Dienstag 01.05.2018 „Rote Sand – Dünen – Straße “

 

Achtzehn Kilometer bis zur Grenze. Super! Da haben wir dann noch viel Zeit für einen „Game – Drive“. Denkste!

An der Grenze angekommen lässt man uns zur Süd Afrikanischen Seite laufen. Wir müssen klären ob unsere Buchung für das Mata Mata Camp angekommen ist. Natürlich Nicht! Wenn man keine Campingplatz Buchung hat, darf man nicht durch den Kalahari Tranfontier Park fahren. Also zurück und außen herum. Auf der Straßenkarte (Ja so was haben wir auch noch!) führt die D-503 direkt an der Kalahrigrenze entlang – die nehmen wir! Cool! Rote Sand – Dünen – Straße! Gerade so breit wie der Unimog. Der Rest der Wüste ist allerdings unter einem grünen Gräserteppich verschwunden. Der Grund warum ich in der Wüste mit „Heuschnupfen“ kämpfe. Glaubt mir bestimmt auch keiner! 

Robert freut sich wie ein kleines Kind – der Unimog leistet echte „Schwerstarbeit“. Dann an einer Düne bleiben wir kurz vor der Kuppe hängen – und das mit einem Unimog! Bei den zwei Versuchen von der Stelle zu kommen gräbt er sich nur tiefer in den Sand. Nützt alles nichts – Zurück fahren heißt es erst mal. Mit etwas Schwung geht alles besser! Ha Ha wir bleiben an der selben Stelle hängen. Was sind das für Tropfen vorne Links im Sand? Der Entlüftungsschlauch vom Achsgetriebe ist... na?... Gerissen! Bei uns geht es wirklich nicht ohne einen „Zwischenfall“. Macht nichts – sagt Robert – kümmer ich mich später drum! 

Nach dem fünften Anlauf schaffen wir die Düne – dahinter wird es nur nicht einfacher – aber „Mann“ lernt ja und mit jeder weiteren klappt es dann immer besser und zum Schluss auf Anhieb. 

Zwei Stunden surfen wir so dahin. Alle paar Kilometer kommt ein Gatter, das „Frau“ öffnen und wieder schlissen darf. Am Ende kommen wir wieder auf ein breitere Schotter – Sand Straße. Die hat es auch in sich! Die heftigen Regenfälle haben auch hier Spuren hinterlassen und teilweise die halbe Straße weg geschwemmt. Mit netten kleinen „Achtung!“ Schildern, immer für den Gegenverkehr, wir man darauf Aufmerksam gemacht. Irgendwann wird auch diese Straße besser... Huch am Straßenrand war was großes. Wir wenden – eine wunderschöne Landschildkröte. Toll – und wirklich in freier Wildbahn! 

Wir schaffen es heute nicht mehr an die Grenze und Übernachten im Hof von einem Gästehaus. 

Weiter entfernt findet wohl ein große Party statt. Die Musik, das Lachen und Gegröle hört man bis hierher.

Mittwoch 02.05.2018 „Trockenmüsli und Salzwasser – Kaffee“

 

Da wir im „Hof“ des Gästehauses um sonst Parken können, hat Robert gestern noch ein Frühstück bestell - für 7.30 Uhr. Der Ort ist nicht sehr einladend und wir wollen recht zügig von hier weg. Wir stehen um sieben auf und sind eine viertel Stunde mit allem fertig. Macht ja nichts – wird ja schon jemand da sein um das Frühstück zu richten. Irgendwie ist es sehr Still rund um das Haus. Auf Rufen reagiert keiner . Wie auch es ist niemand da! Mit dem zeitig Losfahren wird es wohl nichts. Wir beschließen bis acht zu warten..... 

Das ist doch doof – wir haben Hunger! Robert klingelt den Ehemann raus und dieser scheucht seine Angestellten auf, für uns das Frühstück zu machen. Afrikanisches Frühstück ist von den Engländern übernommen und besteht aus: Spiegelei mit Speck, Würstchen/Borewurs, Baked Beans und gebackenen Tomaten. Wir freuen uns, denn heute wird es wieder ein langer Fahrtag. Auf der Strecke, die an der Namibischen Grenze entlang führt, gibt es bestimmt nichts außer Farmen. 

Zehn Minuten später dürfen wir in den „Frühstücksraum“. Der Duft von „gebratenen“ umweht uns mal Nicht!? Wir bekommen gepresstes Müsli mit warmer Milch und salziges Wasser für den Jakobs-Instantkaffee..... Ok!!! 

Mit fast leerem Magen fahren wir dann los. Nach 2 Stunden hängt uns der Magen regelrecht in den Kniekehlen. Wir stoppen und ich nehme Käse, Trockenwurst und Brot nach vorne ins Führerhaus. Leider ist das Brot nicht mehr gut – zu viel Feuchtigkeit! Na dann gibt es halt nur Wurst und Käse – geht auch. Die einzige Farm mit Cafe auf der Strecke ist heute leider geschlossen. 

Dann halt net! Stück für Stück arbeiten wir uns auf der Straße vor. Eine schöne Fahrstrecke und durchaus nicht „Ohne“ für den Unimog. Massive Regenfälle im April haben auch hier für eine ausgewaschene Straße gesorgt mit teilweise gewaltigen Schlaglöchern. Da die Gegend nichts außer Gegend bietet, fahren wir halt durch und kommen unverhofft am Nachmittag in den Augrabies Fällen an. Toll! 

Donnerstag 03.05.2018 „Lieblingsplatz“

  

Wir bleiben bis Sonntag an meinem absoluten Lieblingsplatz in Afrika!

Hier an den Augrabies Falls wird der Orange River durch ein „Nadelöhr“ gedrängt. In der Regenzeit im Februar hat er das meiste Wasser und es kommt Stellenweise zu Überflutungen. So mussten auch 2011 zwei der drei Aussichtsplattformen daran glauben. Sie wurden von den massiven Wassermassen einfach mit gerissen. Die Aufräumarbeiten und Wiederaufbauten dauerten fast 2 Jahre. Nun sind die Plattformen weiter oben angebracht. Ein ganzer „Rundweg“ mit nun insgesamt 6 Plattformen wurde angelegt. 

Durch die überraschend späten Regenfälle im April können wir Ausnahmsweise einen tosenden Wasserfall sehen. Wow... 

