Der ANFANG -

Donnerstag 01.03.2018 "Aufbruch – Stilecht mit dem Jeep zum Flughafen"

Freitag 02.03.2018 " Ankunft und 1.Tag 

 

Der Flug spät ab CGN ist ganz angenehm, da kann man morgens ganz ohne Hektik noch im Flieger einen Kaffee trinken. War ein ruhiger Flug. Die Landung war dagegen sehr ruppig und Marita wurde es schlecht. Wir waren dann auch die Letzten Passagiere die das Flugzeug verlassen haben. Eine nette Polizistin hatte uns ganz hinten in der Ankunftshalle sitzend entdeckt und uns angesprochen. Da Marita bleich wie die Wand war, durften wir bei den Diplomaten durch. Wir kamen also rasch durch Pass und Zollkontrolle.

 

Die verpackten Fahrräder waren breiter als die Türen und der Gepäckscanner. Also am Scanner vorbeitragen und an jeder Türe genauso: Abladen – einzeln tragen- und dann wieder auf den Trolly.

  

Unser bestelltes Taxi war ein Toyota Kleinbus, der mit uns und drei weiteren Reisenden und Gepäck vollgestopft wurde. Typisch Afrika "Geht Nicht - gibt es Nicht". Jeder Zentimeter im Bus wird genutzt und dann wird man mit 120 Km nach Windheok gefahren. Der Taxifahrer kommt laut eigener Aussage aus dem schönsten Afrikanischen Land: Mosambik. Er hatte auch mal einen Mercedes Vito. Wäre aber nicht so gut wie der Toyota. Wir wurden uns aber einig dass die Mercedes LKW einfach super sind. Dann war das Weltbild eines Unimog Fahrers halbwegs gerettet. … Jetzt erst mal ausruhen...

Heute Abend feiern wir 3 mit einem Braai der hier im Guest House angeboten wird...

Denn ersten Sonnenbrand trotz Sonnencreme haben sich Hanna und Marita auch gleich eingefangen.

Nun lassen wir den Abend noch ausklingen und sitzen in kurzen Hosen und T-Shirt vor unserem Zimmer und genießen das laue Lüftchen. 

Morgen ist großer Einkaufstag für alle Dinge die Hanna noch fürs Internat benötigt, also früh aufstehen!

Samstagtag 03.03.2018 Shopping Tag

 

wir haben in der DHPS eine Schülerin Melissa aus Deutschland getroffen die auch an diesem Wochenende ins Internat einziehen will getroffen. Mit Ihrem Vater zusammen sind wir in die größte Mall in Windhoeck  (The grove mall) gefahren um die Liste mit Bettzeug und Schuluniform abzuarbeiten. Mit Mittagessen waren wir 6 Stunden shoppen. Das hilft einen Sonnenbrand zu vermeiden. 

 

Samstag Nacht waren alle auf Hannas Stockwerk "ausgeflogen" und Sie wäre ganz alleine. Also dann doch lieber noch eine Nacht in der Lodge mit Eltern.

Sonntag 04.03.2018 "Faulenzer Tag"

Heute ist faulenzen angesagt. Wir haben "länger" geschlafen (bis 8.30 Ortszeit) und dann ziemlich als letzte Gefrühstückt. 

Robert hat sich am Mittag dann um das auspacken unserer Fahrräder gekümmert und alle "Anbauten" (Lattenrost und Gestänge für mein Bett im Unimog, Abschleppseil 9,5 Kg, 2 Drehmomentschlüssel, 1 Satteltasche gefüllt mit Werkzeug und Fahrradersatzteile) abgebaut.

Für die Fahrräder gab es kein Gewichtslimit und so haben wir alles angebaut, dass Gewichtsmäßig nicht ins Hauptgepäck gepasst hat. 

Das wird nun alles bei Hanna unterm Bett im Internat gelagert, bis wir am 15.03. wieder mit dem Unimog in Windhoek sind um Hanna zu ihren ersten Ferien abzuholen. 

 

"Schwabenmittag"

Wir haben, wie es sich für echte Schwaben gehört, natürlich unsere Spätzlespresse  mit ins Gepäck. Traditionell machen wir in jedem unserer Afrikaurlaube einmal Käsespätzle. Immer vom Brett geschabt, da die Presse immer zu schwer war zum mitnehmen. Dies gab dann immer mehr "Bollen" statt Spätzle. Deshalb war klar: eine Spätzlespresse muss dieses mal mit und bleibt dann im Unimog.

Gestern haben wir dann Mehl, 18 Eier (gibt es in Afrika oft nur im großen Pack) und Lemonpepper eingekauft.

Heute war es dann soweit. Das Highlight in der offenen Küche der Lodge.

Irgendwann stand eine Traube von Menschen um Hanna, Robert und mich und war ganz begeistert von der Einfachheit des Gerichtes. Wirklich man braucht nur Mehl, Eier, Wasser und Salz und das schmeckt? Sehr Vorsichtig wurde probiert. 

Und die Mechanik der Presse - einfach genial. Eine Vorbestellung für eine Spätzlespresse gibt es nun schon.

So ein inniger Moment mit Menschen die man gar nicht kennt und so viel Interresse an Unbekanntem "Kulturgut" zeigen, hat uns mal wieder umgehauen. Diesen Augenblick haben wir so sehr genossen und leider erst am Nachmittag festgestellt: "Diesen innigen Moment hätten wir fotografieren sollen".

Montag 05.03.2018 "Maruea Mall anstatt Marstall Center"

Marstall Center - das ist das Einkaufszentrum in Ludwigsburg welches von  Hanna und Ihren Freundinnen manchmal besucht wurde. Heute hat Hanna getauscht: "Maruea Mall anstatt Marstall Center". Die Maruea Mall ist 2,1 Km von der Schule entfernt und somit durchaus zu Fuß erreichbar.

Wir haben heute richtig eingecheckt bei der Verwaltung - Schulgebühren bezahlt, Schuluniform T-Shirts gekauft - Bücher ausgefasst und nicht zuletzt die Herausforderung einen Wäschesack (laundry bag) zu kaufen, gemeistert.

Bei der Suche nach dem  Wäschesack waren wir in Summe insgesamt  in 7 Läden und 2 Malls. Manche Sachen sind halt überraschend kompliziert.

So.. Morgen beginnt für Hanna der Ernst des Schülerlebens in Uniform. 

Dienstag  06.03.2018  "Erster Unterrichtstag & verregneter Nachmittag"

Der erste Unterricht für Hanna. Es ist angenehm kühler geworden. Wir - also Marita und Robert - schlendern  durch die Innenstadt um letzte Besorgungen zu machen wie Schreibblöcke. Um 14 Uhr waren wir drüben in der DHPS und Hanna hat sich von uns verabschiedet.

Übrigens  - Durch Hannas Schule als streetview in Google über den Schulhof hier navigieren.

 

Danach noch mit dem Taxi zu DHL ins Industriegebiet. Papiere zuverlässig nach Walvis Bay senden. Ab 16:00 regnet es sich ein. "Die Natur braucht den Regen". Gestern noch Sonnenbrand und jetzt Pulli. 

Mittwoch 07.03.2018  "Flug von Windhoek nach Johannesburg"

Um 11:00 in Windhoek los mit dem netten Fahrer aus Mosambik. Am Flughafen kurz vor 12:00 beim einchecken: Der Flieger hat 2 h Verspätung. Also haben wir den ganzen Mittag im Flughafenrestaurant verbracht und uns einen Burger mit Chips geteilt (Marita: Chips - Robert: Burger :-) )

Unsere Kisten haben wir in JNB beim Sperrgepäck bekommen. Ab durch den Zoll und nach Theo Ausschau halten. Nix zu sehen. Aber da winkt ja einer. Ooops ich habe ganz fokussiert auf einen dunkelhäutigen (oder darf ich da einfach "schwarzen" sagen ?) Ausschau gehalten, so dass ich den Vorarbeiter Adian von MogDoc direkt vor meiner Nase winkend nicht gesehen habe. Peinlich. Jetzt noch schnell Theo anrufen, dass wir überraschend abgeholt werden.  Wieder fuhren wir stilecht mit einem 4x4 (Hilux; höhergelegt; schicker Rammbügel vorne etc) vom Flughafen zum Unimog. Wir sind dann auch ganz ohne Navi im Dunkeln auf die andere Seite von Pretoria zu Theo und Jenny gefahren. Maps.Me wollte gerade nicht so richtig. 

