Montag 01.10.2018 „Leergeräumt“

 

Endlich!

Wir können loslegen zumindest mit Ausräumen. Die Kabinenplanung haben wir ja noch mal Komplett umgeworfen, da Ossewa schon eine gute feste Kabine hat. Es war nur die Frage:“ Sollen wir den Unimog für Zwei oder Vier ausbauen?“ Wir haben uns für ein zweier Konzept entschieden obwohl Innen noch zwei Gurte zusätzlich angebracht sind. Nur die bestehende Kabine lässt kein Viererkonzept zu – ist einfach zu Klein!

Erst mal muss wirklich alles raus.

Danach beginnt der „Rück- und Neuaufbau. Es kommt rein: Neuer Gummiboden (Wenn wir eins gelernt haben in Afrika: “Nie Teppichboden reinlegen – ist einfach viel zu Staubig!“), Die Sitzgelegenheit/Bett muss verbreitert werden, Küchenzeile Innen, nähen Küchenboxen, Staufächer unter der Sitzbank, Batterie und Wassertank, kleiner Schrank, Kühl- und Gefrierschrank, neues Zeltdach, Alluverkleidung an den Wänden....und ganz Wichtig: Porta Potti!

Die Materialien haben wir leider noch nicht – also müssen wir demnächst wieder einen Einkaufstag einlegen!!!

 

Seitenlage“

Im ersten Augenblick hat man den Eindruck, er hätte sich nur mal Kurz auf die Seite gelegt – weil er Müde ist! Ist natürlich Unsinn! Der Erdbeerbauer hat seinen Unimog in einem ungünstigen Winkel über einen Hügel fahren wollen – der Unimog wollte dies aber nicht und hat sich dann im Zeitlupentempo erst mal auf die Seite gelegt. Ferdi, Etienne und Robert kommen und leisten „Erste Hilfe“. 

Dienstag 02.10.2018 „Nachtschicht“

 

Wir brauchen Werbematerial! Für die Vortragsreisen nächstes Jahr zu den Outdoor- und Unimogtreffen. Ferdi hätte jemanden, der unser Logo auf Leder Pressen könnte. Das könnte man dann überall drauf nähen. Wir finden die Idee gut und fahren bei der jungen Dame vorbei. Sie hat eigentlich eine klein Ledermanufaktur, in der sie überwiegend Taschen in Handarbeit herstellt. Weit kommen wir heute nicht, denn wir müssen unser Logo noch mal überarbeiten. Ich habe dies eigentlich nur schnell mal Aufgemalt und so sieht es halt auch aus. Ok – heute steht eine Nachtschicht an – bis Donnerstag muss es fertig sein.

Mittwoch 03.10.2018 „Zeltnägel“

 

Nicht so einfach die Firma zu finden! Sie versteckt sich in einem Gebäudekomplex, indem der größte Teil zum Verkauf ausgeschrieben ist. Aus diesem Grund fahren wir auch erst mal vorbei – mehrmals! Mit „Ossewa“ kommen wir hier nicht weiter, also parken und das ganze mal zu Fuß erkunden. Die ganze Manufaktur ist nicht größer als Roberts Werkstatt. Die Zeltnägel werden außerhalb produziert und hier verpackt. „Nur“ die Zelte und Pavillons werden hier genäht. Auf engsten Raum stehen vier Industrienähmaschinen und ein Schneidetisch und das Funktioniert – mit drei Angestellten, Senior- und Juniorchef.

Gemütlich so eine kleine Werkstatt – wir bleiben drei Stunden. Danach sind wir Abends zum Geschäftsessen eingeladen und haben die besten Adressen für Canvasstoffe und Reißverschlüsse.

In Südafrika ist es üblich, dass man zum „beschnuppern“ erst zu einem Geschäftsessen in ein Restaurant eingeladen wird. Wenn man dabei feststellt, dass man auf einer Wellenlänge liegt, bzw. man sich sympathisch findet, wird man nach Hause zum Braai eingeladen. Wir haben die gleiche Wellenlänge und finden uns sehr sympathisch, Ergo: wir werden zum Braai eingeladen!

Donnerstag 04.10.2018 „Leder“

 

Heute wagen wir den zweiten Anlauf mit überarbeitetem Logo.

