Samstag 01.09.2018 „Bin mit der Gesamtsituation unzufrieden!“

 

Früh geht es los – um sieben ist alles gepackt – schweren Herzens! Zum Glück Wissen wir da noch nicht, dass wir gar nicht weit kommen. Hahaha... !?!

Die Sonne schiebt sich orangerot durch die Wolken. Durch den Morgendunst sieht es aus als würde es Goldstaub regnen. Wunderschön – so fängt der Tag doch gut an. Wir rütteln die Schotterstraße entlang. Kurz vor Omaruru (Wir sind seit fast zwei Stunden unterwegs) meint Hanna: „Hier stinkt es!“ Ich tippe auf das ausgelaufene Petrolium im Fußraum. Als wir zur Frühstückspause beim Spar anhalten, sehen wir, es ist nicht das Petrolium. Das rechte Vorderrad glänzt merkwürdig und stinkt mächtig nach Diesel. Die Einspritzleitung hat es zerlegt. Klasse, warum den jetzt schon wieder einen Schaden, im Nirgendwo, denn man heute am Samstag bestimmt nicht repariert bekommt. Wir klappern erst mal alle Möglichkeiten ab – Ok, kein Werkstattbetrieb ist heute offen. Aber einer kennt einen, da sollen wir einfach vor dem Haus parken – irgendwann wird der ja nach Hause kommen.

Robert geht auf die Suche in der Hoffnung, einen zu finden bei dem er wenigstens die Schraubenöffnung zu schweißen kann. Währenddessen gehen Hanna und ich zu einer kleinen Schreinerei gegenüber. Man spricht „Deutsch“ - schöne Möbel, Klasse verarbeitet und aus tollem Holz. Natürlich finde ich auch in einem solchen Laden etwas zu kaufen – aber leider kann ich keinen Stuhl mitnehmen – zu Groß!

Die Besitzer bekommen unser Dilemma mit dem Unimog mit und rufen erst mal alle Möglichen Mechaniker nacheinander an – aber Klar es ist Samstag, auch telefonisch ist da keiner erreichbar. Obwohl einer – Super. Der Kommt auch und meint, fahren würde er mit diesem Schaden nicht mehr, sonst geht der Motor womöglich auch noch kaputt. Eine Mitfahrgelegenheit nach Windhoek könnte er auch anbieten, sein Bruder müsste dahin und hätte wohl noch Platz. Platz ja, aber nur noch für zwei! Einer sollte hier bleiben – ähm Robert, das geht nicht! Unsere Tochter möchte morgen beide Elternteile mit am Flughafen haben! Es ist eh schon schwer genug für uns Beide! Nun gut, Ronja die Besitzerin der Schreinerei ist auch noch Reiseleiterin – irgend wenn wird sie schon bei kriegen der uns alle drei mit nehmen kann. Und sie schafft es tatsächlich. Markus fährt seinen Sohn Gerald ins Internat, da können wir mit. Bevor wir fahren, bekommen wir für Sonntag noch eine Einladung doch bei Ronja und ihrer Familie zu übernachten. Das machen wir doch gerne – aber jetzt erst mal los nach Windhoek. Mietwagen und Unterkunft für die Nacht haben wir jetzt auch – kann ja nichts mehr schief gehen.

 

Rallye Fahrt“

Olala... Der fährt aber zügig! Auf der Schotterstraße mit 140 km/h. Markus fährt diese Strecke bestimmt nicht zum ersten mal – Hoffe ich. Mir wird Übel – das Auto schlingert mit dem Heck wie ein Schwanzwedelnder Hund. Augen zu und durch – würde gehen aber Gerald neben mir sucht das Gespräch. Mir wäre als sieben Jähriger auch langweilig auf der Rückbank mit zwei Unbekannten. Na gut, vielleicht wird er ja irgendwann mal müde – wird er nicht! Außerdem hat er eine menge Fragen und noch mehr zu Erzählen. Ich Atme währenddessen mit offenem Mund – vielleicht hilft es ja. Zum Glück habe ich heute noch nichts gegessen, sonst könnte ich für nichts garantieren. Die zwei Stunden zum Flughafen (nur dort bekommen wir am Samstag einen Mietwagen) ziehen sehr rasant an uns vorbei. Etwas zittrig steigen wir am Flughafen aus – also Hanna und Ich – Robert fand es toll – der hat ja auch vorne gesessen.