Donnerstag 08.03.2018  "Startklar machen und Großeinkauf"

 

Klar "Schiff" machen heißt hier erst mal den Staubwedel auspacken. Natürlich Landestypisch mit Straußenfedern.                                                         In einem halben Jahr ist unser "Dicker" oder genauer "Omhambi" (=Reisender) doch recht eingestaubt. Aber ich hatte es mir echt schlimmer vorgestellt. Leider ist mir beim einsteigen in den Unimog gleich mal die Leiter unter den Beinen weggerutscht. Da hing ich mit einem Bein innen und dem anderen noch außen 1,40 Meter über dem Boden. Nicht Lustig! Aber Robert konnte mich "Wuchtbrumme" dann doch ins Wageninnere ziehen. Kaum bei MogDoc angekommen, haben  Adian und Robert eine Halterung gebaut, die verhindert, dass uns die Leiter noch einmal wegrutscht. Konstruktion: Einfach UND Gut!

Am Nachmittag haben wir Teejin ( den Sohn unserer Freunde) von der Schule abgeholt. Stolz berichtet er seinen Klassenkameraden, dass dies ein echter Army-Truck ist. Zu seinen Lehrern meinte er: "Heute habe ich Professionelle Hilfe aus Deutschland bei meinen Hausaufgaben". 

Spätnachmittags sind wir dann zum "Großeinkauf" aufgebrochen. Zwei Einkaufswägen voll ist auch mal anders + einen Toaster! Ganz wichtig, den das Brot ist über die nächsten 10 Monate so am besten zu genießen.                                                                                                                           Beim Einräumen in den Unimog gab es wieder diese magischen Momente, die man eigentlich kaum in Worte fassen kann.

Innerhalb einer dreiviertel Stunde kamen nacheinander 5  Menschen jeglicher Hautfarbe und waren voller Freude und Neugierde so ein tolles Gefährt auf dem Parkplatz zu sehen. Was ist das? Ihr wohnt da drin? Oh mein Nachbar schraubt auch an Unimogs herum! Ich will auch so was bauen ! Genießt eure Fahrt damit! 

Alle wollten wissen "Wo, Was, Wie" eingebaut ist und waren vor allem so Mutig uns an zu sprechen. 

Uns hat es natürlich sehr gefallen, dass fremde Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, unsere Freude so einen tollen Unimog zu besitzen ganz selbstverständlich mit uns teilen.

Freitag 09.03.2018 "Yuhuu „Mann“ kann schrauben!"

 

Eigentlich wollten wir ja heute schon los nach Botswana, aber wie das halt mit einem 38 Jahre alten Fahrzeug ist: Es gibt immer etwas zu schrauben. 

Zudem wollten wir mit unseren Freunden noch einen Tag länger verbringen, da sie ja an normalen Werktagen auch arbeiten müssen. Welch ein Glück für Robert: „Motorventilator reparieren, neue Scheinwerfer anbauen und die Elektrik funktioniert auch irgendwie nicht wie sie soll“. Von morgens 06.00 bis nachmittags um 14.00 hat „Mann“ genug zu tun. Und „Frau“: Nun Lese Tag geht immer!

Samstag10.03.2018 "Endlich Offroad im Mokoleli-Naturereserve und einer Überraschung in der Nacht"

 

Die 6 Stunden Fahrt nach Botswana zum Mokoleli- Naturereserve haben sich gelohnt. Robert freut sich, trotz unmenschlicher Schmerzen im rechten großen Zeh (in der Nacht vorher wurde er von einem „Blöden Vieh“ gestochen!) wie ein kleines Kind endlich Offroad fahren zu können. Der Campingplatz liegt ein ganzes Stück vom Eingang weg und auf dem Weg dorthin macht man schon einen „kleinen“ Gamedrive. Kurz vor dem Campingplatz hat uns dann eine Giraffe in der Abenddämmerung begrüßt. Vor lauter grünen Büschen hätten wir sie fast nicht gesehen.

Ein netter Campingplatz fast für uns alleine, mit einer Open Air Dusche und Toilettenhäuschen....und Nachtwache.

Bis 2.30 Uhr in der Nacht......

Erste Wetterleuchten und Donnergrollen.....weit, weit weg. Vorsichtshalber schlisse ich mal die Fenster am Dach und gehe wieder schlafen..

Irgendwann hat der Wind eingesetzt, nicht schlimm, die Fenster sind ja zu und nach dem heißen Tag ist eine kühle Brise echt gut.

Dann ging es ab „like Schmit`s cat“

4.30 Uhr: Ein Sturzregen setzte ein. Blitzte und Donnergrollen im Sekundentakt. Da war an schlafen erst mal nicht mehr zu denken, denn zu allen Übel kamen Wassertropfen direkt auf meinen Schlafsack. Na Super! Jetzt wird’s mal Zeit Robert auf zu wecken. Kurz danach ein heller Blitz und ein heranrasendes Grollen direkt unter unseren Unimog. Wie eine Druckwelle und der ganze Unimog fing an zu wackeln. Blödes Gefühl!

Um 6.00 Uhr klingelt der Wecker. An sich hatten wir uns aufs Open-Air Duschen gefreut, na ja es regnet halt noch immer, also fällt das mal sprichwörtlich ins Wasser. Von den über 30°c vom Vortag ist heute Morgen nichts mehr zu spüren. Alles zusammenpacken und losfahren ist wohl das Vernünftigste. Unser Nachbar mit Dach Zelt hat wohl schon in der Nacht aufgegeben, denn er ist nicht mehr da!

Sonntag 11.03.18 "Farbenexplosion in GRÜN"

 

Im Regen also losfahren. Gestern hatte Robert seinen Spaß heute darf Marita! Der Regen lässt erst nach als wir auf eine Idyllische Nebenstrecke kommen. Diesmal ist Marita in ihrem Element. Toll "Offroad". Nach einer Stunde Fahrt taucht ein Schild auf: „CLOSED“ .                                             Vor uns eine in mehrere Teile zerbrochene Brücke. Robert jubelt, denn links daneben kann „Mann“ ja durch das Flussbett fahren.

Gesagt getan und alles gefilmt. Etwa einen Kilometer weiter kommt uns ein Toyota Corolla mit 4 Insassen entgegen.                                              Ups, die werden Spaß haben!

 

Kgalagadi

Wir hatten Wüste erwartet. Zu sehen bekamen wir eine Farbenexplosion in Grün. Umgeben von Federgras in Weis und Pink, das einem den Eindruck vermittelt man hätte eine Schar Flamingos rechts und links der Straße. Fast unter jedem Baum wachsen gelbe Blumen, die von weisen und orangefarbenen Schmetterlingen um schwirrt werden. Dazu gibt es noch einen Baby blauen Himmel mit kleinen Wattewolken: „Das Paradies“

Das Paradies hat nur einen Hacken: „Die Straße“ in Kombination mit 120 Km/h und Kühen, Pferden, Ziegen und sturen Eseln.

Auf dieser Straße darf man wirklich 120 Km/h fahren mit Hinweis-Schildern, dass immer wieder Rindviecher die Straße kreuzen. Diese halten sich meist, wie auch die Pferde, wirklich am Straßenrand zum grasen auf. Dann gibt es die Ziegenherden! Da rennt nicht nur eine, sondern es rennen  alle, um dann unvermittelt mitten auf der Straße stehen zu bleiben und sich zu fragen: „Wo wollten wir den hin?“ Ähm... rechts oder links?