Ich habe mir schon immer gewünscht, den Wasserfall auch mal „Voll“ zu erleben, aber das Übertrifft alle meine Vorstellungen. An einer der Plattformen pflügen sich die Wassermassen direkt unter einem durch. Augrabies bedeutet: von den Khoi Wort „Aukoerebis“ = „ place of great noises“ 

Unterhalten geht bei dem „Lärm“ nicht mehr. Muss aber auch gar nicht sein. Ich genieße dieses tosen und rauschen unter mir und denke: „Wahnsinn was die Natur so alles zustande bringt“! 

Ein kleiner Regenbogen taucht immer wieder in den spritzenden Wellen auf – Einfach nur schön. 

So was! Jetzt wagt es doch so ein b.... Monkey in den Unimog zu kommen (Die Türe ist mit einer Plane zu gehängt) und einen Apfel von meiner Arbeitsplatte zu klauen! 

Freitag 04.05.2018 „Fahrradtour“

  

23 Km – nicht wirklich viel – aber bei 30 c° in der Mittagshitze...... und platten Reifen ( Nicht ich sondern Robert! = „Bärlauchtour“ Leider nur für Insider!). Wir machen es trotzdem. 

Heute Morgen haben wir uns endlich mal wieder Zeit für E Mails, Whatsapp und den Blog genommen und sind aus diesem Grund nicht früher los gekommen. Wird schon gehen. Auf zu einem schönen Aussichtspunkt zum George Cottage, das uns Nachbarn empfohlen haben. Schatten haben wir nur an den ersten Kilometern durch die Wasserfurchen durch. Schön „erfrischend“ gleich zu Anfang, den ohne trockene Schuhe kommen wir da nicht durch. 

Die Strecke lässt sich gut fahren. An einer lang gezogenen Steigung gebe ich dann trotzdem auf und steige vom Rad ab. Jetzt kommt meinerseits die Typische Frage von Kindern: „Ist es noch weit?“ Robert fährt vor und berichtet 1. „Nein hinter der Kuppe kommt die Abzweigung und von dort sind es noch 1,8 Kilometer...“ und 2. „Ich verliere Luft im Vorderreifen!“ Oh man, jetzt haben wir nicht mal den Unimog dabei und trotzdem geht es nicht ohne Panne. 

Zur Not läuft Robert die 11,5 Kilometer zu Fuß zurück - meint er! 

Der Tipp erweist sich als wirklich schöner Aussichtspunkt und wir treffen unsere Tippgeber auch dort an. 

Bevor wir nach einer guten Stunde wieder los fahren, ist der nächste „Schwabenabend“ von Robert schon ausgemacht. Also gut, gibt es wieder „Käsespätzle“ heute. Aber vorher müssen wir zurück radeln.... Mmmhh! Jetzt ist Roberts Reifen wirklich platt. Das Zurück kommen dauert wohl dann ein bisschen länger als geplant. 

Es wird ein langer, lustiger und „Wein“seliger Abend!

Samstag 05.05.2018 „4x4 Offroad“

  

„Es „Dreggel“ eweng! (= Es ist dreckig) Vor allem wenn man im Unimog kiloweise Sand aus der Kalahari spazieren fährt. Also ist heute „Kehrwoche“ angesagt. Wie in jedem „guten“ schwäbischen Haushalt, macht man diese zwischen 9.00 und 11.00 Uhr, so auch wir. Die Fußmatte (Ja wir haben auch eine an der Türe, wie jeder Schwabe!) 

wird abgeschrubbt, der Teppich ausgeklopft, nass gewischt....... danach alles wieder eingeräumt. 

Frisch herausgeputzt geht es los... 

Die 4x4 Strecke in den Augrabies Falls macht ihrem Namen alle Ehre. Endlich gibt es für den „Dicken“ mal was zu schaffen. Im Flussbett landen wir in tieferen Sand – gar kein Problem – aber wo geht denn der Weg lang? Und warum habe ich eigentlich „Gekehrwochelt“? Es staubt schon mächtig. 

Irgendwelche Touristen fanden es wohl toll da durch zu rauschen. Nun gibt es dort unzählige Fahrspuren quer durch. Die führen wohl eher nicht wirklich zum Ziel. Also Wenden.... 

Am Ende finden wir doch noch den richtigen Weg. 

Sonntag 06.05.2018 „Come mama come...“

 

Wir kommen heute nicht „Pünktlich“ los. Das liegt an mir, denn ich kann mich mal wieder nicht los reißen von meinem Lieblingsplatz. Mit zwei Stunden „Verspätung“ schaffen wir es dann doch....

Fahrtag ist angesagt und wir schaffen die halbe Strecke zum Mokala Park.

 

Randnotiz: „Come mama come“ ist seit unserem Afrikaurlaub 2016 ein geflügeltes Wort innerhalb unserer Familie. Besonders gerne und oft angewendet von Robert. Wir geraten in eine Polizei – Straßenkontrolle zur Schulung für junge Polizisten. Ich fahre auf das Ende der Schlange zu und stelle gewissenhaft den Motor ab – kann ja dauern... Allerdings geht es schneller als gedacht und als ich den Motor nicht gleich zum starten bekomme, meint der 2 Meter „Schrankwandpolizist“ zu mir: „Come mama come“.

Gelassen reiche ich meinen Führerschein und dann dürfen wir ein Mienenspiel der besonderen Art erleben. Er kann mit dieser Plastikkarte nichts anfangen und fragt ob ich noch einen anderen Führerschein hätte – Nein natürlich nicht!

Montag 07.05.2018 „Mokala Park“

 

Nach zwei Stündiger Fahrt sind wir gegen halb elf im Park. Wir entschließen uns, nicht sofort zum Campingplatz zu fahren, sondern die Zeit für einen ausgiebigen „Game Drive“ zu nutzen.

Es ist ungewohnt, den Park so grün zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, da irgendetwas im Gebüsch ausmachen zu können. Die Überraschung ist groß, als wir nach vier Stunden „Schleichfahrt“ mehr Tiere , als das letzten Jahre in drei Tagen, zu sehen bekommen. Jetzt fehlen eigentlich nur noch die Nashörner, denke ich! Als wir um die nächste Kurve fahren stehen sie doch tatsächlich am Wasserloch. 

Allerdings ist unser Unimog nicht wirklich leise und so denken sich die Zwei „Dicken“: Da gehen wir doch lieber zügig ins Gebüsch...