 

Jetzt haben wir uns echt ein leckeres Essen verdient. Robert schlägt Joe's Bierbar vor. Eine Kneipe, in der man laut Reiseführer unbedingt gewesen sein muss. Wir fahren vor und vorbei... Der Lärm eines Festzeltes wabert durch die Straße und es sind ganze Völkerwanderungen rundherum unterwegs. Wir haben keine Lust auf Volksfest und so viele Menschen, also weiter zum Urbancamp – da ist es viel ruhiger und das Essen günstig, gut und reichlich.

Sonntag 02.09.2018 „Ersatzteilwunder“

 

Ha, als wir Frank von MB Truck - Spares erreichen, hat der doch tatsächlich ein Ersatzteil auf Lager – wir könnten es sogar heute noch abholen. So was gibt es nun wahrlich nicht in Deutschland!

Aber erst mal bringen wir Hanna zum Flughafen. Wie sich während der morgendlichen Fahrt herausstellt, auch noch zu früh. Tatsächlich haben es die Namibier geschafft, die Zeitumstellung auf Sommerzeit wieder Rückgängig zu machen, innerhalb von vier Monaten. Na wenn das kein Rekord ist! Somit ist aber Roberts Handy nun eine Stunde zu früh dran, da er es auf Manuell umgestellt hatte.

Bei Hanna läuft dieses Mal alles glatt – außer, das Condor mit nur einer Stunde Verspätung gelandet ist. Der Abflug, mit zwei Stunden Verspätung, lag dann daran, dass sie Probleme hatten die Cateringtrollys an Bord zu bekommen!? Manchmal frage ich mich schon...

Um halb elf holen wir die Ersatzteile und machen uns gleich auf den 230 km langen Rückweg nach Omaruru. Das Einbauen dauert dann bis fünf. Wir schlagen die Einladung von Ronja und ihrer Familie aus und fahren mit zwei Fahrzeugen die 230 km zurück nach Windhoek. Von dort aus ist die Fahrt Morgen nach Remhoogte nicht so weit.

Montag 03.09.2018 „Vetkoek“

 

Nochmal früh raus aus dem Bett – unsere Freunde warten in Namib Grens auf uns, damit wir gemeinsam nach Remhoogte zu Donovan und Loretta fahren können. Dort sind wir zum Lunch verabredet. 

Das mit dem pünktlich sein, könnte knapp werden. Wir sind schon eine Stunde später als geplant hier und wollten eigentlich gleich weiter fahren. Klappt nicht! Bis alle gepackt und sortiert sind, dauert es halt seine Zeit. 

Eine Stunde vor dem Lunch erreichen wir Remhoogte. Dann Essen wir halt erst und gehen hinterher zur Quelle. Auf unseren Wunsch hin, bereitet Loretta heute ein Typisches Namibisches Gericht zu - „Vetkoek“! 

Eine Art „Berliner“, den man aufschneidet. Das hohle innere wird mit gebratenem Hackfleisch, Tomaten und Zwiebelringen gefüllt und wieder zugeklappt. So lecker. Viel kann man davon nicht essen, aber man versucht es trotzdem. Ich schaffe gerade mal drei – Simon neun! 

Jetzt müssen wir uns bewegen! Auf geht es zur Quelle. Dieser Ort begeistert mich immer wieder aufs neue. So schön Mystisch. 

Danach wartet Loretta schon mit Kaffee, Tee und Muffins auf uns. Oh je, ich kann nicht schon wieder etwas essen – aber die Muffins sehen so lecker aus – einer wird schon gehen.

 

Der Zauber von Remhoogte“ 

Ich lasse die Szenerie auf mich wirken. Elf Menschen sitzen hier auf der Terrasse. Jeder ist in einem Gespräch vertieft. Ein unaufgeregtes Gemurmel macht sich breit und über dem ganzen liegt eine friedliche Stimmung – so besonders und wunderbar!

 Dienstag 04.09.2018 „Warten...!“

  

Geplant war: Im Laufe des späten Vormittags kommen beide Familien nach Windhoek. Wir besorgen noch restliche Urlaubsmitbringsel und lassen den Tag gemeinsam gemütlich ausklingen. Planung ist das halbe Leben – meint der Deutsche – funktioniert in Afrika nur leider überhaupt nicht! Wir Warten... am Spätvormittag passiert mal nichts. Am Mittag kommen Magda und Wouter, Bekannte aus Südafrika, im Camp an. Wir Warten weiter... 

auch am Mittag passiert nichts. Kurz nach halb fünf am Nachmittag, kommt Günther auf den Zeltplatz gerauscht – in 20 Minuten muss er das Auto angeben. Kerstin hat es am Magen erwischt, so konnten sie nicht wirklich früh los fahren.

