zu wenig, wie sich herausstellt. Dann können wenigstens Robert und der „Dicke“ legal ins Land reisen. Das ist doch alles nicht wahr – Denke ich – aber wir sind in Afrika! Das Visum für Robert ist in fünf Minuten fertig – nun kommt das Auto – das dauert wohl länger... . Zwischendrin kommt ein Anruf von der Bank: Die Reparatur des Geldautomaten ist in Arbeit– und das an einem Sonntag! Wir müssen Mautgebühr zahlen. Dafür braucht man die genauen Kilometer, die wir fahren wollen. Der Computer geht nicht wirklich und rechnet die Kilometer auch nach einer Stunde nicht zusammen, also müssen wir das Grob mit der Straßenkarte zusammenzählen. Weiter geht es zur Grenzpolizei ohne Uniform. Da ist man sich uneinig, ob Robert wirklich der Besitzer seines eigenen Unimog's ist. Nicht Missverstehen: Wir haben alle Papiere für den „Dicken“ dabei – da steht auch eindeutig Robert als Besitzer drin. Nein, also so geht das nicht, man muss schon bei Interpol anfragen – ohne Computer (sie haben keinen), aber mit dem Handy! Mir ist Schleierhaft wieso Interpol ausgerechnet an einem so kleinen Grenzposten per Handy zu erreichen sein soll. Welche Nummer der Polizist wirklich anruft?! Auf alle Fälle gibt er nicht mal das Kennzeichen durch, nur soviel, es handle sich um ein Deutsches Auto???

Von der anderen Seite der Leitung kommt wohl ein „in Ordnung“ und wir zahlen 5$ US Dollar für einen Zettel mit Stempel, dass Robert wirklich nicht seinen eigenen Unimog geklaut hat. Der nächste Anruf von der Bank: Der Geldautomat wäre nun repariert – Toll! Wir können aber noch immer nicht los.

Ein Kwacha (ausgesprochen Quatscha) läppert sich zum anderen. Alle Kwacha's sind ausgegeben und der „Dicke“ erst halb durch, von mir ganz zu schweigen – ich habe immer noch kein gültiges Visum. Eine andere Lösung muss her. Wir fragen bei einen „Geld – Tauscher“ der an der Grenze etwas Arbeitslos herum hängt, ob er uns das fehlende Geld leihen kann. Wir würden ihn danach mit zum, hoffentlich dann noch funktionierenden, Geldautomaten mitnehmen und unsere „Schulden“ zahlen. Er lässt sich auf den „Deal“ ein. Bis hierher hat die „Prozedur“ gerade mal schlappe viereinhalb Stunden gedauert. Von nun an geht es etwas schneller. Der Unimog wird erst gar nicht durchgecheckt und wir dürfen endlich über die Grenze. Der Geldautomat spuckt dann zum Glück auch wirklich Geld aus und wir können uns nach fünf Stunden endlich auf den Weg nach Lusaka machen. Wir müssen wohl oder übel in die Nacht hineinfahren!

 

Elefantenrennen“

Die Strecke haben wir uns vorher nicht so genau angeschaut, denn wir sind ja davon ausgegangen diese bei Tageslicht fahren zu können. Nicht darüber Nachdenken – jetzt müssen wir da durch – durch das Gebirge – mit sehr vielen Lastwagen. Die Überholspur, an den Hängen, ist nur sehr vage zu erkennen. Zusätzlich liegen auf der Linken Fahrbahnseite große Felsabbrüche. Herausfordernd! Von hinten werden wir, Buckel runter, ständig von überlangen LKW's überholt nur damit sie an der nächsten Steigung wieder vor uns die Schleichfahrt üben. Irgendwann wird Robert das „Elefantenrennen“ zu Blöd und er klemmt sich hinter zwei Südafrikanische Laster. Bergab geht es zügig, Bergauf eben schleppend – aber wir haben genug Beleuchtung durch die Großen nach vorne. Wir kommen doch tatsächlich auch noch in Lusaka an – um 22.00 Uhr!

Montag 23.07.2017 „Stehender Verkehr“

 

Gestern Nacht haben wir im Dunkeln einige „Shopping Mall's“ sehen können. Diese wollen wir heute mal abklappern – mit dem Fahrrad. Ab durch die „Großstadt“ mit – ohne Fuß- und Radwegen. Die erste Mall ist von den Chinesen – zweidrittel der Geschäft ist geschlossen. Na ja, dann nehmen wir halt die Übrigen. Im zweiten Laden bleiben wir dann auch gleich mal zwei Stunden hängen und haben danach keinen Platz mehr im Rucksack. 