Die Überraschung als wir ankommen – Mariska hat das Logo mal gewaschen und festgestellt: Prägen ist keine gute Idee! Denn das geprägte Logo verschwindet beim Waschen. Ok, dann bleibt nur das Lasern und das kann halt nochmal länger dauern. Mariska kann dies nicht selbst machen. Eigentlich brauchen wir nur für die Kleidung welche die sich nicht auswaschen – wir bestellen 20 gelaserte und den Rest geprägt.

Freitag 05.10.2018 „Afrikan Flower“

 

Man findet sie in allen erdenklichen Farben, in ebenso vielen Größen und Formen. Sie “Wachsen“ an Büschen und Bäumen, aber überwiegend an Zäunen. Man kann sie meist nur rechts und links der Straßen finden und dort, wo Menschen in der Nähe wohnen.

und, so schön sie auch manchmal aussehen – in Afrika sind sie ein großes Problem, außer in Botswana! Natürlich handelt es dabei nicht um echte Blumen – damit sind die Plastiktüten gemeint die der Wind in die Zäune, Büsche und Bäume weht. 

Samstag 06.10.2018 „Bestäubt“

 

Ich habe Papier! Eine große Rolle für mich alleine – also fast! An sich ist dieses Papier für die Abdeckung von Lackierarbeiten gedacht, aber es eignet sich wirklich wunderbar für Schnittmuster. Um Ferdi nicht die „ganze“ Rolle zu enteignen, habe ich eben nun meine eigene – mein Mann denkt mit!

Nun fabriziere ich gerade ein Schnittmuster, nach dem anderen. Allerdings bei dem Wind der hier herrscht eine echte Herausforderung. Durch den Staub der hier aufgewirbelt wird, werden ich und meine Nähmaschine regelrecht „Bestäubt“! Auf Dauer muss wohl eine andere Lösung her!

 

Schaulaufen“

Er kommt uns entgegen, ähm....gestöckelt! Und er macht es richtig gut. Kein wackeln oder gar stolpern, der Mann kann das! Sein Aufzug erinnert schon ein bisschen an den Film „The Birdcage“, aber alle Achtung er erträgt es mit einer gewissen Haltung. Ein Schild verrät: dieses „Schaulaufen“ macht er nicht ganz freiwillig. Die Ideengeber laufen kichernd hinter ihm her – mit Abstand. Junggesellenabschiede, da gibt es offensichtlich keine kulturellen Unterschiede!

Sonntag 07.10.2018 „ Jakaranda - Duftbäume “

 

Lila – es gibt ja Menschen die zählen sie zu ihren Lieblingsfarben – ich nicht! Aber dieses mal macht es wohl die Fülle an dieser Farbe und ganz besonders der betörende Duft. Seit guten zwei Wochen blüht und grünt es hier in Afrika um die Wette. Das absolute Highlight aber sind die „Jakaranda Bäume“ mit ihren tausenden von lila Blüten. Und dieser Duft! Man wird regelrecht eingeduftet mit Jasminduft – eben „Duftbäume“. Diese Bäume wachsen ausschließlich in der Gegend von Johannesburg und Pretoria. 

Montag 08.10.2018 „Arbeitsplatzbestimmung!“

 

Jeder bekommt das, was er verdient oder so ähnlich! Eine sitzende Tätigkeit haben wir auf alle Fälle beide heute: Robert beim Schweißen und Flexen und ich an der Nähmaschine. Die Sonne bestimmt meinen Arbeitsplatz! Verbrennungen sind nicht ausgeschlossen, wenn ich meinen Tisch und das Winkeleisen nicht alle viertel Stunde weiter in den Schatten schiebe. 

Dienstag 09.10.2018 „Flexible Arbeitszeiten“

 

Robert steht jeden Morgen zwischen fünf und sechs Uhr auf. Ich lobe mir da die Auszeit, denn somit habe ich „Flexible Arbeitszeiten“. Erst mal in Ruhe Frühstücken und dann geht es so gegen 8.30 – 9.00 Uhr los mit der „Arbeit“. Das blöde ist allerdings, Samstag und Sonntag nehmen wir uns nicht wirklich Frei!

Mittwoch 10.10.2018 „Container“

 

Nach einem Gewittersturm am Wochenende ist klar – wir brauchen einen geschlossenen Raum für die Näharbeiten und ein Büro. Wir wollen einen Container – in Afrika die schnellste und einfachste Möglichkeit an „Wohnraum“ zu kommen. Riana macht sich gleich dran und sucht im Internet nach etwas passendem. Sie wird auch fündig und zeigt uns einen, der schon Ausgebaut ist. Ok, dass sieht gut aus und wir bestellen ihn – in einer Woche soll er geliefert werden! Die Woche wird länger als wir ahnen.....