 

Die „Flip Flop Antilopen“

Um halb eins wache ich auf. Wer läuft denn da mit seinen „Flip Flops“ ständig um unseren Unimog? Mich irritiert das Geräusch total, aber draußen lässt sich niemand blicken und es ist wieder ruhig. Dann schlafe ich halt weiter – und während ich dies Denke, fängt es wieder an. Ok jetzt ist es dann aber auch mal gut! Beim Nachbarn an der offenen Campingküche sehe ich vier dünne lange Beine. „Flip Flops“ haben die allerdings nicht an den Hufen. Das Geräusch kommt aber eindeutig von diesen Beinen. Und dann sehe ich das ganze Tier – eine Elandantilope! Eigentlich eine ganze Herde. Diese grasen rund um unseren Unimog und erzeugen mit ihren Hufen diese seltsamen „Flip Flop“ Geräusche. 

Dienstag 08.05.2018 „Streik im öffentlichen Dienst“

 

Zur Dämmerung kommen wir in Ficksburg auf dem öffentlichen Campingplatz an. Es ist nicht ein Camper zu sehen geschweige denn irgend jemand. Auf dem Platz verteilt stehen lauter Baufahrzeuge. Überhaupt ist dieser Ort nicht wirklich einladend und wirkt als wäre er schon länger nicht mehr aktiv. Da bleibe ich nicht!!! Roberts Handy hat keinen Akku mehr und unser Laptop versagt den Dienst, als wir gerade nach einem anderen Zeltplatz suchen wollen. Nun gut, dann fragen wir gegenüber beim Gästehaus nach, ob wir im Hof über Nacht stehen dürfen.

Nicht ganz günstig dieses Vergnügen, aber wir bekommen wenigsten Strom um den Heizlüfter laufen zu lassen.

Am anderen Morgen erfahren wir: Doch der Campingplatz ist noch aktiv, aber die Mitarbeiter haben gestern Gestreikt – halt Öffentlicher Dienst ; )

Mittwoch 09.05.2018 „Kühlwasserbehälter die 3.“ und „Rollrasen“

 

Ficksburg entpuppt sich bei Tageslicht als netter Ort indem wir dann mehr Zeit verbringen als geplant - Mal wieder! Beim Tanken lässt unser „Dicker“ eine Pfütze zwischen die Vorderräder plätschern. Nicht schon wieder! Jetzt sind wir 2000 Kilometer ohne Probleme gefahren und die Glasfaser rundum Erneuerung hat gut gehalten – bis jetzt. Nun stellen wir fest, das die Glasfasermatten wohl nicht hitzebeständig sind und langsam ab bröseln. Also, an sich baut man aus diesem Material Segelflugzeuge - hoffentlich nicht in Namibia.

Wo ist die nächste Werkstatt? Wir finden sie um die Ecke – eine frei Werkstatt die viele Daimler repariert – natürlich nicht für den Unimog. Vielleicht hat der Chef eine Idee wie wir die Leckasche dicht bekommen. Hat er! Dies würde aber bedeuten – einen Tag Pause, da der Kleber einen Tag zum trocknen braucht. Robert versucht es erst mal mit einem neuen Stück Schlauch und Klemmen - noch eine bisschen Prettley Steel Kleber – und dann schauen wir mal.....

Kaffeepause und Mittagessen in einem – Großeinkauf beim örtlichen Schlachter – Kleinigkeiten im Lebensmittel Laden besorgen – danach müsste alles trocken sein. 

Beim Wasser auffüllen prustet der Unimog wieder – wir fahren trotzdem weiter Richtung Golden Gate Park, denn auf den öffentlichen Campingplatz habe ich keine Lust.

 

"Rollrasen“

Im afrikanischen Sommer gibt es in Ficksburg ein großes „Kirschenfest“. Das in den Drakensbergen Kirschen wachsen wahr uns neu! Überall, außerhalb der Stadt, gibt es Farmstall`s die alle Möglichen Produkte Rund um die Kirschen verkaufen. Lecker! Natürlich haben wir jetzt im Herbst Pech an frische Kirschen zu kommen.

An einem Farmstall fahren wir dann raus, denn sie bieten auch Campingmöglichkeiten an. Für uns ist nicht ersichtlich wo die Straße, für den Laden und das Restaurant, entlang geht. So stehen wir unvermittelt auf einer Rasenfläche. Bevor ich Stopp rufen kann, will Robert den kleinen Abhang hinunter fahren und kommt ins rutschen. Hinter uns ertönt entsetztes Rufen. Wir stehen nun Mitten in dem gerade frisch verlegten Rasen und der Unimog hat die Arbeit von einer Stunde auf einen Erdhügel zusammen geschoben. Peinlich – aber nicht zu ändern. Irgendwie muss der „Dicke“ da raus ohne noch mehr Schaden an zu richten. Ganz langsam vorwärts fahren. Robert will helfen den Schaden wieder zu beheben, aber die Chefin meint es ist in Ordnung. Finden wir beide irgendwie nicht. Die Aussage der Oma: „Everybody takes a mistake“.

Dann trinken wir erst mal einen Kaffee und einen Tee zum Nerven beruhigen und „shoppen“ hinterher gegen das schlechte Gewissen.

Im Golden Gate Highlands National Park kommen wir dann ohne weiteren Schaden an.

Donnerstag 10.05.2018 „Tropf, Tropf, Tropf.... Kühlwasserbehälter die 4.“

 

Heute Morgen „Leckt“ es wieder! Robert spachtelt die Stelle am Kühlwasserbehälter regelrecht mit Klebmasse zu. Wenn es trocken ist sollte es bis nach Pretoria halten. Hoffen wir!!!

Während das „Flickwerk“ trocknet machen wir eine kleine Wandertour um den Mushroom Rock.

An sich führt der Wanderweg nicht um den Berg sondern an ihm entlang. Zurück zum Camp geht es an der Straße lang. 

Kühlwasserbehälter einbauen und befüllen – Und? - es tröppelt. Jetzt fällt uns nichts mehr ein. Der Behälter ist Rund um Beklebt und geflickt – wo kann den da noch Wasser raus laufen?

Wir fahren auch dieses Mal trotzdem los – mit 2 fünf Litern Behältern extra Wasser. Von 2600 Metern schlängelt sich die Straße durch die herbstliche Gegend Richtung Midlands.