 Mittwoch 05.09.2018 „Schlafentzug!“

 

 Keine wirklich gut Uhrzeit. Mit nur drei Stunden Schlaf fühle ich mich, wie von der Dampfwalze überrollt. Hilft ja alles nichts, wir müssen los. Unsere Freunde abholen und zum Flughafen fahren. Da der Polo zu klein für fünf Leute und vier Koffer ist, muss der Unimog als „Gepäcktrolly“ mit. Die erste Runde auf dem Flughafen fahren wir, um Freunde und Gepäck abzuladen. Die zweite Runde, um den Unimog zu parken. Die dritte Runde, um den Polo zu tranken und wieder beim Mietservice ab zu geben. Jetzt können wir uns in aller „Ruhe“ verabschieden – denken wir. Irgendwie Platz dieser kleine Flughafen heute aus allen Nähten. Klar ist: Links wird eingecheckt und Rechts kommt man an – in der Mitte ist dann solch ein Geknäule, dass man nicht weiß wer wohin gehört. Nach einiger Sucherei finden wir zumindest mal die eine Familie – aber wo sind die anderen? Auf dem Lokalflughafen! Das muss am Schlafentzug liegen – sie schaffen es zum Glück noch rechtzeitig auf den richtigen Flughafen.

 

Jetzt aber schnell zurück, ein bisschen Schlaf nachholen. Geht nicht... Gähn.... Magda und Wouter warten auf eine Stadtführung - mit uns. Nun gut, Bewegung schadet ja nicht und macht vielleicht ein wenig wacher. Laufen hält wirklich vom Schlafen ab. Gähn... Zurück auf dem Zeltplatz – Mist, den Schlüssel hat Robert, und der ist noch mit Magda „kurz“ Einkaufen. Den blauen Iveco Truck kennen wir doch! Ha – Claudia und Thomas sind wieder da! Gähn... Ne, schlafen geht jetzt auch nicht. Sie sind gerade wieder aus Deutschland gekommen und wir verschwätzen den Nachmittag. Gähn... und kochen wollten wir heute auch noch was. 

Um das ganze Abzukürzen: Bis 23.00 Uhr dauert der „Schlafentzug“, dann können wir endlich... Gähn...! 

 Donnerstag 06.09.2018 „Sollen wir oder doch nicht!?“

  

Ausschlafen – endlich – zumindest für mich! Gerade rechtzeitig um mich von Magda und Wouter zu verabschieden. Wir möchten uns heute auf den Weg Richtung Caprivi Streifen aufmachen. Jetzt gehe ich aber erst mal Duschen – zum richtig wach werden!

Als ich fertig bin, kommen Claudia und Thomas zum Tschüß sagen.

So richtig in die Puschen kommen Robert und ich aber irgendwie nicht. Sollen wir heute wirklich noch so lange fahren? Ach ne! Die 70 Kilometer bis Gross Barmen zu den heißen Quellen reichen eigentlich auch.

Den Spätnachmittag tummeln wir uns in dem tollen heißen Wasser – und das beste: Da wir dort Campen, dürfen wir bis 22.00 Uhr planschen.

Freitag 07.09.2018 „First Lady!“

 

 Um acht Uhr, mit Kaffee bewaffnet, haben wir das ganze Bad für uns alleine! So ein Heißes Bad am Morgen macht mich aber leider nicht wirklich wach. Noch Müder als vorher geht es eine Stunde später wieder zum Unimog. Wir wollen ja schließlich heute noch ein bisschen weiter fahren.

Schnurgerade Straße – langweilig – macht noch mehr Müde. Blaues und Rotes Blinklicht kommt uns im Slalom mit Höchstgeschwindigkeit entgegen. Spinnt der? Dahinter gleich noch einer. Jeder, der auf dieser Straße fährt, wird genötigt auf den nicht vorhandenen Fahrbahnrand auszuweichen. Offensichtlich sitzt in einer der beiden Mercedes Limousinen dahinter, einer der sich für Wichtig hält! Ok, denn „Dicken“ können wir gerne noch ein bisschen breiter machen, indem wir den beiden Polizeiautos auch im Slalom entgegen fahren. Funktioniert! Der erste weicht auf seine Rechte Fahrbahnseite aus und der zweite versucht es dann schon gar nicht mehr, uns in den Straßengraben zu drängen. 