Das Highlight sind aber die Esel! Esel in Botswana lieben wohl warmen Asphalt. Denn das Mittagsschläfchen wird heute immer auf der Linken Fahrbahnseite (unserer Fahrspur!) abgehalten. Das linke Hinterbein lässig angewinkelt und die Augen geschlossen, steht man alleine oder im Rudel stur an seinem Platz. Komme was da wolle.... Hupen nützt übrigens ganz und gar nicht. Zu allem Übel sind die Esel leider auch noch Taub!

Die Insgesamt 9 Stunden Fahrt kamen uns bei so viel Unterhaltung gar nicht so lang vor.

Montag 12.03.2018 „Geier“

 

Um kurz vor 8.00 Uhr sind wir heute erst später los. Auf geht’s, etwas mehr als 500 Kilometer warten auf uns. Die Gegend ist heute nicht anders als gestern. Wie auch, wir sind ja immer noch auf der Transitstrecke der Kalaharie (Kgalagadi).

Zwei Störche kreuzen unseren Weg, bald sind sie bei „Euch“ und leuten den Frühling ein. Vor uns verdunkelt sich plötzlich der Himmel mit riesigen Vögeln. „Geier“ wow so viele! Am Straßenrand liegt ein totes Rind und zieht wahrlich eine riesige Schar dieser Vögel an.

 

Eine andere Art von „Geiern“ lernen wir heute an der Namibischen Grenze auch noch kennen: 

Für Namibia braucht man eine „Permit“ (eine Art Mautgebühr) zur Benutzung der Straßen. Wenn man dort auf Mitarbeiter trifft, die ihre eigene Mauttabelle nicht lesen können.....

Da glaubt man ernsthaft, da der Unimog so große Reifen hat, wiegt er mehr als 7 Tonnen und ist somit ein großer Truck (Kategorie 6). Nachwiegen können sie das hier leider nicht, die Wiegestelle ist 187 Kilometer weiter in Garabone und was in unseren Dokumenten steht kann ja nicht richtig sein.

Der Deal: Wir zahlen die Mehrgebühr und fahren zur Wiegestelle. Wenn der „Dicke“ weniger als 7 Tonnen hat, kriegen wir das mehr bezahlte wieder zurück.

Das Problem ist nun auch dass die „Permit“ nicht zu unseren Führerscheinen passt. Wir haben keinen LKW Führerschein!

Also gut, beißen wir in den sauren Apfel und zahlen den höheren Betrag. Fahren die 187 Kilometer zu Wiegestelle, die liegt ja auf unserem Weg. Die Mitarbeiter dort freuen sich riesig, mal eine Abwechslung vom Alltag. Touristen kommen hier eigentlich nicht vorbei. Wir bekommen sogar einen Ausdruck um nachweisen zu können: Omhambie wiegt etwas mehr als 6 Tonnen! Super, denken wir!

Äschi Bätsch denken die anderen!

Unser Unimog wiegt ja mehr als 3,5 Tonnen - also Großer Truck. Häh?

Während wir weiter Richtung Windhoek fahren, überholt uns eine weises Auto und bremst uns mit Warnblinker ab.                                            Robert: „Werden wir jetzt ausgeraubt!?“ ( Klar, denkt sich "Frau": Die machen das immer so mit Warnblinker.....)

Es steigt Wilhelm, der Chef der Wiegestelle, aus und winkt mit unserer „Carne de Passage“. Och ne......

Die Dame an der Mautstelle hat vergessen, nachdem sie die Dokumente runter auf ihren Schreibtisch gelegt hat, sie uns wieder zurückzugeben. Also haben sie einen Fahrer mit den Papieren zur Wiegestelle geschickt (wohlgemerkt 187 Kilometer). Der kam an als wir schon wieder unterwegs waren. Also ist Wilhelm losgefahren und hat gehofft, dass er die richtige Straße erwischt. Wenn wir im Mai wieder dort vorbei kommen trinken wir erst mal Kaffee miteinander.

 

Wie sich dass mit dem Rest klärt........? Heute: Nö, Morgen: Na ja, aber ganz bestimmt irgendwann ähm gar nicht mehr! 

Dienstag 13.03.2018 "Welch ein Zufall - Metallverarbeitung"

 

Gestern haben wir ein kleines nettes "Bush-Camp" mit "Padstall" (=Farmladen) direkt an der Straße gefunden. Wir sind die einzigen Gäste und genießen den wunderbaren Platz mit Gänsen, Schweinen, Kaninchen und Hühnern.

In der Nacht erwartet uns nun endlich auch ein sagenhafter Sternenhimmel. 

An dem "Padstall" steht allerlei "Dekoschrott" und Robert in seinem Element fragt nach "Wir brauchen eine Fahrradhalterung für den Unimog" . Klar das geht bestimmt, er fragt seinen Chef!

Nach einem gemütlichen Morgen fahren wir die 11 Km zurück zu der Farm. Wir werden mit einem Strahlenden Lächeln von dem Mitarbeiter am Tor und seiner Familie begrüßt.

Auf der Farm lernen wir Dietrich kennen. Er arbeitet hier zur Aushilfe, da er mit seinen 53 Jahren in Südafrika, als Weiser in seinem Beruf, keine Arbeit mehr bekommt. 

Er, Wilhelm (Ein Bushman/ er spricht seine Klicksprache und Afrikans) und Robert zeichnen, planen, schweißen und schrauben. Nach ca. eineinhalb Stunden ist unser Fahrradträger fertig. Cool! Sieht Klasse aus und hält Bombenfest.

 

Auf geht's zu Hanna nach Windhoek.......am Donnerstag fangen ihre ersten Ferien an.

Mittwoch 14.03.2018 "Urbancamp in Windhoek und "Spätzlesabend" mit neuen Bekannten"

 

Hanna ist endlich die ganze "Materialsammlung" unter ihrem Bett los. Alles was wir nicht ins Fluggepäck nach Johannesburg mit nehmen konnten, wurde unter ihrem Bett im Internat gelagert. 

Wir bereiten alles für die "Unabhängigkeits-Ferien vor die für Hanna morgen beginnen (nach 2 Wochen Schule wird es auch echt Zeit).

Heute Abend haben wir Melissa (auch eine neue Schülerin im Internat) und ihren Vater zum Spätzlesabend eingeladen. 

War ein netter, geselliger und unterhaltsamer Abend! Wir denken an eine Wiederholung, wenn es sich ergibt.

 

Donnerstag 15.03.2018 „Endlich Ferien“

 

Während wir Frühstücken gesellt sich unser Campingnachbar Burkhard (Historiker, Autor, Fotograf aus Deutschland) zu uns. Er wollte eigentlich nur „Hallo“ sagen – 3 Stunden später müssen wir dann aber echt los um Hanna ab zu holen. Er bereist Namibia mit dem Fahrrad. In zwei Tagen fährt er dann nach Ostafrika um mit der „Tressine“ alte deutsche Gebäude zu erkunden. Richtig Spannend!

Hanna hat ab heute Mittag endlich Ferien. (Nach 2 Wochen Schule wird das auch echt Zeit!)

Wir „Satteln“ dem Dicken die Fahrräder auf, leider weiß keiner mehr wo und wer die Schlüssel für die Fahrradschlösser hat. Na ja wir Improvisieren mal wieder. Mit den Ratschengurten kriegt man nahezu alles fest. Ist jetzt nur beim Einkaufen Blöd, also muss „Frau“ beim Unimog bleiben bis Hanna und Robert eine sehr teure Kette zum Abschließen besorgt haben.

Wir fahren heute nur bis zum nächsten Campingplatz außerhalb von Windhoek in Flughafen Nähe, da wir dorrt am Sonntag noch ein Mietauto für Hannas Tante Gela abholen. Sie reist ab Sonntag mit uns in die Etosha Pfanne.

Freitag 16.03.2018 „ Machen wir heute Was? - Nö“

 

Ruhetag ist nicht bei allen angesagt – also eigentlich nur bei Robert nicht. Dieselkocher „Heinze“ wartet darauf Instand gesetzt zu werden. Leider will „Heinze“ nicht so wie „Mann“ das gerne hätte. Ein Brett, das Robert bei einer Schreinerei gestern zuschneiden hat lassen wartet auch auf seinen Einbau..... und über den Tag findet sich bestimmt noch das ein oder andere zu „Werkeln“. Überraschend tauchen auch die Schlüssel für die Fahrradschlösser wieder auf – in Roberts Kulturbeutel!