Donnerstag 11.10.2018 „Trennung“

 

Wir trennen Uns! - von unserem sehr staubigen Teppichboden in unserem „Dicken“! Wir haben etwas viel pflegeleichteres gefunden – Gummiboden. In diesem ultimative Stoffladen, der irgendwie alles zu haben scheint.

Jetzt nur noch Maas nehmen und rein kleben. Geht relativ einfach – aber er wirft Blasen – och nee..... Nicht aufregen, am nächsten Morgen sind sie weg!

Freitag 12.10.2018 „Farbresistent“

 

Unser „Dicker“ braucht auch ein bisschen Schönheitspflege! Die weißen Holzwände haben doch die letzten Monate sehr gelitten und sehen, na ja, nicht wirklich mehr schön aus. Also kauft Robert mal wieder Farbe – in Afrika! Aus manchen Fehlern lernt man eben nie! Er entscheidet sich für einen Lack – damit wir die Wände einfacher abwischen können. Nach den ersten Walzstrichen ist zu sehen – ähm, eigentlich Nichts! Ich geh mal Fragen, ob er einen Klarlack erwischt hat. Nein, hat er nicht – ist schon die richtige Farbe, aber offensichtlich ist das Weiß sehr „Farbresistent“. Für das Streichen muss ich wohl mehr Zeit einplanen.... und nach dem dritten Mal und vier Stunden….. was soll ich sagen: Die Wand ist Weiß!

 

Männerspielplatz“

Heute macht Ferdi die Werkstatt schon um zwei Uhr zu. „Braai“ ist angesagt. Aber vorher dürfen sich die Männer ein bisschen austoben. Ferdi hat eine Weide neben seiner Werkstatt mit drei Kühen und einem Damm – tja was soll „Frau“ sagen – das Ideale Gelände für Unimog und Bakkie fahren – eben ein Männerspielplatz! Nicht falsch verstehen, die Kühe leben danach noch! Jannie will auch mal gerne Testen was sein Bakki so kann – Jugendlicher Leichtsinn!!! Im Damm ist nicht wirklich viel Wasser und sein Fahrzeug auch kein 4x4, aber das erfährt Robert (er ist der Beifahrer) erst, als sie schon mitten im Wasser stecken bleiben. Mehr Schwung hätte nicht geschadet. Robert versucht noch das Fahrzeug wieder frei zu schaukeln – leider vergeblich. Irgendwann stehen vier Männer hinten auf der Ladefläche und beginnen... – nun dass Lachen kann „Frau“ sich da beim besten Willen nicht mehr verkneifen - ...alle vier zu Hüpfen, während Robert versucht den Karren aus dem Dreck zu fahren. Eine Stunde dauert die Schlammschlacht und dann geben sie auf – einer der 10 Unimog's muss her, zum raus ziehen. 

Samstag 13.10.2018 „Afrikanische Verhältnisse“

 

Wir müssen Raus! Zumindest über das Wochenende muss ich mal etwas anderes sehen außer Werkstattgelände. Eigentlich wollten wir gestern Nachmittag schon fahren – aber wie dies so ist, mit einem Mann der gerne „Werkelt“! Dann kam noch der Braai dazu und schwupps auch noch ein Bierchen und wir haben die Fahrt auf heute Früh gelegt. Da kommen wir dann aber auch nicht wie geplant los, denn „Mann“ hat noch zu tun! Das Ziel Pilanesberg ist zum Glück nicht allzu weit weg – also für Afrikanische Verhältnisse – 200 Kilometer. Die bedeuten mit dem „Dicken“ 4 Stunden Fahrt.

Dort gibt es einen kleinen Nationalpark – na ja, für Afrikanische Verhältnisse eher ein Zoo!

Als wie in diesen Zoo-Park fahren sehen wir erst mal Nichts – außer verbranntes Land. Buschbrände sind für diese Jahreszeit eher ungewöhnlich – wir erfahren hinterher: 60% des Parkes sind vor vier Wochen einem Buschfeuer, dass von außerhalb kam, zum Opfer gefallen. Für so einen kleinen Park eine Katastrophe. Landschaftlich schön ist er trotz der verbrannten Fläche. 