Beim Tanken in Ojiwarango erfahren wir: Da sahs die First Lady drin! Upps! Ich stelle mir gerade den Ehemann unserer Kanzlerin vor, unterwegs mit solch einem Konvoi. Heißt er dann „First Gentleman“?

Samstag 08.09.2018 „Das hatten wir doch gestern erst!“

 

Uns überholt ein Blau-Rot blinkendes Polizeiauto mit Warnblinker. Nicht schon wieder! Er fährt auf den Mittelstreifen – wild wedelt der Fahrer mit den Händen – verstehen wir nicht, was will der und wer lenkt eigentlich sein Auto? Er entschwindet hinter der nächsten Kurve. Ich schaue mal in den Seitenspiegel, könnte ja sein, dass es heute der Präsident persönlich so eilig hat! Aber es ist Nichts zu sehen. Eine Minute später werden wir abermals von einem Blinkenden Polizeiauto überholt. Der fängst seine Slamonfahrt auf unserer Höhe an und dieses Mal wedelt der Beifahrer wild mit Händen und Armen auf die linke Seite zeigend. Ok, der meint wirklich, wir fahren in den Straßengraben – machen wir aber auch heute nicht – Rechts ist ja alles Frei! Dann kommen sie – drei schwarze SUV – auch Blinkend. Dahinter gleich nochmal zwei Polizeiwagen. So wichtig kann die Person in dem schwarzen Wagen aber nicht sein, trotz der vielen Polizeipräsenz. Warum? - Die drei Schwarzen SUV sind von Toyota! 

Sonntag 09.09.2018 „Für eine Nacht“

 

Nunda River Camp ist heute das Ziel. Bis dahin, geht die Straße einfach nur gerade aus – nicht besonders interessant. Wir werden professionell Empfangen – das hatten wir jetzt auch noch nirgendwo. Glück für uns, erst ab morgen ist alles Ausgebucht. Den Stellplatz haben wir gerade ausgesucht, da kommt die Ernüchterung in Form eines Blickes in den Computer. Schade, aber für heute ist wohl auch schon kein Stellplatz mehr frei. Dann nutzen wir, bei Kaffee und Tee, wenigstens für zwei Stunden das Internet. Der andere Zeltplatz ist ja gerade um die Ecke – allerdings auch Teurer.

Das Teurer nicht gleich zu setzten ist mit mehr Luxus, sehen wir, als wir Ankommen. Das Camp wirkt, als sei es gestern erst aus seinem Winterschlaf erwacht. Manches ist erneuert worden und der Rest – na ja man hat ja Zeit! Und Internet – Och, das geht schon länger nicht mehr. Wir bleiben trotzdem – für eine Nacht. 

Montag 10.09.2018 „Klappt doch!“

 

Zu den Popa Falls soll es gehen. Davor fahren wir aber erst zum Nunda River Camp zurück – vielleicht haben sie heute einen Platz frei. Juhuu, klappt doch – eigentlich sehen wir auch keinen Zeltplatz der von gestern noch belegt ist. Entweder sind die alle nur einen Tag geblieben, oder...?

Wie auch immer, wir freuen uns – freies Wlan! Nachdem das Handy von Robert nun völlig seinen Geist auf zu geben scheint und meines „Historische“ sechs Jahre alt ist, können wir wenigstens die nächsten zwei Tage noch Kontakt zu allen halten. Danach geht es für drei – sechs Tage komplett in den Busch vom Caprivi Streifen. Ein neues Handy bekommt Robert erst in Südafrika und ich?! Meinem Handy geht, immer im August, das Schreibprogramm verloren aber ich hänge an meinem alten „Hörknochen“.

 

"Schwarzes Schaf"

Wir treffen hier auf eine 4 Personen Reisegruppe mit Reiseleiter und Koch, in einem offenen Land Cruiser Umbau. Oh je, die Armen – das ist kein Vergnügen morgens um sechs damit zu fahren – sehr erfrischend! Elisabeth fällt uns irgendwie sofort auf. Nicht weil sie augenscheinlich die Älteste der Gruppe ist, sondern ihre Ausstrahlung. Sie interessiert sich sehr für unseren „Dicken“ - also die beiden Männer der Reisegruppe erst auch, aber als Elisabeth zu einem „Hausbesuch“ mitkommt, sackt das Interesse der männlichen Verfolgertruppe schlagartig ab. Das verstehen wir erst mal nicht! Mit Elisabeth macht das Unterhalten wirklich Spaß und ist zu dem noch Interessant.