Wir kaufen Beleuchtung und Email Geschirr für die Mietunimogs, bzw. für uns ein. Weiter geht es zur nächsten. Da werden wir auf dem Parkplatz erst mal höflich gebeten von den Rädern zu steigen und diese zu schieben. Der Parkplatz ist nicht mal zur Hälfte mit Autos beparkt – aber Sicherheit geht vor! Als wir die Mall betreten, wissen wir auch warum – die hat definitiv ihre besten Zeiten hinter sich. Das Einkaufszentrum ist eigentlich nicht mehr in Betrieb. Die Räder schiebend, laufen wir zur nächsten. Europäischer Standard erwartet uns – geht doch! Zurück zum Camp schlängeln wir uns durch stehenden Verkehr. Woher kommen die den plötzlich alle? Für Feierabendverkehr ist es an sich noch zu früh. Etwas ein geräuchert meistern wir auch das. 

Dienstag 24.07.2018 „German Truck Tech“

 

Wir fahren zu Carsten Krüger. Er hat eine LKW – Werkstatt und unsere Wellendichtringe die wir dringend brauchen. Wir dringend zeigt sich als wir bei ihm auf dem Hof zum stehen kommen, plätschert es aus drei Reifen! Wir müssen warten den Carsten ist noch unterwegs.

Als er zurück zur Werkstatt kommt ist es schon Nachmittag. Trotzdem nimmt Robert wenigstens einen Reifen schon mal runter. Vor der Dunkelheit schaffen sie es den Dichtring zu tauschen. ...dann waren's nur noch 3... 

Mittwoch 25.07.2018 „Wenn wir schon mal dabei sind...!“

  

Im Laufe des Vormittags werden die anderen Wellendichtringe verarbeitet. Fertig! Super, so schnell. Wir dachten eine Nacht geht auch ohne Heizung. Bei gerade mal neun Grad, keine gute Idee. Der Wind frischt das ganze zu Frostbeulen – Temperatur auf.

Auch gibt es echt nichts Langweiligeres für „Frau“ als diese dauerten Werkstatt Aufenthalte. Helfen kann ich nur „Sporadisch“ und putzen – na ja so groß und vor allem Dreckig, ist der „Dicke“ jetzt auch nicht! Wir müssen noch die Rechnung bezahlen und fahren zum Geld holen ins Einkaufszentrum. Dann können wir ja danach wieder an das Stromnetz im Campingplatz. Tja, der „Dicke“ meint: NÖ!

Nach dem Rechnungsabgleich fragt Carsten: „Und alles Dicht?“ Da sollten wir doch Sicherheitshalber nachschauen.

Oh man, es tropft wieder – am rechten Vorderrad. Der Bremssattel möchte doch nun auch noch seine Beachtung haben. Für heute ist es zu spät noch damit anzufangen – also noch eine Nacht frostiges Werkstattcampen.

Donnerstag 26.07.2018 „Jetzt Aber!“

  

Unsere Nasenspitzen sind beleidigt – einfach zu kalt! Bis ich in die Gänge komme, hat Robert schon das Vorderrad abgebaut und den Bremssattel zerlegt. Gerade ist er dabei alle Teile behutsam zu reinigen – und das bei dem Staub der uns umweht! Ich bin heute etwas vorsichtig mit planen – wer weiß schon was unserem Unimog noch so alles einfällt. Fest steht: Im Moment ist das sowieso nur Provisorisch gerichtet. In knapp drei Wochen kommt Hanna mit den Richtigen Ersatzteilen und Robert darf die ganze Prozedur noch mal machen. Stück für Stück klappt es und gegen Nachmittag geht es auf zu einer Probefahrt. Alles Dicht – Endlich! Jetzt aber schnell zum Campingplatz – an den Heizlüfter!

Freitag 27.07.2018 „Kreuz und Quer durch den stehenden Verkehr!“

 

Lusaka hat kein eigentliches Zentrum, wie man das aus deutschen Städten kennt. Es zieht sich recht lang von West nach Ost und hat rundherum einzelne Bezirke. An der Hauptachse sind die ganzen Einkaufszentren und kleine Läden.