Pass fahren ist in Süd Afrika deutlich entspannter, da man geteerte Straßen hat und nicht so extreme Steigungen bewältigen muss. Trotzdem wollen wir den „Dicken“ nicht stressen und fahren mit gemütlichen 60 Km/h. Man weiß ja nicht was „Ihm“ unterwegs noch so einfällt.... Aber er hält dicht! Vorbei an der „kleinen Schweiz“ - da muss man leider Eintritt zahlen, deshalb gibt es keinen Abstecher - kommen wir bei Dunkelheit auf dem Zeltplatz, gefühlt Mitten im Schwarzwald, an.

Sonntag 13.05.2018 „Nature Reserve“

 

„...der Wald steht schwarz und schweiget und aus den tiefen steiget der kalte Nebel wunderbar...“

So könnte man den Morgen beschreiben. Als die Sonne höher steigt, taucht sie alles in silbernes Licht. Die Regentropfen auf den Blättern funkeln wie tausend Diamanten... - es wäre so Perfekt - Ohne Ibise! Diese Vögel sind Lärm technisch noch schwerer zu ertragen, als das „Dauergurren“ der Tauben.

Für die nächsten drei Tage haben wir Etappen um die 250 Kilometer geplant. Zügig ging es heute zum Chelmsford Nature Reserve. Welche Tiere allerdings dort „reserviert“ werden außer Springböcke, Mangusten und Zebras – keine Ahnung! Rund um einen See/Dam sind für Tagestouristen Angel- und Picknickplätze angelegt, andere Wege gibt es nicht durch das Reservat. Robert ist der Meinung, dass dies auch der Campingplatz sein muss. Bei der Begehung der Sanitäranlagen bin ich nicht der Meinung. Einzig drei nicht geputzte Toiletten und keine Duschmöglichkeit sind dort vorhanden. Mann glaubt mal Frau, dass wir hier nicht richtig sind. Schließlich finden wir den richtigen Platz, nachdem ich das Schild verdeckt auf dem Boden liegend gefunden habe. Ok, richtiger Platz, auch mit Duschen und Badewanne, aber eine Putzfrau hat dieser Ort wohl auch schon sehr lange nicht mehr gesehen. Dafür haben wir einen Stromanschluss und fast zahme Zebras rund um den Unimog. Für eine Nacht sollte das reichen!

 

Montag 14.05.2018 „Hein's Campsite"

 

Der liegt direkt an der Straße, aber so Idyllisch. Mit einen kleinen See an dem rund herum Bäume ähnlich unseren Trauerweiden stehen. Wir werden von blökenden Schafen und gackerten Hühnern empfangen. Die können echt Laut sein – wenn sie Hunger haben – lauter als die Lastwagen auf der Straße!

Dienstag 15.05.2018 „ Hochschwarzwald trifft Ruhrpott“

 

Unerwartet haben wir mit unserer Routenplanung heute die „Schwarzwaldhochstraße“ getroffen. Sieht genauso aus – ähnliche Straßenführung – unter die Nadelbäume mischen sich herbstlich gefärbte Eichen und Ahornbäume – kleine Seen dazwischen – Nebel! Nur die langen Kohlelastwagen irritieren ein bisschen. Als wir die „Schwarzwaldhochstraße“ verlassen landen wir auch direkt im „Ruhrpott“. Tagebau und Mienen wechseln sich ab, dazwischen immer wieder Maisfelder. Es liegt ein grauer Staub in der Luft und auf den Straßen. Im Dunst tauchen riesige Kraftwerke auf und direkt neben an weiden die Kühe der Farmer auf dem graubraunen Gras …...

So oder so - stellt man sich Afrika überhaupt nicht vor. 

Mittwoch 16.05.2018 „Bestandsaufnahme“

 

Endlich bei Ferdie....

Jetzt kann es ja los gehen, der Kühlwasserbehälter kann endlich getauscht werden. Eigentlich! Uneigentlich hat Ferdie leider doch nicht den passenden. Dann halt net! In drei Wochen ist der richtige da, wir dann aber leider nicht.

Was noch? Die Antriebswelle muss auch noch mal raus – hat zu viel „Spiel“ und der Anlasser wollte nun auch mal getauscht werden.

Morgen ist dann volles Programm angesagt – zur Freude von Robert. So vier Wochen ohne „Arbeit“ langweilt „Mann“ halt schon!

Klar ist, wir stehen dann erst mal auf Ferdie's Werkstattgelände und campen eben dann dort. Eingekuschelt zwischen einem schicken Feuerwehr - Unimog und einem weniger schicken Eigenbau. Wie lange? - Mal schauen!

Jetzt gehen wir erst mal shoppen in den Baumarkt. Uns kennt man schon, denn wir tauchen da heute schon zum dritten mal auf. Irgendetwas fehlt halt immer!

Danach müssen wir noch zur Apotheke unsere Malariaprophylaxe abholen. Gestern Mittag waren wir noch bei einer Allgemein Ärztin, die uns dafür ein Rezept ausgestellt hat.

Donnerstag 17.05.2018 „Schaffe, schaffe Häusle baue!“

 

Heute ist „Ausbauen“ angesagt. Anlasser und Antriebswelle werden zum Überarbeiten weiter gegeben. Der Kühlwasserbehälter auch wieder mal rausgeholt. Robert rubbelt die ganzen liebevoll geklebten Glasfasermatten wieder runter. Irgendwo „dröppelt“ es halt immer noch raus, aber niemand kann das Loch finden. Nun probieren wir es halt nochmal mit einem anderen Kleber. Danach liegt unser „Lieblingsteil“ zum trocknen Stundenlang in der Sonne.

Die Räder werden getauscht – die guten Ersatzräder nach vorne! Außerdem ist der „Dicke“ mit zwei Ersatzrädern hinten einfach zu schwer. Auf den Schotterstraßen hat sich durch das nach schwingen der Rahmen etwas verbogen. Deshalb will Robert morgen einen Dachgepäckträger auf

die Fahrerkabine bauen. Somit kann ein Reifen ohne Felge auf den Dachträger und nur noch ein Reifen ist hinten.

Ich bekomme auch endlich einen Mülleimer – wir haben im Baumarkt einen Postkasten gefunden der Ideal in den Unimog als Müllbehälter passt!

Während um den Unimog heute eine ganze Schar Männer wuseln, plane ich zwei Neue Aufbauten für einen kleinen Unimog. Nein – wir wollen keinen Zweiten – Obwohl...!? Ferdie und Robert planen die Vermietung eines Süd Afrikanischen Unimog's an Touristen – sind sich aber noch nicht ganz einig wie dieser Aussehen soll. Der eine will es eher Europäisch im Wohnmobildesign, der andere eher einen Safari Style. Über das Konzept brütet jeder für sich schon fast ein Jahr.