Am Abend machen wir uns auf, uns zur Gruppe dazu zu gesellen – wir wollen ja niemanden ausschließen! Schon beim hin setzten fällt auf, dass die anderen drei Mitglieder der Reisegruppe dies doch wohl anders Handhaben. Ok, diese Reisegruppe ist wohl eher eine „Notgemeinschaft“ für zwei Wochen Urlaub. Da wir ja schon gleich Kontakt zum „Schwarzen Schaf“ hatten, bekommt nicht einmal mein so Kontaktfreudiger Mann eine nette Unterhaltung hin. Na ja – wir haben gefragt, ob wir dazu kommen können – sie hätten ja auch Nein sagen können – dann eben nur mit Elisabeth – auch gut. 

Dienstag 11.09.2018 „Gefakte Kanufahrt“

 

Um acht geht es los. Gebucht war eine Fahrt mit einem typischen „Einbaum“, Mokoro genannt - heraus kommt die Hinfahrt (gegen den Strom) mit einer schippernden Touristenplattform und die Rückfahrt (mit dem Strom) mit einem Einbaum aus Fieberglas – so hatten wir uns dies nicht gedacht.

Robert macht gestern beim Buchen der „Paddeltour“ noch Scherze, dass er das Boot ja gar nicht gleich kaufen will!

Wir genießen die Tour dann trotzdem. Elisabeth hat uns erzählt, dass man die Popa Falls eben nur vom Wasser aus sehen kann. Eigentlich sehen diese eher aus wie Stromschnellen, sind aber in einer wunderbaren und sehenswerten Landschaft eingebettet. In einer der Stromschnellen liegt ein Mokoro. Zum bedauern von Robert gibt es aber kein rechten Weg um das Kanu aus dem Wasser zu ziehen. Jetzt kommt ihm eine Idee – er könnte doch am Zeltplatz mal nachfragen, ob er bei einem Bootsbauer zu schauen darf um dies zu Hause auch aus zu probieren – Holzstämme hätten wir ja genug!

 

Der Mond ist aufgegangen...“

Etwas, dass wir bisher viel zu selten gemacht haben. Heute Abend nehmen wir uns die Zeit. Die Milchstraße breitet sich wie ein feines Tuch über uns aus. Wir sehen Satelliten vorbeiziehen und vereinzelt „fallen“ Sternschnuppen herunter. Der Mond ist nur eine schmale Sichel. Sein Strahlen reicht aber aus um sein Licht Stimmungsvoll auf der Wasseroberfläche des Okawangos zu brechen. Überrascht sind wir, als wir feststellen, dass die Mondsichel nicht auf, sondern untergeht. 

Mittwoch 12.09.2018 „Verlängerung“

 

Wir gehen in die Verlängerung! Hier ist es einfach zu schön, um „nur“ zwei Tage zu bleiben, also verlängern wir bis Donnerstag.

Um zwei hat Robert doch tatsächlich einen Termin mit einem Bootsbauern. Ein Übersetzer muss natürlich mit – eigentlich nur um zu erfahren aus welchem Holz diese Kanus gebaut werden.

Ok, das mit dem Übersetzer hätte man sich sparen können, denn auch der „Mukoro-Bauer“ kann hier Englisch! Um vier kommt Robert völlig Happy wieder. Es hat sich gelohnt, nun weiß er wie man am besten einen Einbaum (Mukoro) bauen kann. Nur mit dem Holz wird es schwierig. Mopane Holz gibt es bei uns nicht wirklich und vier Meter am Stück – ohne Astlöcher, wenn Möglich. Vielleicht Eiche?! Wird ein Interessantes Projekt!

Donnerstag 13.09.2018 „Abkühlung“

 

Nach einer vier Stunden geradeaus Fahrt, erreichen wir das Mukoro Bush Camp. Das der Campingplatz nun genauso heißt wie der „Einbaum“ ist Zufall – aber ein recht schöner. An sich dachten wir bei Bush Camp an:

  1. Keine Toiletten und Duschen

  2. Busch, also Wildnis

  3. keinen Strom

  4. sowieso mal kein Wasser, egal in welcher Form

  5. wenig bis gar keine Zivilisation

  6. und schon gar kein Internet!