Und die „Frauen“? Die eine hat Wlan und die andere.... mal schauen!

15.00 Uhr Dieselkocher „Heinze“ läuft, aber irgendwie können wir uns nicht so recht dafür begeistern. Ein Neukauf ist angesagt! Das Brett ist auch eingebaut – nun könnte Robert eigentlich Mountainbike fahren. Ist um diese Uhrzeit aber echt noch zu heiß. Also noch eine Stunde warten und Schreibkram erledigen – aber dann. Der Kartoffelsalat für heute Abend ist auch fertig.

Bei so einer Hitze wird man schon recht träge, auch wenn man sich vorgenommen hat heute mal „Nichts“ zu machen.

16.00 Uhr Und Los geht’s!...---***---...---***---...

Sonntag 18.03.2018 "Offroad und Schwimmen mit einem Toyota Miethüpferle - Das geht!"

 

Der „Dicke“ ist bepackt, auf geht’s Gela abholen. Roberts Schwester ist zu einer Fortbildung hier, außerhalb von Windhoek. Sie hat noch eine Woche Urlaub um mit uns in die Etosha Pfanne zu fahren. Am Flughafen holen wir das Mietauto ab. Auf dem Parkticket wird die Uhrzeit per Hand drauf geschrieben. Wie funktioniert das mit dem Ticketautomat? Schauen wir mal....

Das abholen des Mietautos gestaltet sich „Landestypisch“ schwierig. Robert hat alle Unterlagen auf den Laptop geladen, aber sie brauchen alles in Papierform.Also Mailen - Ausdrucken - Unterschreiben.... um dann alles in den Computer eingeben zu können. Na dann!

Hanna und ich fahren mit dem „Kleinen“ aus dem Gelände des Flughafens und wollen vor dem Tor auf dem Seitenstreifen auf Robert mit dem Unimog warten. Denkste! Da dürfen wir nicht stehen. Also fahren wir 200 Meter weiter, zu einer Zufahrt von einer Tankstelle – Ähm, also das geht auch nicht. Oh „Mann“! Dann fahren wir halt noch mal 200 Meter weiter hinter ein Gebüsch. Das Warten auf Robert kann beginnen......... als er nach einer gefühlten Ewigkeit dann endlich doch noch auftaucht, kann er was erzählen. Für das Parkticket gibt es natürlich keinen Automaten. Man muss, um bezahlen zu können, wieder in das Flughafengebäude gehen - an eine Schlange anstellen – bezahlen - Uhrzeit eine weiteres mal „Handschriftlich“ notieren lassen – an der Schranke der Ausfahrt kontrollieren lassen - der Schlagbaum wird von Hand geöffnet und dann kann man endlich raus fahren. Nach 2 Stunden können wir endlich weiter.

Die Lodge ist per Offroad zu erreichen - für den Unimog ja kein Problem. Mit dem kleinen „Miethüpferle“ habe ich irgendwann „Jutta Kleinschmidt“ Feeling! Mit mehr Bodenfreiheit würde es allerdings noch mehr Spaß machen.

Auf anraten einer Ortskundigen, beschließen wir, von der Logde zwei Teams zu bilden. Robert fährt weiterhin Offroad und die „Frauen“ wieder auf den normalen Straßen über Windhoek zum Waterberg Plato. Allerdings müssen wir das erste Stück, bis zur befestigten Straße, auch Offroad fahren. Mittlerweile hat Regen eingesetzt und die Senken haben sich schnell mit Wasser gefüllt. Augen zu und zügig durch.

Macht halt doch Spaß so ein bisschen Ralley fahren.

Nach einer Stunde Fahrt wird der Himmel immer dunkler. Irgendwann fahren wir auf eine schwarze Wand zu. Man kann Straße, Landschaft und Berge nicht mehr von einander unterscheiden. Und dann bricht es Los......

Ich wusste nicht, dass Wolken soooooo viel Wasser abregnen können. Die Straße führt in eine Baustelle, für die nächste Stunde. Der Vordermann ist 5 Meter vor mir nicht mehr zu erkennen, trotz Warnblinker. Die Straße hat nur noch einen Mittelstreifen, an dem man sich orientieren kann. Aber bei der Menge an Wasser ist dieser auch nur noch zu erahnen. Es sieht aus und fühlt sich an als würden wir mit 50 Km/h durch einen Fluss tuckern – mit Gegenverkehr!

Nach viereinhalb Stunden im Dauerregen kommen wir am Waterberg Plato an. Robert ist vor 10 Minuten eingetrudelt. Offroad im strahlenden Sonnenschein.

Montag 19.03.2018 „Let's rain again.....!“

 

Am Waterberg Plato hat es fast die ganze Nacht geregnet. Unser Unimog erweist sich leider als „nicht ganz dicht“!

Vor allem hinten an den Betten drückt es das Wasser rein.

Am Waterberg fahren die anderen 4 Camper nach dem Frühstück ab. OK- schön ist wirklich anders. Die Fliesen in den Waschräumen sind wohl die gleichen wie zur Eröffnung 1972. Vielleicht wird das Wetter Richtung Etosha besser. Also beschließen wir weiter zu fahren.

Wir finden das "Mondjila Safari Camp" auf einem Hügel mit einer bombastischen Aussicht. Das schlechte Wetter haben wir wohl auch hinter uns gelassen.

18.00 Uhr: Zelt aufbauen, Unimog richten, ab zum Restaurant und Milchshake, Kaffee und Bier genießen.

Oh je, da hinten kommt wieder so eine schwarze Wand......

Abendessen wird dann halt wieder im Unimog gekocht. Mit Tisch und Sitzbänken wird es kuschelig.22.00 Uhr ab ins Bett.

02.22 Uhr es regnet immer noch und es klingt gar nicht so als wollte es irgendwann wieder aufhören.

Mittlerweile haben wir eine „Tropfsteinhöhle“ hinten in voller Bettenlänge im Unimog.

Dienstag 20.03.2018 " Namibia und Dauerregen - Das glaubt uns doch keiner!"

 

Tja, "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt"  

Die Regenzeit hat dieses Jahr später als erwartet angefangen und uns jetzt volle Kanne getroffen. Dauerregen und Gewitter im Wechsel oder wenn es ganz Dicke kommt auch gerne Gleichzeitig. 

Wenigstens heute haben wir aber trotzdem einen schönen Platz, an dem man trocken sitzen kann. Das Camp hat einen Aufenthalts - Theken und Restaurant Bereich mit WLAN. Gut fürs "Kind" Fast zahme Springböcke tragen auch zum Wohlbefinden bei.

Die Besitzerin erzählt uns, dass ihr Mann die Rinder gerade erst verkauft hat, da der Regen seit 2013 rapide abgenommen hat und die Aussichten für dieses Jahr gleich bei null lagen. Jetzt haben sie schon dreimal so viel Wasser abbekommen, wie über das ganze Jahr 2013! 

Um die "Tropfsteinhöhle" etwas in den Griff zu bekommen, war Gela heute morgen auf "Kletter-Tour" am Unimog. Wir haben eine Plane über das Dach gezogen und ich kann heute Abend ohne Wasserlache auf meinem Schlafsack schlafen : )

Außerdem hat Robert den hinteren Teil von innen mit Packet Band provisorisch abgedichtet. 

Heute Mittag waren auch 3 regenfreie Stunden dabei, so ist der Unimog wieder trocken. Die Handtücher und Bettlacken leider noch nicht.

Da die Aussichten für den Etosha Park mehr als schlecht sind, haben wir heute beschlossen morgen zurück Richtung Swakopmund zu fahren. Dort am Meer ist das Wetter sehr viel besser.  

 

Robert war fast den ganzen Tag mit Konstruieren beschäftigt. Die "IDEE" mit unserem MogDoc Ferdie ein Unimog-Wohnmobil aufzubauen um ihn, mit Fahrertraining zu Vermieten, nimmt langsam gestallt an.