Robert konnte ich schon mal begeistern und wir übertragen meine Grobe Zeichnungen in den Computer.

Wie sollte den EUER Unimog von Innen aussehen, dass Ihr ihn für einen Urlaub in Afrika Mieten würdet? 

Freitag 18.05.2018 „Faule Haut!“

 

Ausschlafen – klappt auch wenn alle am Unimog außen herumhantieren! Ich erlaube mir mal heute erst um halb neun auf zu stehen. 

Der Anlasser funktioniert schon mal – ach ja die Temperaturanzeige könnte „Mann“ ja auch gleich mal tauschen......

So geht ein Tag auch vorbei mit werkelnden Männern außen herum und ich – ich mach heute mal einen ganz faulen Tag – nämlich nichts!

 

Study Visum die 2. - Ehrlichkeit vor Peinlichkeit“

In der ersten Woche der Maiferien haben wir, ganz unerwartet, eine Mail von Frau R. bekommen.

Darin schrieb sie, dass sie jetzt doch mal im Innenministerium vorbei geschaut hat - Ok, darum haben wir sie seit Anfang März gebeten, aber nun auch egal! Dabei fand sie heraus, dass Hanna's Visum Genehmigt seit Anfang Januar wieder in Berlin bei der Namibischen Botschaft liegt (Zur Erinnerung: Das ist die Botschaft, die wir versucht haben seit Dezember zu erreichen!) Da sie ja den Pass nicht hatte, konnte sie es nicht Eintragen lassen und einen Ausdruck kann sie uns auch nicht zukommen lassen – es gibt im Ministery of Home Affairs leider seit drei Wochen keine Druckerpatronen für den Drucker!

Warum das Visum von Berlin aus nicht weiter geschickt wurde – vielleicht sind die Briefmarken aus gegangen?!

Jetzt, Mitte Mai, ist noch keine Post von der Namibischen Botschaft aus Berlin gekommen. Wahrscheinlich haben sie vergessen zu sagen, dass man es Persönlich abholen muss – wegen des Briefmarken Mangels!!!

 Samstag 19.05.2018 „Jungfernflug“

 

Robert und Ferdie beschließen: „Heute ist genug geschafft!“ Sie packen unsere Drohne aus. Theoretisch wissen wir wie es geht – praktisch war irgendwie noch keine Zeit und Möglichkeit! Aber jetzt – ein Werbevideo für unseren MogDoc wäre eine sehr gute Gelegenheit. 

Sie gehen aber erst mal Verschollen für längere Zeit. Dann hört man es „surren“ - Ok, das Starten funktioniert dann schon mal. Der Wind bläst heute recht stark, aber die Drohne bleibt stabil in der Luft. Die ersten „Steuerversuche“ sind etwas zackig und dem einen Werkstattdach kommt sie bedrohlich nahe. Die Landung ist auch nicht zum Startplatz zurück – Aber mit der Übung kommt.... usw.!

Die Videos überraschen uns dann schon. Vor allem wegen der tolle Bildqualität. 

Sonntag 20.05.2018 „Kuscheln zwischen Artgenossen“

 

Seit Donnerstag stehen wir in Ferdies Werkstatt. Unser „Dicker“ fühlt sich sichtlich wohl zwischen seinen Artgenossen. Gehegt und gepflegt werden tut jedem mal gut – auch einem Unimog! 

Ohne Antriebswelle sind wir aber leider nicht wirklich Mobil – die kommt Morgen.

Außer Wäsche waschen gibt es hier am Sonntag nicht wirklich viel zu tun, so vertrödeln wir den Tag halt irgendwie. Robert bohrt, seit heute Morgen, Löcher in seinen Dachgepäckträger, so das dieser insgesamt nicht zu schwer wird.

Montag 21.05.2018 „Der frühe Vogel...“

 

Heute ist endlich wieder Werktag! Robert ist schon kurz nach sechs auf den Beinen – ohne Wecker! 

Um acht geht’s dann los und ein geschäftiges Wuseln beginnt. Die neue Aufhängung für den Ersatzreifen hinten wird angepasst, der Dachgepäckträger wird zusammen geschweißt und Rost sicher gestrichen, die Fahrerkabine für den Aufbau des Dachträgers vorbereitet..... man kann den Unimog förmlich „schnurren“ hören – bei so viel Zuwendung – und den Männern macht es sichtlich Spaß! Adian und Jannik machen dies ja fünf Tage die Woche seit 7-1 Jahren, aber man merkt ihnen die Begeisterung für diese Unimog's einfach immer noch an. Adian tobt sich an den Gewichtsmäßig schweren Sachen aus und Jannik darf seiner Lieblingsbeschäftigung des Zusammenbauens und Konstruieren nachgehen in dem er sich um den Dachgepäckträger kümmert.

Alle Männer im Glück!!! Das sehen Frauen an sich gerne – aber wir sind hier auch immer noch in einer Werkstatt – und ich bin die einzige Frau hier – im Moment! Die Chefin hat genug Arbeit im Büro. Aber ich habe trotzdem weiblichen Beistand in Form von zwei großen Hunden. Die eine ist der Meinung, sie wäre ein Schoßhündchen – bei 60 Kilo und Hüfthoch – schafft sie es locker, mit ihrem „Umwerfenden“ Charme, fast jeden auch davon zu überzeugen!

Dienstag 22.05.2018 „Dauert halt alles etwas länger...“

 

So langsam sieht man die Ergebnisse, der fleißigen Männer. Der Dachgepäckträger liegt lackiert in der Sonne zum trocknen. Ebenso der „Kuhfänger“. Er, ähm doch eher Sie, hat die letzten drei Monate irgendwie Farbe verloren und jetzt blitzt es großflächig zwischen dem Schwarz Silbrig durch. Nicht schön – meint Robert – aber wenn wir ja schon mal dabei sind! 

Zum Schluss gesellt sich die Halterung für den nun einzelnen Ersatzreifen dazu. Gegen Abend kommt dann aber doch mal mehr Bewegung in den Unimog – Probefahrt – zum Lebensmittel einkaufen!

Und bekomme nach 6 Tagen endlich mal wieder etwas anderes zu sehen als Werkstatt. Na ja – es wird gerade Dunkel und außer Straße und Lebensmittelladen...

Er springt sofort an – endlich keine Stoßgebete mehr – der neue Anlasser tut seinen Dienst. Durch die richtig eingestellten Ventile schnurrt er wie eine Katze – klar eine Große Dicke!