Da Robert gestern die Belegschaft der Werkstatt für heute Nachmittag zum Grillen eingeladen hat müssen wir noch mal zum einkaufen los. Wir besorgen Bier und Borewurst/Fleisch, die Mitarbeiter stellen den Grill und machen Maispap.

Erst mal heißt es überhaupt von unserem Campingplatz herunter zu kommen. Der Verkehr hat sich zum Wochenende verdreifacht. Mist! Wir stehen in einem „Knäuel“ aus Autos und Lastwagen. Dazwischen laufen Fußgänger und „Fliegende Händler“.

An den Kreuzungen ohne Ampel sucht sich jeder seinen eigenen Weg – das verschärft das ganze noch ein wenig mehr. Wir versuchen es mit einem „Schleichweg“. Diese Idee haben aber nicht nur wir. Irgendwie schaffen wir es aber doch um diesen Hauptknotenpunkt herum und landen mit einer Stunde Verspätung in der Werkstatt.

 

Geburtstagsgrillen“

Neun Mitarbeiter hat Carsten in seiner Firma. Und diese „Jung's“ können ihre Arbeit wirklich gut, weshalb Robert auch die Idee gut gefiel, seinen Geburtstag mit diesen Menschen zu feiern.

Gemütlich sitzen wir um das Grillfeuer herum und erzählen. Nebenher wird Maispap gerührt und der Poikjepott köchelt vor sich hin. Malambo erweist sich als hervorragender Grillmeister. Natürlich wird mit den Fingern gegessen. Der Maispap wird in der Hand zu einer Kugel gerollt und mit dem Krautsalat, Poikje, Fleisch, Wurst gegessen.

Als wir mit dem Essen fertig sind, besteht Malambo darauf, dass jeder etwas zu Robert sagen sollte. … und da ist er wieder, einer dieser magischen Momente die wir in Afrika immer wieder erleben dürfen. Erst sind die Männer etwas scheu, doch dann... 

Das gibt es bei uns normalerweise nicht, dass „Weiße“ mit uns so zusammen sitzen. Das Ihr uns einladet und an uns persönlich interessiert seit. Das Ihr Fragen zu unserer Kultur und zu unserem einfachen Leben habt. Das Ihr überhaupt Zeit mit uns verbringen wollt, abseits unserer Arbeit...

Different couler – same People“ von Lucky Dube (ein Lieblingslied von mir) - damit beendet Malambo seine Rede.

Als sie dann Robert noch ein sehr schiefes, aber von Herzen kommendes „Happy Birthday“ singen, kullern bei mir die ersten Tränen. Robert schluckt auch erst mal etwas schwer, bevor er sich bedankt.

Und alles wird begleitet von der sonderbaren Stimmung die eine Mondfinsternis – „Black Moon“ sowieso schon mit sich bringt! 

Samstag 28.07.2018 „Gedankenübertragung“

 

Robert hatte eine „schwere“ Nacht. Erst dachten wir, er hätte sich wirklich den Magen verdorben – an seinem Geburtstag. Aber wir haben ja alle das gleiche gegessen und getrunken! Von unserem „Porta Potti“ (auf Deutsch = unser Klo!) kommt er die ganze Nacht nicht mehr herunter – der Arme!

Bevor wir von Carstens Werkstatt los kommen steht die Schweizer Familie Bear mit ihrem Feuerwehrauto Grizzu vor uns. Wir freuen uns riesig, denn wir hatten gar nicht damit gerechnet sie nach Tofu/Mosambik noch mal zu treffen. Sie sind noch mit Freunden unterwegs, aber würden später auch zum Wanderers Backpackers in die Stadt kommen.

Ok, dann muss ich jetzt erst mal einen kranken Robert und den Unimog durch das Verkehrschaos in Lusaka manövrieren – mein Stresslevel steigt mit jedem Kilometer. Das Fahren durch solch ein Verkehrsgewussel mit einem solch großen Fahrzeug ist so gar nicht meins! Konsequent drück ich mich mit dem „Dicken“ überall durch – geht doch! Trotzdem bin ich Froh als wir endlich den Zeltplatz erreichen, denn Robert hat es jetzt richtig erwischt – Magen – Darm – Grippe! Die braucht doch jetzt echt kein Mensch. 