18.00 Uhr: Der nächste Regenschauer hat sich auch gerade mit Donnergrollen angekündigt! 

21.00 Uhr Juchu.....Es hat wirklich aufgehört mit regnen! Mit ganz viel Glück können wir das Zelt morgen einigermaßen trocken einpacken.

 

Es sieht ganz harmlos aus, eigentlich wie weißer Sand! Aber kommt es mit Wasser in Berührung wird daraus eine Art „Kreideschlamm“ der an allem haftet wie Kleber. Aus den Sohlen der Schuhe geht das ganze nur sehr zögerlich wieder raus, außerdem wiegen diese gleich mal ein ganzes Kilo mehr. Na ja für mich nicht ganz schlecht, denn ich bin dann auch gleich mal  10 Zentimeter größer!

Flip Flops und kurze Hosen sind trotz Dauerregen eigentlich die beste Wahl, denn Beine und Schuhe lassen sich schnell wieder säubern. Trotzdem sieht der „Dicke“ innerhalb von 10 Minuten aus wie „Sau“. Morgen ist wohl „Kehrwoche“ angesagt.

Mittwoch 21.03.2018 „Shit Happens“ am "Unabhängigkeitstag"

 

Heute Nacht ging dann doch noch der ein oder andere Regenschauer runter, aber nicht mehr ganz so schlimm wie die Tage vorher.

Wir sind aber froh ohne Regen einpacken zu können, denn das meiste ist eh schon nass genug.

Um halb acht fahren wir mit dem Unimog und dem „Kleinen“ los nach Swakopmund.

Die Straßen erweisen sich als recht heftige Offroad Strecken mit aufgeweichtem Sandboden und großen Wasserlöchern über die ganze Straßenbreite. Für den Unimog ja kein Problem, aber den kleinen Miethüpfer? Gela fährt super um alle Schlaglöcher, Wasserlöcher und auf dem schwammigen Untergrund. Irgendwie sollten wir nun aber doch mal Tanken. Allerdings sind an den Schotterstraßen keine Tankstellen. Mit dem letzten Rest Benzin kommt Gela's Kleiner dann doch noch an eine Tankstelle. Richtung Swakobmund müssen wie wieder aus der Stadt raus ein Stück die Straße zurück fahren und was haben sie dort mittlerweile aufgebaut? Klar eine Polizeikontrolle!                                                                      Gela muss doch tatsächlich ins Röhrchen pusten und das Morgens um 9.00 Uhr! Das kann ja heiter werden. Robert und ich müssen aussteigen. Wohin geht’s, woher kommen wir eigentlich und was haben wir in dem Ort, aus dem wir gerade kommen, gemacht?  Oh man spricht Deutsch. Geht für den Polizeibeamten mit weißen Handschuhen auch. Lichter werden gecheckt. Also das geht so nicht mit den vielen Leuchten in Namibia. Na klar, meint Robert, die brauchen wir auch nur für den „Busch“. Sonst werden nur die normalen zwei Scheinwerfer genutzt.             Er wünscht uns eine Gute Fahrt und schöne Erlebnisse. Die haben wir dann auch, auf etwas andere Art, gegen Mittag!

 

Die Antriebswelle bricht! 

Nun stehen wir im Nirgendwo. Aber in Afrika ist man nie alleine. Eine Frau hält an: Mein Sohn kommt demnächst mit seinem Käfer vorbei.     OK, das demnächst dauert zwar eine Stunde, aber immerhin kennt er zwei aus dem 20 Kilometer entfernten Uis. Der eine hat einen Traktor, der andere einen LKW zum abschleppen. Zwischenzeitlich bekommen wir noch Hilfe von Mechaniker Conrad, der von einem Bekannten angerufen wurde.

Zum Abschleppen kam der "Andere" mit einem britischen, sehr altersschwachen, benzinbetriebenen LKW. Seine erste Frage an uns:" Ist die Polizei schon vorbei gefahren?" Ja, die waren eine der ersten, konnten aber mit ihrem Pickup nicht viel ausrichten.                                                       Ich hatte beim Abschleppen wirklich große Sorge, dass es den LKW in zwei Teile reißt. Zwischendrin war unser Abschleppfahrer auch der Meinung kein Benzin mehr zu haben. Von unserem Aggregat haben wir dann 2-3 Liter umgefüllt, aber das ist eher ein Witz für einen LKW der 40 Liter auf Hundert Kilometer benötigt!                                                                                                                                                                                          Ganz langsam wurde unser Unimog dann doch noch in den Ort „Uis“ geruckelt (mit ca. 20 Km/h) und beim Mechaniker Conrad abgestellt. Zufällig hat der LKW Besitzer, Bazel, auch noch einen Campingplatz und Zimmer. Da bekommen wir jetzt auch erst mal Unterschlupf.

 

Hanna und Gela sind weiter nach Swakopmund gefahren. Ferien in einem Ort wie „Uis“ machen keinen Spaß. Zumindest keinem Teenager. Außerdem hatte Hanna schon die ersten 3 Tage Dauerregen zu ertragen. Am Sonntag muss sie wieder in der Schule in Windhoek sein, da sollte sie die letzten 4 Tage noch mit ihrer Patentante genießen.

 

Wir schlafen jetzt ohne Regen, aber mit Klimaanlage und Discomusik, hoffentlich gut.

Donnerstag 22.03.2018 "DANKE"

Ein DICKES Dankeschön an alle die uns gestern mit Rat und Tat, lustigen Bildern, Smileys....... zur Seite standen. Ehrlich, wir waren Überrascht, denn mit so viel Hilfe hatten wir nicht gerechnet. 

Robert ist heute Morgen nach dem Frühstück, die 5 Kilometer zu Konrads Werkstatt, mit dem Fahrrad gefahren. "Bestandsaufnahme". 

 

"Pickup = pick up a lot of People"

"Aus Drei wird Zehn+   

12.30.Uhr Bestandsaufnahme ist abgeschlossen. Robert treibt Dion auf der uns mit Unimog Teilen nach Swakopmund fahren kann. Dort gibt es eine Werkstatt, die einige Teile (Antriebswelle) neu herstellt und andere Überarbeitet (Kupplungsgehäuse).....

Die Teile aus Deutschland sind auch auf dem Weg.                                                                                                                                                                     Die Hinfahrt führt über Schotterpiste, Salzstraße und ein paar hundert Meter Teerstraße mit 120 Sachen. Hola, hoffentlich kennt Dion die Strecke gut. Vorsichtshalber Schnalle ich mich mal an. Der Nissan macht mir nicht so den Eindruck als ob er je eine Chance bei einem TÜV Prüfer hätte. "Typisch Deutsch". Wir kommen Sicher und recht schnell in Swakopmund an.

Die Rückfahrt gestaltet sich dann Typisch Afrikanisch! Aus Drei mach Fünf dann Zehn +!

Als uns Dion wieder einsammelt sitzen in seinem klapprigen Nissan Pickup Schwägerin und Nichte. In Swakobmund kommen dann noch drei weitere Frauen und zwei Jungs mit Gepäck dazu. Es wird kuschelig auf der Rückbank zu Fünft. Anschnallen geht da nicht wirklich mehr. Drei weitere sitzen mit viel Gepäck im "Kofferraum" nur Robert und Dion haben vorne genug Platz um ihre Beine auszustrecken. Na dann, denke ich, 10 Leute , da fährt er bestimmt auch langsamer und Vorsichtig. Denkste, es geht sogar noch schneller! Mit 140 Km/h fahren wir zurück. 