Sonntag 14.10.2018 „Afrika is not for Sissis“

 

Wir besuchen den Cousin eines Freundes, dessen Vater Ausgewandert ist und in Johannesburg eine Firma für Pressenbau aufgebaut hat. Diese Firma hatte 90 Mitarbeiter, nun sind es nur noch 30. Mittlerweile stellen sie keine Pressen mehr her, sondern machen nur noch Wartung für die alten Maschinen. Die Importzölle sind einfach zu hoch und gutes Geld kann man auch mit weniger Angestellten verdienen. Bei Firmen, die von „Weißen“ geleitet werden, ist das Problem der BEE = „Black Econemie Epowerment“! Das bedeuted: Es müssen erst mal 15 „Schwarze“ eingestellt werden, bevor man einen „Weißen“ einstellen kann. Ist ja eigentlich keine schlechte Idee. Allerdings gibt es eben unter den Schwarzen meist nicht die ausgebildeten Facharbeiter die eine Firma dringend bräuchte. So kommt es, dass sich viele Firmen verkleinern – ein Teufelskreis.

Montag 15.10.2018 „Deutsch“

 

Wir können bei Marc übernachten – mal wieder ein richtiges Badezimmer – Luxus!

Dann machen wir uns auf den Weg, die Firma von Marc zu besichtigen. Als die Mitarbeiter den Chef sehen, wird es merklich „still“ in der riesigen Halle – aus gutem Grund. Auch nicht anders als in den meisten Firmen: „Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse“!

Da liegen dann als Stolperfallen Materialien und Werkzeug mitten im Weg, in einer anderen Ecke sammelt einer, als Nebenjob, Altpapier und die Schutzhelme baumeln als Deko an den Maschinen. Jetzt bricht die „deutsche“ Erziehung durch und wirklich jeder bekommt eine Standpauke.

Beim Durchgehen der Halle, entdeckt Robert eine Säge. Ach die könnte er sich ja mal ausleihen – mal Fragen! Allerdings kommt beim Fragen heraus: Die Säge hat der Sohn vor den Augen des Vaters versteckt, den er hat das falsche Material damit geschnitten und damit das Sägeblatt kaputt gemacht.

Dienstag 16.10.2018 „Abstecher“

 

Es fehlt immer irgendwas – also Shoppen! Marie, die älteste Tochter von Ferdi darf uns heute fahren. Nach erledigter „Arbeit“ gönnen wir uns einen kleinen Abstecher nach – Frankreich, genauer gesagt nach Paris. Mit „kleinem“ Eifelturm und einer 2CV .

Freitag 19.10.2018 „Frühaufsteher“

 

Das hätten wir nun gar nicht erwartet – zumindest nicht in Afrika! Wir haben eine andere Firma mit der Containerfrage beauftragt sie kommen – sogar eine Stunde zu früh!!! Um kurz nach acht stehen sie vor dem Tor – eigentlich vor dem Zaun, denn das Tor ist auf der falsche Seite. Dann werden halt kurzerhand zwei Teile aus dem Zaun herausgeschnitten. Vier Arbeiter schaffen es doch tatsächlich, innerhalb einer Stunde, den Container vom Lastwagen runter auf seinen Platz zu stellen. Ganz ohne Kran! Wir sind beeindruckt, jeder Handgriff sitzt. Es wirkt schon ein bisschen wie in einem Ameisenhaufen.

Robert fängt auch gleich an die Fenster und die Türe auszumessen und auszusägen. Zumindest mit der Nähmaschine will ich zum Wochenende einziehen – im „Dicken“ ist es einfach zu eng für die Großen Näharbeiten. 

Montag 22.10.2018 “Fürsorge!?!“

 

Sauer ist gar kein Ausdruck – ich bin Emotional so aufgeladen, als hätte ich in die Steckdose gefasst! Warum? Meinem Apfelbaum wurde seine Baumkrone gestutzt. Ist ja jetzt nicht so unüblich im Herbst! Nachdem unser Nachbar, nach einmal Klingeln niemanden zu Hause an traf, hat er aus „Sicherheitsgründen“ den Baum dann mal selbst gestutzt. Also die Zweige waren eigentlich nicht im Weg , aber unser noch nicht ganz befestigter Gartenzaun ist wohl von einer Seite aus seiner Halterung gerutscht und war für die Kleinkinder der Familie einfach zu gefährlich, da diese den Weg alleine hoch und runter laufen!? Also nicht falsch verstehen: Die andere Seite des Zaunes ist fest verschraubt!!! Wenn sich da keiner dran hängt oder gar als Klettergerüst missbraucht, kann der gar nicht herunterfallen, aber „Fürsorgliche“ Eltern muss „Frau“ da auch verstehen. Ich nehme mir das Recht, es nicht zu verstehen.