Nun gut die Bremsen könnte man wohl noch besser hin bekommen, aber dazu muss Ferdie erst noch mal Probefahren - Morgen.

Mittwoch 23.05.2018 „ Was lange wärt, wird endlich...“

 

Heute wird alles Angebaut – endlich. Das Abspecken Hinten steht dem Unimog richtig gut! Auch der Dachgepäckträger mit dem anderen Ersatzreifen machen eine Gute Figur. Und erst die Schwarze „Nase“ - sieht aus wie Neu. 

Nun ist Ferdie gefragt – was meint er zum Thema Bremsen? Also so klingt ein Unimog, wenn der Fachmann fährt...

Tja und was fängt nach der Fahrt an zu zischen? An sich wollten wir morgen um sechs Uhr los – jetzt heißt es erst mal wieder: Kühlwasserbehälter ausbauen!

Morgen um acht kümmern sich dann Adian, Ferdie und Robert darum.

Donnerstag 24.05.2018 „Kühlwasserbehälter die 5.“

 

So, jetzt ist mal irgendwann auch Schluss mit Lustig! Wenn der Behälter absolut nicht will, kommt er jetzt ganz raus. Eine neue Halterung für den anderen Behälter wird gebaut. Dieser ist aus einem Süd Afrikanischen Unimog und passt eigentlich überhaupt nicht bei uns rein. Aber wo ein Wille ist – ist auch ein Weg. Adian, Robert und Ferdie finden diesen und nach eineinhalb Stunden haben sie es tatsächlich geschafft. Ha... wir können nach 7 Tagen Werkstatt – Idylle endlich losfahren. Einen Tag länger und ich hätte angefangen die Werkstatt zu putzen!!!

Auf nach Sabie!

Wir fahren an Nadelwäldern vorbei und landen offensichtlich Mitten im Disney – Land Süd Afrikas. Anders lässt sich dieser Ort nicht beschreiben. Alles wird angeboten, was das Touristenherz begehrt. Bunt – bunter – Farbenfroh! Die Milchshakebar“ ist allerdings echt Cool – im Wahrsten Sinn des Wortes. 40 verschiedene Varianten, mit witzigen Namen und wahrscheinlich noch größerem Überraschungseffekt – Inhaltlich! Wir bleiben beim „Old Style“ und wählen Coffee und giftgrünes Lime!

Danach ist Passstraße angesagt. Ein ganz schönes auf und ab kommt da auf den Unimog zu. Stellenweise fahren wir mit 20 Km/h hinter den Kohlelastwagen her. Denn den Berg hoch können die nicht schneller, aber wenn es dann wieder runter geht! Da kennen diese Fahrer nichts – mit 100 Km/h sausen sie Bergab und Überholen dann recht rasant – da bleibt man dann doch lieber hinter ihnen.

Bis wir den Zeltplatz am Sabie – River – Camp erreichen, dämmert es mal wieder. 

Freitag 25.05.2018 God's Window“

 

... da geht es 1000 Meter runter - Ähnlich bei Bayerncard Service mit dem Service Level. Ein Abgrund.  

Ein „Himmlischer“ Platz! 1800 Meter hoch und mit Aussichtsplätzen an denen es genauso Steil runter geht.

Unten ist dichter „Urwald“ zu sehen neben Holzwirtschaftlich genutzten Kiefernwäldern. Forstwirtschaft wie wir sie kennen, wird hier allerdings nicht betrieben. Flächenweise wird abgeholzt, gerodet und dann wieder angepflanzt. Trotzdem hat dieser Platz etwas Magisches – diese Tiefe fesselt einen schon. Weiter oberhalb gibt es einen kleinen „Regenwald“. Hat man sich da über Holzbrücken und Felsen durchgeschlagen, landet man überraschender Weise in der Heide.

 

Maximal Unentspannt“

Robert will seine Rechnungen bezahlen – manchmal ist dies nicht so einfach im „Afrikanischen Deutschland“. Denn es gibt bei manchen Banken (DKB) „Unterhändler“ (in unserem Fall die Bayern Card Service) die keinen Spaß verstehen, wenn man an einem afrikanischen Bankautomaten nur in 2000 Rand – Schritten abheben kann. Da wird dann schon mal auf Eigenregie die Visa Karte gesperrt und der Kunde natürlich NICHT informiert! Robert stellt dies dann beim Tanken fest. Nach einer Mail mit einer Erklärung von Robert wo wir gerade sind, kommt die Famose Idee von dem Bayern Card Service uns doch Bitte zur Klärung Telefonisch zu melden – und dies am Freitag Nachmittag! Zur Erklärung: In der Mail stand, dass wir dazu keine Möglichkeit haben und in drei Tagen in Mosambik sind. Maximale Unentspanntheit macht sich bei Robert breit. Nach 5 weiteren Mails und einem Fax meldet sich die DKB. Sie verbinden sehr schnell weiter an den Bayern Card Service – denn an Roberts Stimme ist zu hören: „Da Explodiert gleich was“! Tut es dann auch und ich bin echt froh nicht am anderen Ende der Leitung zu sein. Nach Robert's lautstarker Beschwerde hat man auch bei dem Bayern Card Service ein einsehen und schaltet die Visa Karte umgehend frei. Ach und der Infobrief zur Kartensperrung ist doch unterwegs – in Deutschland – kommt in zwei Tagen!

 Samstag 26.05.2018 „Schaukelbewegung“

  

Gähnend Langweilig. Wir fahren heute „nur“ knapp 80 Kilometer zum nächsten Campingplatz auf dem Weg zum Krüger National Park. Spannendes kann man da nicht wirklich dazu schreiben. Der „Dicke“ schnaubt sich ächzend die langgezogenen Steigungen in die Höhe und Robert versucht, indem er auf dem Fahrersitz nach vorne rutscht es dem Unimog leichter zu machen. Nützen wird es wohl eher nicht, denn das Gewicht hängt ja mehr hintendran... aber ich verrate mal nichts!

Sonntag 27.05.2018 „Krüger National Park – Berg an Dal“

 

Die Tierdichte ist im südlichen Park schon Sagenhaft. Allerdings sind und bleiben manche Tierarten sehr selten – Nashörner gehören dazu. Trotzdem scheinen wir die ganze Population zu Gesicht zu bekommen! Gleich elf Stück laufen uns heute nacheinander beim „Gamedrive“ regelrecht über den Weg – da verfällt man schon mal in den „Fotorausch“.