Irgendwann bin ich so Müde, dass mir es eigentlich egal ist wieviel Leute im Auto sitzen und wie schnell wir fahren. Ich entspanne mich langsam und höre den Unterhaltungen zwischen allen zu. Eine Mischung aus Englisch und der Damara-Klicksprache. Ganz normale Menschen und doch so besonders, fahren in einem Auto zusammen. Und wieder haben wir einen dieser magischen Momente, den wir ohne die Unimog Panne nie erlebt hätten. - Welch ein Glück! - 

Freitag 23.03.2018 „Plan A, B oder C?“

 

Die Zimmer vom Brandberg Camp sind für das Wochenende, wegen einer Beerdigung, ausgebucht. Auf dem Zeltplatz gibt es noch Kapazität also tritt Plan B in Kraft:“Wir holen das Zelt, die Federkernmatratzen, Schlafsäcke und das nötigste für die nächsten zwei Tage und campen im Brandberg Camp“. Vorher muss Robert zu Conrad in die Werkstatt und noch einiges am Unimog schrauben. Ich gehe heute mit, da wir auch noch aufräumen und putzten wollen. Ganz dringend braucht unser „Dicker“ frische Luft, den wir haben ja alles in sehr nassem Zustand eingepackt. Außerdem hat sich der weiße Kreideschlamm im und um den Unimog herum, durch das sehr sonnig heiße Wetter, fest gebacken. Das Zelt ist nur noch etwas feucht aber die Plane vom Dach (der Regenschutz) ist noch genauso nass wie wir sie am Mittwoch eingepackt haben und hier hat es über 35c°. Statt mit Regen kämpfe, zumindest ich, nun mit Sonnenbrand. „Mann“ kann's „Frau“ aber auch nicht Recht machen!

 

Conrad's Frau Icenia findet unseren Plan B viel zu umständlich und außerdem kocht sie sehr gerne für Gäste. Also lädt sie uns, für die nächsten zwei Tage, zu sich nach Hause ein. Das Zimmer ihrer Tochter Chloe ist gerade frei, da sie im College ist. Wir können uns wie „Zu Hause“ fühlen, bekommen unsere Wäsche gewaschen, Duschen und werden am Abend von ihr bekocht.

Nun, dann ist offensichtlich Plan C dran. 

Samstag 24.03.2018 „Beerdigung in Uis“

 

Um die 1000 Beerdigungsgäste werden erwartet. Etwas mehr als der Ort Einwohner hat. Vor vier Monaten gab es hier in Uis einen schweren Unfall bei dem vier Lehrer aus dem Ort starben. Offensichtlich gab es zum Unfall – Hergang so viele Unklarheiten, dass die Leichname zur Beerdigung jetzt erst frei gegeben wurden.

Conrad und seine Frau Icenia sind früh auf den Beinen, da Verwandschaft von Überall her kommt. Bruder, Tante, Onkel und Nichten bevölkern ab 07.30 das Haus. Um 08.00 ist Gottesdienst aber Icenia macht noch "Scrambled Eggs" für alle. Na ja bei so vielen Leuten fällt es nicht auf ob da der ein oder andere zu spät kommt.

Um 10.00 Uhr sind nur noch die Kinder und die Nichte da. Sie arbeitet als eine Art Kindermädchen und kann mit ihren beiden Kindern dann auch bei Conrad's Familie wohnen.

 

White Lady“

Da hier keine Mietwagen zu bekommen sind, bietet Icenia uns an, ihren „Kleinen“ zu nehmen. 40 Km von Uis gibt es sehr alte Felsmalereien. Geschätzt werden diese zwischen 2000 und 5000 Jahre vor Christus. Als wir Conrad am Morgen nach dem Alter fragen schätzt er 200 Jahre. Robert erzählt dass unser Haus 250 Jahre alt ist und Conrad's Sohn Corben fragt ganz erstaunt: „Und das steht noch“! Ja hoffentlich, meint Robert.

Wir fahren auf eine recht imposante Berg- und Hügellandschaft zu. Ein Niegel-Nagel-Neuer Campingplatz taucht auf der linken Straßenseite auf – Komplett Leer!

Bevor man zur „White Lady“ darf, müssen wir natürlich Eintritt bezahlen. Wie überall in Namibia kommt erst mal wieder der Papierkram. Eintragen in eine Parkliste! Eigentlich gibt es ein schön gebautes Kassenhäuschen mit Barbereich. Dieses steht leer. Abkassiert werden wir für den Eintritt, beim Picknickbereich der Touristen. Seine Adresse sollte man Eintragen und Robert fragt: „Wollen sie mir den eine Postkarte schicken?!“ Warum nicht!

Eine Stunde hoch laufen,bei brütender Mittagshitze, ist wirklich keine gute Idee, aber jetzt sind wir schon mal da. Ich kämpfe mich mit Hochrotem Kopf, trotz Sonnenhut, mit dünnem Langarmshirt und Tuch eingehüllt wie in eine Burka, bis zu den Wandmalereien. Robert und dem Pärchen aus den Niederlande scheint die Sonne irgendwie gar nichts aus zu machen. Ehrlich gesagt kommt da bei mir schon etwas Neid auf. Das Tal heizt sich durch die Steinhügel recht und linke natürlich wie ein heißer Stein auf. Munteres Geplauder vorne und hecheln hinten. Was tut „Frau“ nicht alles für die Kultur! Mit unserem "Guide" Jürgen, und kein Witz gebürdiger Kölner, haben wir eine tolle und unterhaltsame Begleitung.

Die „White Lady“ stellt sich dann eher als rote Lady dar. Hinterher erfahren wir, dass sich der Name von ihren weißen Haaren ableitet soll. Wie auch immer!

Die Finanzielle Unterstützung für dieses Kulturgut kommt aus Deutschland, deshalb auch der neue Campingplatz und die neuen Gebäude. Mit dem Organisieren und Planen von z.B. kalten Getränken und fließend Wasser klappt es aber nicht. Die Dessart – Elefanten sind daran schuld. Sie reißen immer wieder die Wasserleitungen aus dem Boden. Die „Dropings“ (Elefantenkot) sind aber von letztem Jahr, dieses Jahr ist es zu trocken für die Elefanten. Auf dem einstündigen Weg hoch ist nirgends eine ausgegrabene Leitung zu sehen, da das Gelände eher aus Steinen, als aus Erde besteht. Die einzigen heraus gerissenen Leitungen sind direkt am Toilettenhäuschen am Eingang.

Als wir nach etwa 2 Stunden wieder unten ankommen gibt es nette Geschichten, von der Jungen Dame die den Eintritt kassiert. Zur Vorbereitung auf ihre Arbeit hier wurde ihnen erklärt, dass natürlich wilde Tiere hier Leben – eben die Dessart Elefanten und Löwen. Wenn ein Löwe kommt gibt es in der Schulung den Tipp: laut in die Hände zu klatschen und zu rufen. Wenn das nicht den gewünschten Erfolg hat gibt es „Knallkörper“. Bei diesen sollte man beachten, dass man die Zündschnur lange genug auswickelt und dann erst anzünden – werfen nicht vergessen! Diese Knallkörper befinden sich allerdings „Sicher im Safe“ und Streichhölzer: Haben wir nicht. Ganz schwarzer Humor.

 

"Noch ne Panne"

Als wir zum Auto von Icenia zurück kommen, stellen wir fest, der Reifen hinten rechts ist platt. Och nee! So ganz langsam beschleicht mich echt das Gefühl einer Verschwörung. Ein schöner langer Nagel steckt noch drin. Hilfe naht sofort mit den Niederländern die ihr Auto neben unserem stehen haben. Voll Ausgestattet mit Reifenflickzeug, Kompressor......und guter Laune uns helfen zu können. Unser Guide Jürgen gesellt sich dazu und nach guten 20 Minuten sind wir wieder fahrtüchtig. 