Alternativ hätten wir ja auch an besagter Türe mit Klingel einen Briefkasten und der freut sich immer wenn man ihn mit Nachrichten füttert. 

Dienstag 23.10.2018 „Maulwurf?“

 

...und heute kommt es noch Dicker! Auf unserem Wiesengrundstück wühlt sich gerade ein Maulwurf Illegal um den Strommasten herum. Auf der Gemeinde versuchen wir den Grund zu erfahren, aber da kann man uns nicht weiterhelfen. Wir sollen dies doch mit unserem Pächter abklären! - Ähm, welchem Pächter? Da weis die Gemeinde offensichtlich mehr als wir. Das lässt sich ja mit einem Blick ins Grundbuch schnell klären – Denken wir – ist ja schließlich Deutschland! Da der Auftrag aber nicht von der Gemeinde kam, ist man da recht wenig interessiert, die Besitzverhältnisse aufzuklären. 

Mittwoch 24,10.2018 „Verfroren“

 

Der Frühling ist nun eingezogen. Um uns herum Grünt und Blüht es. Wenn man Wochenlang am selben Platz steht, fällt einem das gar nicht so wirklich auf. Jeder Tag ist anders von den Temperaturen, aber dies hatten wir ja schon fast das ganze Jahr durch. Tagsüber sind jetzt schon mal 35c° - 38c° angesagt. – Neu für uns ist:“ Wir frieren bei gerade mal 15c° am Abend! - Ehrlich, da reicht auch die Fleecejacke nicht wirklich mehr – der Heizlüfter muss her. Na ja, sein Gutes hat es – wir können Nachts schlafen! 

Donnerstag 25.10.2018 “Aufgeklärt!?“

 

So heute wurden wir aufgeklärt – oder nicht ganz! Eine Sub-Sub-Sub Firma gräbt sich da auf unserem Wiesengrundstück um den Strommast herum. Offensichtlich war „Mann“, also in dem Falle der „Bauleiter“, nicht in der Lage, die Besitzverhältnisse dort zu klären, wo auch ich als Ahnungslose zuerst nachfragen würde – nämlich auf der Gemeinde. Diese Firma fragt direkt am Wiesengrundstück nach , also wenn „Mann“ da jemanden antrifft!? Wie lange sie darauf warten mussten, ist uns leider nicht bekannt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da der Bautrupp anrückt und erst mal ein paar Tage dort vergnügt Lagert, um auf jemanden zu warten der eventuell mal auf seinem Grundstück vorbeischaut – also in Afrika schon, aber unsere Wiese liegt ja immer noch in Deutschland! Hier ist es im Übrigen durchaus erlaubt, auf dem eigenen Grundstück Schusswaffen einzusetzen, wenn sich da Menschen aufhalten, die man nicht eingeladen hat!!!

Freitag 26.10.2018 „schreiben, schreiben, SCHREIBEN...!“

 

so ruft es mir schon seit Tagen aus dem Blog entgegen. Und ich bekomme sofort ein schlechtes Gewissen. Die ersten Anfragen haben uns schon erreicht, ob alles in Ordnung ist. Ja ist es! Das Problem ist, wir sind nicht mehr unterwegs, also groß am Fahren. Egal, ob ich selber fahre oder gefahren werde: Auf den Fahrstrecken formuliere ich immer die Texte unserer Geschichten im Kopf zusammen. Da habe ich die besten Ideen und die Fahrzeit verkürzt sich ungemein. 