Haben wir aber alles! Am Pool gibt es dann gleich mal die erste Abkühlung. Die brauchen wir dringend – im „Dicken“ hat es satte 42c°! Da ist dann auch egal, dass das Wasser erfrischende – 10c° zu haben scheint – Luft anhalten und rein. Also zumindest Robert – ich ziehe es vor nur die Beine rein zu tauchen – Cool!

Hier bleiben wir zwei Tage – Schön......

 

Richtig Paddeln!“

Endlich!!! Robert darf und ganz alleine! Heni, der Besitzer des Camps hat zwei Mukoros. Tja dann nichts wie los auf Testfahrt. Das Einsteigen klappt schon mal überraschend gut. Ohne „Wasserschaden“ kommt Robert in den Einbaum. Das „Paddeln“ erweist sich als recht schwierig. Ein Mukoro lässt sich nicht so leicht Steuern. Es hat keinen Kiel sondern ist am Boden Flach. Dadurch muss Man(n) beim Stehen oder Sitzen ausbalancieren um nicht ins Wasser zu fallen. Am Ende zieht Robert nun seine Bahnen rauf und runter – immer am Camp vorbei. 

Freitag 14.09.2018 „Viel Lärm um Nichts!“

 

Den Sonnenuntergang genießen wir auf der extra dafür vorgesehenen Terrasse. Stimmungsvoll und verdammt schnell sengt sich der orangerote Feuerball. Dann taucht das erste Geräusch auf! In sekundenschnelle bekommt es Verstärkung und es bricht ein lärmendes Geklapper an. Ehrlich gesagt lärmt es wie eine Gruppe Kastagnetten übender Waldorfschüler – jeder klappert mal seine eigene Stimmung und seinen eigenen Rhythmus! Das war aber nur der Anfang – der „Bell Frog“ kann noch mehr. Sie klappern sich in einen waren Rausch. Meine Schmerzgrenze ist da schon längstens erreicht.

Mit dem „Konzert“ beglücken uns die „Bell Frogs“ dann auch noch bis fünf Uhr Morgens. 

Samstag 15.09.2018 „Ganzkörperschlammbad“

 

Mundumu National Park im Caprivi Streifen in Namibia. Da dachte ich erst mal nicht, dass man dort überhaupt irgendein Tier zu Gesicht bekommt – außer die Quoten Antilope – das Impala! Im Gebüsch steht was – graue Berge – Wow, eine ganze Elefantenfamilie tummelt sich in der Mittagshitze unter einem Baum. Wie eine Wagenburg stehen die Großen um die Kleinen. Allerdings sind diese recht Neugierig und schlüpfen zwischen den großen Beinen immer wieder durch. Irgendwann kommt Bewegung in die Träge Masse und sie machen sich nacheinander auf den Weg Richtung – keine Ahnung – wir fahren da mal hin! Nach einem knappen Kilometer taucht ein Wasserloch auf – also wir denken erst, es ist ein Wasserloch. Wir stehen noch nicht lange, da kommt eine andere Elefantenfamilie aus dem Gebüsch im „Gänsemarsch“ auf die Ansammlung von Wasser zu gesteuert. Als der Kleinste dann mit allen Vieren hinein platscht, sehen wir, es ist eher eine Schlammgrube. Nun beginnt das, was Kinder auch so gerne mal tun würden, währen keine Eltern in der Nähe! Ein Ganzkörperschlammbad ; )

Den Elefanten kann man wirklich ansehen wie Glücklich es sie macht! Also liebe Eltern....!

Eine halbe Stunde suhlen sich alle mit Begeisterung. Als wirklich jeder kleinste Fleck der Elefantenhaut bedeckt ist, brechen sie auf um die nächste Sandgrube aufzusuchen. Da wird sich dann noch gründlich eingepudert und der Sonnen- und Insektenschutz ist fertig.

Sonntag 16.09.2018 „Im Visier!“

 

Wir werden beobachtet! Es hat uns schon eine ganze Weile im Visier, aber als wir dann endlich aus dem Unimog kommen, wird es ernst. Erst sind es nur die Augen, dann die Nasenlöcher und schließlich der ganze Kopf, der aus dem Wasser auftaucht. Das Flusspferd scheint unsere Begeisterung, uns gegenseitig zu Beobachten, nicht zu teilen. Einmal tief Luft holen, abtauchen und auf der anderen Flussseite wieder auftauchen - Demonstrativ den Rücken zu uns gedreht! 