Sonntag 25.03.2018 "Damara-Gottesdienst"

 

Heute stehen wir mal spät auf. Mit Jodi, einem weißen Steinhändler, ist verabredet das er uns heute Mittag mit nach Windhoek nimmt.   Nach dem Frühstück gegen 10.30 Uhr fragt Robert bei Conrad nach, ob sie heute den einen "Normalen" Gottesdienst haben, nachdem sie am Freitag zur "Totenwache" und am Samstag zur Beerdigung gegangen sind. Ja, meint er, wieso habt ihr Lust mit zu gehen? Klar haben wir. Ich wunder mich aber schon ein bisschen, denn auf meine Frage, wann der Gottesdienst anfängt, kommt die Antwort: 09.00 Uhr. OK, jetzt ist es 11.00 Uhr!? Offensichtlich kommt da jeder so, wie er es eben einrichten kann. Inecia entscheidet, dass ich ein Traditionelles Damara Kleid von ihr bekomme.  Irgendwie komme ich mir jetzt schon" in die falsche Haut gesteckt" vor.                            Als wir die Kirche betreten ist es richtig voll. Obwohl wir die einzigen "Weißen" sind beachtet uns niemand so richtig. Mit Conrad und Inecia Brandt sind wir mit einer angesehenen Familie unterwegs, also hat alles seine Richtigkeit. Der erste Gospel wird gesungen.           Wahnsinn welch ein Klang von 5 Frauen und einem Mann. Conrad erklärt mir, dass die Damara Sprache die schönste Sprache für Gospelgesang ist und ich muss ihm recht geben. Meine Tränen kann ich gar nicht zurückhalten, da der Klang einfach durch mich durch rauscht.

Und dann gehören wir irgendwie einfach dazu. Neugierde auf uns gibt es schon, aber die wird erst zwei Stunden später, gegen Ende des Gottesdienstes gestillt. Es stehen noch fünf Taufen an und das Abendmahl (zu dem wir keinen Wein sondern Sherry gereicht bekommen) und dann darf Icenia mit uns zum Altar und erklärt warum wir heute mit dabei sind. Danach sind Stolz und Freude bei den Kirchgängern zu spüren. Wie, "Weiße" wollen ehrlich wissen wie ein Gottesdienst bei den Damara abläuft? 

Der Pfarrer meint es nun besonders gut und predigt noch Leidenschaftlicher und mit mehr Inbrunst als er es sowieso schon getan hat. So viel Körpereinsatz reißt einen dann doch irgendwie mit. Der Gottesdienst dauert so dann nochmal eine halbe Stunde länger. Nach dem Gottesdienst, um 14.00 Uhr, verabschiedet sich man vom Prediger und den Dorfältesten. In dieser Gemeinde sind es fünf Frauen, die mächtig Stolz auf uns wirken, als wir einem gemeinsamen Foto zustimmen. Und plötzlich spüren wir, es ist egal welche Hautfarbe oder Herkunft wir haben.

 

"Steinhändler"

Jodi meldet sich telefonisch direkt nach dem Gottesdienst. Um 15.00 will er uns abholen. Also schnell zu Conrad und Inecia nach Hause, den ohne ordentliches Mittagessen lassen sie uns nicht fahren. Jodi kommt dann nach "Afrikanischer Zeit" natürlich locker eine halbe Stunde später. Wir erfahren dann auch, dass wir heute noch nicht nach Windhoek sondern nach Usakos fahren. Dies liegt auf halber Strecke nach Swakopmund. Jodi's Vater Lori (er sieht echt aus wie "Catweazle") fährt das Auto - barfuß! In Usakos haben sie alte Freunde und da können wir günstig übernachten.

Günstig ja, gewöhnungsbedürftig auch. Das Haus wirkt von außen ganz nett. Innen sieht es aus, als hätte man in den 70igern mal alles renoviert-seitdem aber auch nicht mehr. Eine Ameisenstraße verläuft direkt an unsrem Bett vorbei. Für den Abend und die Nacht gilt: Eure Seite - Unsere Seite!

Am anderen Morgen gibt es um 04.00 einen schnellen Kaffee und außerdem müssen wir noch eine junge Dame abholen - die fährt mit. Aus einer werden dann drei Personen. Eine Mutter mit ihrem vierjährigen Sohn gesellt sich noch dazu. Die kuschelige "Rückbank-Erfahrung" kennen wir ja schon. Weniger gut finden wir den Zustand der Mutter. Sie steigt mit einem Glas "Cola" ein, dass offensichtlich nicht nur braune Brauselimonade enthält. An einer Tankstelle unterwegs gibt es dann noch "Nachschub" in Form von Bier. Sie ist sehr redselig und wir erfahren sie ist auch "Deutsche". Ihre Schwester wohnt noch in Deutschland. Als ich höfflich nachfrage, wo genau bekomme ich ihr Handy in die Hand gedrückt mit den WhatsApp Nachrichten ihrer Schwester. Ihr fällt gerade nicht ein wo und ich solle doch selber mal nachlesen. Einige Worte stechen mir sofort ins Auge und ich lese nicht weiter. 

Wir setzten Mutter und Sohn an einer Tankstelle um 07.00 Uhr 60 Km vor Windhoek ab. Sie steht verloren, mit einer Flasche Bier in der Hand, an der Wand und ihr Sohn sitzt mit einem pinkfarbenen Luftballon neben ihr. Wohlwissend was mit seiner Mutter los ist!

Montag 26.03.2018 "B.o.C." = "Best of cockroach"  (@ Fitchen Street 57, WINDHOEK)

 

Wir kommen kurz nach halb acht in Windhoek an unserem Appartement an. Sieht alles sehr nett und ordentlich aus. Da lässt sich's gut bis Donnerstag aushalten. Zum Osterwochenende müssen wir Hanna wieder abholen und zurück nach Uis fahren.                                        Heute geht es abermals auf "Shoppingtour". Für die Unimog Reparatur müssen wir  "Kleinteile" besorgen außerdem sollten die Ersatzteile aus Deutschland auch zum Abholen da sein.

Als wir gegen 19.00 wieder in unserem Appartement ankommen, haben wir ein paar Bewohner mehr. In der Spüle habe ich den "Stöpsel" (=Stopfen für Nichtschwaben) heraus genommen und nicht wieder eingesetzt. Ich bin wirklich nicht pingelig, aber was sich da auf der Arbeitsplatte tummelt! Wir informieren die Besitzerin und Hilfe kommt in Form von Spray. Der Mitarbeiter erzählt mir auch, er hätte heute schon mal gesprüht. Er macht seine Arbeit gründlich und fegt alles auf. Das das Giftspray nach Veilchen duftet macht es nicht wirklich besser.     Zum Abendessen setzen wir uns wohl besser auf die Terrasse vor dem Zimmer. 

Als wir das Zimmer wieder betreten wunder ich mich auch nicht mehr das er uns das Spray da gelassen hat. Die "Feindliche Übernahme" hat begonnen. Fast erwarte ich dass mich eine der Viecher anquatscht: "Give me Dope Marita..."

Ok, noch eine schlaflose Nacht und mein Asthma meldet sich auch. Hätten wir schon das Mietauto würde ich dort schlafen. Dies bekommen wir aber leider erst morgen.

Nachtrag:  Hanna's Kommentar zu den Kakerlaken, "Alles Schwarzarbeiter"!

Dienstag 27.03.2018

 

Wir packen zusammen und Robert holt unseren Mietwagen ab. Nach der Invasion gestern Nacht, gleicht der Raum einem Schlachtfeld – kein Ort an dem man länger bleiben will.

In Windhoek hält uns für heute eigentlich nur Hanna. Wir haben für den Abend einen Kinobesuch geplant. Danach fahren wir nach Okahandija 80 Kilometer von Windhoek entfernt. Dort gibt es Heiße Ouellen und ein Gästehaus.

Die Ersatzteile aus Deutschland sind wohl auch wie versprochen eingetroffen. Allerdings hat der Zoll keine Eile sie auch Frei zu geben. Robert muss sich in Geduld üben, und das fällt ihm sichtlich schwer. Im schlimmsten Fall verzögert sich die Freigabe um 3-4 Wochen. Conrad unterstützt uns so gut er kann aus Uis.

Hanna hat sich den Film „Black Panter“ ausgesucht. Erst dachte ich: Na ja, ein Superhelden Film ist jetzt nicht so mein Ding. Aber ich war dann doch sehr überrascht und er spielt irgendwie in Afrika. 

Mittwoch 28.03.2018 "Badetag"

 

Badetag in "Groß Bamen" - Thermalbad mit Sauna, Dampfbad und Aussenpool mit schönem Panoramablick. Moderne Architektur.