Sonntag 28.10.2018 „5 Wochen“

 

wollen wir wieder nach Hause!? Na ja! Eigentlich schon, denn zu Hause wartet Hanna und wir müssen ja auch mal wieder Geld in die Kasse bekommen – also Arbeiten. Dies machen wir zwar auch schon hier seit fünf Wochen, aber eben ohne Einnahmen. Uneigentlich würde ich schon nochmal ein halbes Jahr dran hängen. Mittlerweile haben wir , wenn man dies so sagen kann, auch wieder so was wie Alltag. Zwischen fünf und halb acht aufstehen, Frühstücken, Spülen, eventuell Putzen (kann „Frau“ hier eigentlich jeden Tag machen, den kaum geht ein Wind, hat sich die Mühe vom Vortag aus dem „Staub“ gemacht!) und dann arbeitet jeder an seinem Platz – Robert rund um Ossewa und ich an der Nähmaschine. 

Montag 29.10.2018 „Glänzend“

 

Ossewa erstrahlt – also die Wandverkleidung aus Aluminium. Robert hat alle vier Seiten befestigt und die Schutzfolie abgezogen. Kurz kam bei Ihm noch mal die Überlegung die Wände so zu lassen, aber wir hatten uns auf Weiß geeinigt – sonst hat man immer das Gefühl in einem ….. zu sitzen. 

Dienstag 30.10.2018 „Landreform!“

 

Die gibt es in Süd Afrika auch schon seit gut zehn Jahren – eigentlich! Diese wurde aber bisher mal mehr mal weniger intensiv betrieben. Die Landreform beinhaltet, dass den weißen Farmen ihre Farm und das dazugehörige Land abgekauft wird um es den „Ursprünglichen“ schwarzen Bewohnern des jeweiligen Landstriches zurück zu geben. Das bedeutet: Eine gute funktionierende Farm (Kühe, Mangos, Bananen ect.) wird in mehrere Kleinstfarmen aufgeteilt und erwirtschaftet innerhalb eines Jahres nichts mehr. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen, aber die sind eher nicht die Regel!

Da die Regierung aber mittlerweile kein Geld mehr hat, wird nun an einem Gesetz gebastelt die Farmen enteignen zu können. Nächstes Jahr stehen Wahlen an, da muss „Mann“ seine Wähler bei Laune halten. Weitsichtig scheint diese Art von Reform nicht zu sein, denn die „Schwarzen“ Kleinfarmbesitzer müssen keine Steuern zahlen – die zahlen nur die Großen. Wenn es jetzt aber nach und nach immer mehr Menschen gibt, die keine Steuern zahlen müssen, fehlen ja die Einnahmen und dann.....

Am Anfang unserer Auszeit stand der Rand noch recht gut mit 1 Euro zu 14 Rand. Jetzt schwankt er schon seit ein paar Wochen zwischen 1 zu 16,6-17,4. Unsere Freunde (egal welcher Hautfarbe) sehen denn Rand für nächstes Jahr sogar 1 zu 20. Auch diese Entwicklung kann einer Regierung nicht verborgen bleiben, aber wir haben gelernt, dass es zwischen den Hautfarben unterschiedliche Denkmuster gibt.

Das hat jetzt nichts mit Rassismus zu tun – es ist einfach so, dass der „einfache“ Afrikaner selten für die Zukunft plant. Er lebt im Heute. Da passieren dann solche Kuriositäten, dass ein neuer Farmbesitzer die Bananenstauden fällt, um sie als Brennholz zu verkaufen – Oder das das Farmhaus abgedeckt wird, damit man seine Blechhütten neben an bauen kann. Dies alles ist wirklich schon passiert. Da frage ich mich schon, warum man da nicht ins Nachbarland Zimbabwe schaut. Die Bevölkerung dort wünscht sich nichts mehr, als die Guten Zeiten in den 80igern zurück.

Mittwoch 31.10.2018 „Jagdtrieb“

 

Mein Denkvermögen hat sich wohl heute kurz nach dem Aufstehen wieder Schlafen gelegt! An sich wollte ich heute die Zeltplane für Ossewa nähen – habe auch angefangen, aber..... war halt Nix – so ohne Nachdenken! Kein Wunder, ich war bis heute Morgen um Halb vier auf der Jagd – Moskitojagd! Ich bin da schon recht effizient. Nur die Mistviecher haben ihre Invasion dieses Mal geschickt geplant. Strategisch aufgeteilt in vierer Gruppen – immer wenn ich mir sicher war: „Jetzt habe ich endlich Alle“, kam die nächste Kamikaze Gruppe angeflogen. Mich stechen sie ja nicht mal, also warum dieser Aufwand? Was tut „Frau“ nicht alles für den Mann ; ) und dieses sssssssss weckt die Jägerin in Mir!