Sonntag 29.07.2018 „Touristen Nepp“

 

Robert hat sich wieder aufgerappelt. Von den Schweizern erfahren wir, es gibt heute einen Sonntags Kunsthandwerkermarkt. Mein Mann will doch tatsächlich da hin radeln – das muss am Fieber von gestern liegen – anders kann ich mir das sonst nicht erklären. Der Markt ist überschaubar und fast jeder Stand hat das gleiche Angebot. Nach dem dritten Stand stört mich nur, dass einem die Händler alles Mögliche unter die Nase halten. In Ruhe sich einen Überblick zu verschaffen geht mal gar nicht. Von allen Seiten wird man angesprochen und Robert bleibt auch bei jedem stehen – da kommen wir nicht wirklich weiter. Mich nervt das ganze nur noch und ich gehe „das weite Suchen“. Das einzige dass Robert dann kauft ist ein typischer Mineralstein aus dem Kupfer hergestellt wird. Die Verhandlungen dafür sind sehr hart, denn er teilt absolut nicht die Preisvorstellung der Händler. Nach gefühlten drei Stunden werden sie sich doch noch Handelseinig und wir können endlich weg von diesem Platz des Touristen Nepps.

Durch Zufall entdecken wir das „Corner Cafe“. Ein Schickeria Cafe mit dem besten Brot und Gebäck in Lusaka. Die Preise sind den Besuchern angepasst, also entscheiden wir uns nur etwas zu trinken. 

Montag 30.07.2018 „Babyelefanten“

 

Der Tipp kam von unseren Schweizern – den heute kostet es keinen Eintritt. Klar sagen da die Schwaben – machen wir. Diese Station ist eine Baby – Auffang – Station vom Kafue Nationalpark für ganz kleine Elefanten im Alter von wenigen Monaten bis drei Jahre. Meist wurden ihre Mütter von Wilderern erschossen. In diesem Camp werden sie aufgepäppelt. Der Kontakt zu Menschen wird so gering wie Möglich gehalten um sie ab dem Dritten Lebensjahr in einer anderen Station im Kafue Nationalpark aus wildern zu können. Zwei Stunden dürfen wir bei der Fütterung und Spielzeit zuschauen. Die Tribüne ist zum bersten voll, da dieser Kostenlose Tag vor allem auch von Schulklassen genutzt wird. Nach einer Stunde leert sich der Platz und wir haben die Tribüne für uns ganz alleine.

Wir genießen es, die drei „Kleinen“ bei ihrem Spiel zu beobachten. 

 

Kurzstrecke“

Das mit dem Raus fahren aus der Stadt erweist sich heute auch als schwierig bis unmöglich. Zum Glück wollen wir heute nicht wirklich weit fahren – 20 Kilometer. In Lusaka werden zur Zeit verschiedene Straßen saniert. Offensichtlich mit dem Plan, größtmögliches Chaos herzustellen. Wir kämpfen uns da durch – ganze zwei Stunden.

Dienstag 31.07.2018 „Löwenfrühstück“

 

Bevor wir fahren hat Robert sich noch zum „Löwenfrühstück“ angemeldet und das um 07.00 Uhr Morgens – auf nüchternen Magen! Frühstücken werden die Löwen erst später müssen, denn wir sind die ersten. Kein Mensch weit und breit! Um die Löwen herum sieht es aus , als hätte jemand den Schrottplatz gesprengt. Alle Möglichen Teile von Autos, Lastwagen, Baumaschinen und Traktoren liegen kreuz und quer um das Löwengehege. Ich als Löwe würde da ja „Augenkrebs“ bekommen, aber diese drei sind es offensichtlich gewöhnt. Später erfahren wir: Der eine Löwe ist sowieso nahezu blind – Ok, den kann das Chaos nicht stören. Die Besitzer haben mittlerweile fünf Löwen in zwei Gehegen um ihr Wohnhaus herum. Weitere zwölf Löwen sind weiter hinten im Game Park Gelände untergebracht. Die Besitzerin kommt dann doch noch und wir dürfen (ich Muss!) dem weißen Löwenpaar beim Hühnchen-Frühstück zu sehen. Toll! Mir wird irgendwie Übel.

Danach wird das Löwenmännchen sichtlich unruhig und trabt am Tor zum Wohnhaus meckernd brüllend (hört sich an wie ein Ziegen – Löwen gebrumme) auf und ab. Die beiden weißen Löwen waren bis zum Alter von 18 Monate im Haus und durften Tisch und Bett mit ihren Besitzern teilen. Dann waren sie einfach zu Groß und Schwer – leider weiß das der Löwe aber nicht! Der will halt weiterhin „Kuscheln“