Der hält auch an bei allen anderen Tieren an – da wird man schon zum „Jäger“. 

Gegen Nachmittag zieht es zu – Gewitter liegt in der Luft. Wir haben gerade alle fürs Grillen aufgebaut da fängt das erste Gewitter auch schon an. Nun gut, dann kommt halt alles wieder rein – außer der Wurst – die liegt schon auf dem Grill. Dank eines Alutabletts, das als Haube dient, kann sie weiter grillen. Recht Gewaltig was da so anrollt. Unserem „Dicken“ ist es mal wieder zu viel Wasser und es tröpfelt auf Roberts Teller.

Am nächsten Tag erfahren wir: In Skukuza hat es Gehagelt – als wir dort ankommen sehen wir Autos im „Golfball – Designe“!

Bitte auf das Nashorn Bild klicken für ein VIDEO ...

Montag 28.05.2018 „Krüger National Park - Skukuza

 

Die erste Route führt uns über den „Steilberg“. Ganz Oben treffen wir Überraschender Weise auf eine Große Elefantenherde. Wow, ich wusste nicht, dass Elefanten auch einigermaßen gut Klettern können.

Da Knuspert und knackt es um uns Herum. Wir stellen den Motor ab und genießen es Mitten in der Herde zu stehen. Interessanter Weise fühlen sie sich nicht durch unseren „Dicken“ gestört – sie sind eher Neugierig wegen der „Gleichen“ Größe!

Danach fahren wir erst mal nur durch „Gegend“. Ab und zu taucht dann doch das eine oder andere Tier auf. Giraffen, einzelne Kaffernbüffel, Zwei Schildkröten, Vögel und Krokodile. Für die 150 Kilometer im „Zick - Zack“ durch den Park die wir heute fahren eine „Magere Ausbeute“! Aber Morgen ist auch noch ein Tag. 

Dienstag 29.05.2018 „Krüger National Park – Lethaba“

 

Wir verlassen Skukuza um halb sieben Morgens mit einem feuerrotem Sonnenaufgang. Recht früh, aber heute müssen wir 160 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 40Km/h fahren. Die Geier sitzen bei der feuchten Morgenluft noch etwas faul in den Bäumen.

Wir kommen nicht weit, da laufen uns aus einer Seitenstraße ein Rudel Wildhunde entgegen. Ich freuen mich gewaltig – diese wunderschönen Tiere sind auch im Krüger Park sehr selten zu sehen. Keine zwei Kilometer weiter trabt etwas die Straße lang. Ich denke es sind Löwen – die entpuppen sich beim näher Kommen als Tüpfelhyänen. Ein großes Rudel. Die erste bleibt Neugierig neben unserem Unimog stehen und versucht zu Erschnüffeln was wir eigentlich sind! 

Die Elefantenherde danach hat auch sehr Neugierige Zeitgenossen. Eine kleine Gruppe mit einem ganz kleinen Elefanten überquert die Straße. OK – das was da steht ist fast fast eben so groß wie Mama – riechen tut es aber nicht nach Elefant?! - dem sollte man auf den Grund gehen – erst mal Ohren aufstellen, das wirkt immer – der „Dicke“ reagiert nicht – dann versucht man es mal mit einem „Scheinangriff“ - das wird jetzt aber Robert auch zu Heikel – es ist zwar nur ein „Teenager“ der da auf uns zurennt – aber Elefant ist Elefant! Und bevor noch ein größerer auf die gleiche Idee kommt lässt er mal den Motor vom Unimog an. Brummen kann der auch gewaltig und das zeigt Wirkung – ab ins Gebüsch – mit Gebrummel!

 Jetzt sind gerade mal zwei Stunden vorbei und wir kommen vor lauter Tiere nicht vom Fleck...

 Beim ersten Picknick Platz gibt es erst mal Frühstück. Einem Rund um Blick verschafft sich Robert dann auf dem „Wasserturm“ - tolle Aussicht – allerdings sieht er auch nicht was da um uns herum schleicht, denn Ausgestiegen wären wir dann mit Sicherheit nicht! Wir wollen gerade weiter fahren da springt uns etwas getupftes fast vor den Unimog. Ich bin gerade am Objektiv wechseln und kann gar nicht so schnell reagieren. Da läuft uns doch wahrhaftig ein Leopard vor die Füße. Er scheint satt zu sein – auf dem Picknick Platz hätte es fünf lecker leichte Happen gegeben – wollte er Offensichtlich nicht – vielleicht hat er aber auch nur Geschmack?!

Der Stock, um den Robert herum fährt erweist sich als Vollgefressen Schlange mit Sprinterqualität. Denn bis wir gewendet haben, sind nur noch die Schlängelspuren im Sand zu sehen

Auf die Löwengruppe werden wir Dank spanischer Touristen aufmerksam. Diese liegen versteckt hinter einigen Büschen – also die Löwen – nicht die Spanier!

Von den Giraffen ist Robert am meisten Angetan – die laufen so majestätisch – deshalb Fotografieren wir auch alle dreißig bis vierzig – oder so.

Trotz der langen Fahrstrecke schaffen wir es heute mal zeitig auf dem Zeltplatz anzukommen – das heißt: bei Tageslicht. 

Lethaba ist eines der Wohlfühlcamps im Krüger Park. Leider hieß es bei unserer Buchung Anfang April dass die Campingplätze alle belegt wären. Alternativ könnten wir ein festes Zelt bekommen – da wäre noch eines Frei.

Wir quetschen den „Dicken“ irgendwie neben das Zelt. Der Mensch ist aber halt doch ein Gewohnheitstier – und wenn man nun schon drei Monate in einem Unimog wohnt, fällt es schwer die Nacht wo anders zu schlafen. Ich entscheide mich gegen das Zelt - Wir haben einfach die besseren Matratzen!

Bitte auf das Marita und Elefanten Skulptur Bild klicken für ein VIDEO ...