Wir haben uns das Warten auf Ersatzteile so angenehm wie möglich gemacht :-)

Donnerstag 29.03.2018 „Die Rundreise“

 

Heute im Angebot: „Rundreise mit den Mutschler's“

Okahandja – Windhoek – Swakopmund – Usakos – Gross Barmen – Okahandja – Windhoek – Uis

In 3 Tagen. Zu sehen gibt es 1000 Kilometer Straße mit vielen Belagvarianten.

Die ersten vier Orte schaffen wir wirklich an einem Tag. Geplant war von Swakopmund nach Uis zu fahren. 40 Kilometer vor Swakopmund erreicht uns die Nachricht: Die Teile sind am Samstag in Windhoek verfügbar. OK, Planänderung! Zurück nach Usakos, dann haben wir schon mal die halbe Strecke nach Gross Barmen zu den Heißen Quellen.

Von Windhoek nach Swakopmund gibt es zwei mögliche Strecken zu fahren. Eine befestigte und eine unbefestigte. Natürlich erwischen wir Die? Unbefestigte und das mit einem Toyota Mitauto. Nun Gut, wir sehen es positiv, wir haben wenigstens keinen Stau. Nachdem Robert unseren „ReisKocher“ das dritte mal unsanft über die felsige Straße schleifen lässt, tauschen wir die Plätze. Robert leidet schwer auf dem Beifahrersitz, denn in 4 Sunden müssen wir in Swakopmund sein um die Nachgebauten und Überarbeiteten Teile für den Unimog ab zu holen und die Tankanzeige bewegt sich verdächtig schnell in den roten Bereich. Die felsige Straße lässt meist nur ein Tempo von 60 KM/h zu. Ich tu mein bestes auch mal auf 80 zu kommen. Dann kommt der Bosua Pass und der hat es auf den nächsten 30 Kilometer wirklich in sich. Mit dem Unimog die reine Freude, mit einem „Reiskocher“ eine Herausforderung. Aber ehrlich, so ein bisschen Ralley macht mir richtig Spaß. Ich lese erst hinterher in einem anderen Reiseblog, dass es eigentlich nicht möglich ist diesen Pass mit einem normalen Auto zu befahren. Immer gut wenn "Frau" nicht alles weiß

Von der atemberaubenden und durch den ständigen Regen komplett ergrünten Landschaft bekommen wir beide nicht wirklich etwas mit. Irgendwann in diesem Jahr heißt es wiederkommen, aber dann mit dem „Richtigen“ Fahrzeug.

Als das Gelände flacher wird, könnte ich ja endlich schneller fahren, allerdings haben wir nicht wirklich mehr genug Sprit im Tank. Dann geht es eben mit Tempo 90 durch die Wüste. Mit Sprit für 15 Kilometer (laut Anzeige im Auto) kommen wir an der Tankstelle in Swakopmund an. Zeitlich sind wir auch nur 15 Minuten zu spät.

Entspannung macht sich breit. Als alles erledigt ist gehen wir erst mal Abendessen zu Spar. Die haben fast immer ein kleines Restaurant oder eine „Heiße Theke“ bei dem man richtig gut und sehr günstig Essen kann. Danach fahren wir nochmal 150 Kilometer durch die Nacht bis nach Usikos.

Morgen geht es weiter mit der „Rundreise“.

Karfreitag 30.03.2018 "Es grünt so Grün...." und "Familie Flotter"

 

Es ist schon unglaublich. Seit zwei Wochen regnet es mehr in Namibia, als in den letzten 5 Jahren zusammen genommen. Wir fahren heute auch wieder eine Schotterstraße von Usikos nach Gross Barmen. Es blüht und grünt dort so viel, dass die Straße langsam von den Seiten her zuwächst. Mit vollem Tank und ohne Zeitdruck genießen wir die Landschaft und halten auch mal an, als eine kleine Schildkröte unseren Weg kreuzt. 

Dann kommen wir halt etwas später zu den Heißen Quellen!

Unsere Befürchtung, dass sich zum Osterwochenende dort viele Menschen tummeln, bestätigt sich nicht. Auf dem weitläufigen Gelände verteilen sich die Handvoll Besucher gut. 

Wir entspannen und genießen und treffen zufällig auch noch den Cousin von Conrad unserem Mechaniker.                                                                In Afrika ist die Welt dann doch irgendwie kleiner!

Wir sind gerade im Außenpool als die afrikanisch, burische Version der "Familie Flotter" eintrifft. Zuerst stechen einem von den 13 Menschen die fünf, sehr rundlichen, in wagemutige und sehr farbenfrohe Badekleidung gehüllte Frauen ins Auge. Kurz überlege ich, wo ist die Kamera und dann, sind die wirklich echt?. Nach der Lautstärke zu urteilen leider ja. OK, es gibt ja noch einen Innenbereich. Den genießen wir gerade mal 10 Minuten in Ruhe. Dann hat auch die Familie "Flotter" entdeckt, dass die letzte Türe ganz hinten zum Innenbereich offen ist, nachdem an den anderen sechs Türen erfolglos gerüttelt wurde, von jedem! Jetzt dröhnen 13 Stimmen in die Gewölbte Decke und der Schall verteilt diese in dreifacher Lautstärke. Offensichtlich klappt die Verständigung innerhalb der Familie mit Körpersprache sehr gut, denn anders kann ich es mir nicht erklären. Hanna direkt neben mir auf der Liege verstehe ich nämlich nicht mehr.

Samstag 31.03.2018 „Hurra die Teile sind da – aber eines fehlt!“

 

Im Guesthouse Nina in Okahandja kommen wir gestern Nacht noch unter. In dem kleinen Hof stehen schon 5 Autos. Unseres quetschen wir noch gerade so dahinter. Wir bekommen das letzte Zimmer mit Zustellbett für Hanna. Bevor wir unser Gepäck holen können muss natürlich das allererste Auto raus aus dem Hof. Ein „fröhliches“ raus und rein chauffieren beginnt. Irgendwann haben dann alle geklärt wer, wann, wie früh raus muss. Als wir unser Zimmer beziehen, fällt uns ein blauer Kasten direkt an unserem Zimmereingang auf. Klack, klack, klack............ein metallisch klingendes nerviges Geräusch. Nun gut dies wird ja nicht die ganze Nacht klackern. Tut es aber! Bis 04.00 Uhr morgens, dann fällt bei uns der Strom aus. Super jetzt kann auch ich im Klappbett schlafen! Am Morgen bekommen wir auch heraus für was dieser Kasten genau ist. Er versorgt die Stromzufuhr für den Sicherheitszaun.

Bevor wir nach Windhoek losfahren, bekommen wir Nachricht, dass das Paket in der Schule abgegeben wurde. Super!

„Umambi“ wir kommen. Inecia hat uns gebeten direkt zu ihnen nach Hause in Uis zu kommen. Wir werden von allen sehr herzlich begrüßt und dies tut nach so viel Fahrerei einfach gut. Von den Jungs kommt auch gleich die Frage, ob wir wieder „Nuddels“ = „Käsespätzle“ machen können. Klar doch!

Wir dürfen uns bei Conrad und seiner Familie wieder wie zu Hause fühlen und dies tun wir nun auch richtig.

 

Das fehlende Teil“

Robert's Augen leuchten, als er endlich das Paket auspacken kann und an seiner Liste prüft ob alles da ist. Morgen können Conrad und er endlich anfangen den „Dicken“ wieder flott zu machen.

Da fehlt was! Wir untersuchen nochmals die Kiste aber unter den grünen Verpackungschips taucht kein weiteres Teil auf. Wir prüfen die Bestellung und tatsächlich wir haben eines Vergessen. „Lagereinheit Kupplungsausrückung“ Och ne!

Nun, am Dienstag müssen wir zurück nach Windhoek, da Hanna dann wieder Schule hat.

Es ist wie es ist. Ärgern nutzt nichts..... Wir freuen uns jetzt auf ein tolles Abendessen von Inecia und auf den Ostergottesdienst morgen, auch wenn dieser um 06.00 Uhr früh beginnt.