Mittwoch 30.05.2018 „Odenwälder Waschbrett – Straße“

 

Der Grenzübertritt nach Mosambik dauert etwas länger! Das liegt am „Carne de Passage“. Keiner weiß so recht Bescheid – aber mit Gegenseitiger Unterstützung kriegen wir auch dies hin. An der Grenze wird aber auch klar, wir müssen noch aus dem angrenzenden Limpopo Park raus, hier gibt es weder an der Grenze noch auf den Campingplätzen eine Möglichkeit an Bargeld zu kommen. Das sind ja nur 68 Kilometer – und auch mit 40 Km/h in zwei Stunden zu bewältigen. Der Grenzpolizist meinte noch, die Straßen sind sehr schlecht. Schlimmer als in Namibia können diese aber gar nicht sein – glauben wir! Landschaftlich landen wir nach der Grenze im Odenwald mit „Waschbrett – Straße“! Das heißt die Ungeteerte Straße gleicht einer Waschbrettpiste. Für unseren „Dicken“ an sich nicht schwierig – aber für die Insassen schon. Bauch – Bein – Po – das wäre die richtige Trainingseinheit vor der Reise gewesen. Bein- und Gesäßmuskeln machen mit, aber meine Bauchmuskeln sind mir wohl die letzte zwanzig Jahre irgendwie abhanden gekommen. Ich versuche trotzdem bei jeder Bodenwelle (und es sind VIELE!) meine Muskeln anzuspannen und mit zu schwingen um meinen Rücken zu entlasten. Vor lauter Anspannung verkrampft sich dann aber mein Kiefer – Mensch Jörg: wie geht das nochmal beim Einsingen mit den Lockeren Wangen?. Babbele, babbele, babbele... - Klasse Funktioniert, dabei kann ich diese Übung überhaupt nicht leiden! (= Sorry, nur für Sänger von Jörg Thum Lustig!)

Zum Glück muss man sich im Park nicht anschnallen, den bevor ich einen Hexenschuss bekommen würde, hätte mich der Gurt bei dieser Rüttelei erwürgt. 

Lärm technisch halten wir es gerade mal zehn Minuten aus, dann kommt der gute Gehörschutz zum Einsatz. Unterhalten hat bei diesem Geräuschpegel sowieso keinen Sinn. So fahren wir nun eine gute Stunde „Geräusch gedämpft“ durch die Gegend bevor wir auch Landschaftlich wieder nach Afrika mit roter Sandstraße wechseln.

Tiere gibt es im Limpopo Park bestimmt auch – vermuten wir zumindest. Zu sehen bekommen wir nur die Geier in der Luft – für alle anderen wird uns die Sicht durch sehr sehr viel Gebüsch verwehrt. Dann taucht Mitten im Busch ein Schlagbaum auf – Ähm, die Grenze haben wir doch schon Passiert! - Parkranger kontrolliere nochmal unsere Papiere.

Kühe und Ziegen kreuzen dann unseren Weg – im National Park! Hier leben in elf Dörfern 1600 Menschen. Richtig Afrika – mit Kralen für die Rinder und Ziegen – mit sehr bunt und hübsch gekleideten Frauen, die alles auf dem Kopf tragen – Lehm- und Rundhütten - mit vielen Motorradfahrern, natürlich ohne Helm – und die Polizei im Ort tragen imposante Gewehre!

Das mit dem Geld holen klappt schon mal – jetzt sollten wir nur Wissen wie wir Umrechnen müssen – und wie wird die Währung ausgesprochen - MT?

Donnerstag 31.05.2018 „ Großputz und Orientierungsfahrt“

 

Also eigentlich eher „Kleinputz“! Kühlschrank, Wäsche, Unimog und Robert... Und dann strahlt alles wieder! 

Unser Campingplatz hat an sich Nichts außer viel Gebüsch und ein Häuschen mit Toiletten, Duschen und einer STECKDOSE. Klar dass wir gestern Mittag direkt am Duschhäuschen geparkt haben, denn bis gestern Nacht waren wir die Einzigen hier. Wer weiß wie es auf den anderen Campingplätzen aussieht?! Jetzt brauchen wir erst mal einen Plan vom Limpopo Park - vor lauter Gebüsch verliert man hier irgendwie die Orientierung. Der ist nicht so einfach zu bekommen – an der Anmeldung hatten sie gestern auch nur eine Kopie - an der Wand! Jetzt packen wir dann mal alles Frisch Gewaschene zusammen und versuchen es nochmal!

Einen Plan haben wir – von wann auch immer der ist – grob stehen zumindest mal Straßen und Campingplätze drauf – ob das Stimmt werden wir jetzt herausfinden.

Nun bis zum zweiten Ort war es einigermaßen klar – im Ort haben wir Hilfe von den Bewohnern bekommen, die uns die Richtige Richtung gezeigt haben. Vier Kilometer noch bis zum Zeltplatz – kurz Vorher kann man zu einem Aussichtspunkt am Singwezi fahren – 10 Kilometer steht auf dem Hinweisschild! Es ist gerade mal halb drei – das machen wir noch bevor wir zum Zeltplatz fahren – Denken wir halt mal – Ankommen werden wir da heute aber Nicht – weder am Aussichtspunkt noch am Zeltplatz.

Auf dem Schild steht auch: Nur für 4x4 ohne Anhänger. Ok, Passt ja.

Mit einer Geschwindigkeit zwischen 10 und 20 Km/h kämpft sich der Unimog durch das Buschwerk, durch mehrere Flussbetts und Respekt einflößende Geröllhalden... Irgendwie sind diese zehn Kilometer sehr sehr lang. Zwei Stunden sind wir jetzt schon Unterwegs und es taucht kein Aussichtspunkt auf. Wir haben uns Offensichtlich verfahren, obwohl gar keine andere Straße aufgetaucht ist. Da die Bäume und Büsche immer enger zur „Straße“ werden, fängt Robert an Äste abzusägen. Sonst kommt unser „Dicker“ nicht durch ohne Schaden zu nehmen. Ah, ein Schild: 3 Kilometer noch – da ist es kurz nach vier! Um kurz nach fünf geben wir auf und bleiben Mitten auf dem Weg stehen. So hat dies wohl keinen Sinn – die Sonne geht gerade unter und im Dunklen sieht man hier ja mal gar Nichts. Unser Nachtlager hat zumindest einen schönen Blick runter auf das trockene Flussbett. Ganze fünf Minuten können wir dies Genießen – dann ist es Nacht! - Ach ja, wir sind in einem National Park – angeblich mit Tieren – mal schauen was da heute Nacht so vorbei kommt!

Mit Maps.me versuchen wir irgendwie herauszufinden wo wir den jetzt eigentlich sind – klar in Mosambik im Limpopo Park – wir hätten es nur gerne sehr viel genauer, um Morgen aus diesem „Buschwerk“ wieder heraus zu finden. 

Bitte auf das Unimog  und Fluss Bild klicken für ein VIDEO ...