Montag 17.09.2018 „Grenzübertritt“

 

Wenn es doch immer so einfach ginge! Aus Namibia raus, ist ja eigentlich nie ein Problem. Nach Botswana rein eigentlich auch nie. Aber so schnell und reibungslos hatten wir es an noch keinem Grenzübertritt! Ngoma heißt die Grenze. Es kann natürlich auch an der „Hitze“ liegen, dass keiner der Beamten ansatzweise den Eindruck macht zu viel „Arbeiten“ zu wollen. Die beiden Herren, an denen wir die Straßengebühren zahlen wollen, müssen vorher auf jeden Fall erst mal Bilder und Videos ihrer Handys austauschen ; ) Wir sind ja höfliche Menschen und wollen auch nicht drängeln. Etwas peinlich ist es ihnen dann schon, als sie feststellen, dass wir mit dem ausfüllen der Papiere wohl schon länger fertig sind. 

Dienstag 18.09.2018 „Lächeln“

 

Stundenlanges Fahren gerade aus oder in immer gleichbleibender Gegend kann langweilig sein – ist es auch! Wären da nicht immer wieder die Menschen, die uns auf diesen Straßen begegnen. Da unser „Dicker“ schon alleine durch sein Geräusch auffällt, können wir meistens gar nicht unauffällig an den Menschen vorbeifahren. Wir haben es uns angewöhnt zu Winken. Warum? Wir freuen uns einfach in diesen afrikanischen Ländern unterwegs zu sein und dies wollen wir nicht nur für uns behalten. Es ist doch so einfach diesen Menschen ein Lächeln in das Gesicht zu zaubern, einfach durch ein Lächeln und Winken. Ihnen zu zeigen: Schön Dich zu sehen und wir finden es Toll in Deinem Land Reisen zu können.

Mittwoch 19.09.2018 „Gut getarnt!“

 

Drohnenflug – den will Robert heute mal wieder machen – vom Unimog auf Straßenfahrt!. Die Straße bietet sich geradezu dafür an, denn das Gebüsch rechts und links ist überschaubar und keine Bäume sind im Weg. An der kleinen Siedlung sind wir schon ein ganzes Stück vorbeigefahren. Drohne auspacken, einstellen, in den „Dicken“ einsteigen und los geht es – eher sehr gemütlich im 3. Gang. Ich würde ja gerne etwas schneller fahren, aber Robert hat Probleme, die Drohne in die richtige Richtung vor uns her zu steuern. Kurze Zeit später will sie gar nicht mehr. Wir wissen erst nicht warum sie immer an uns vorbei nach hinten fliegen will – Ahh! Die möchte gerne zu ihrem Startpunkt zurück. Dann brechen wir das ganze mal hier ab und versuchen es von „Außen“ noch ein weiteres mal. Das heißt: Robert steht außen mit der Drohne und ich Fahre vorbei – Klappt! Damit Robert jetzt bei dieser Morgenhitze nicht die ganze Strecke vor laufen muss, zuckel ich Gemütlich im 3. Gang Rückwärts. Wir wollen gerade die Drohne verstauen, da taucht aus dem Gebüsch ein in Camouflage gekleideter Militärbediensteter auf. Oh je, haben wir jetzt unerlaubte Aufnahmen von einem Militärstützpunkt? Nein er wollte nur mal Hallo sagen und schauen was die „Weißen“ da so treiben.

 

Handgemalt!“

Vorbei an kleinen Siedlungen geht es jetzt auf der Unimogtauglichen Nebenstraße. Ein Tor taucht auf. Haben wir die Grenze zu Simbabwe aus versehen angefahren? Das wäre aber schon ein sehr, sehr kleiner Grenzposten! Beim näher heran fahren lesen wir: Veterinärkontrolle - im Nirgendwo?! Drei Mann kommen im gemächlichen Schritten auf uns zu. Der mit Uniform reicht Robert ein abgegriffenes Schreibheft. Eingetragen werden muss Name und Art des Autos – das reicht. Wo wir den hin wollen, werden wir gefragt. Pont Drift Grenze! Ok, wir zeichnen euch das mal auf, wohin ihr fahren müsst, nicht dass ihr verloren geht! Jetzt bekommen wir eine schöne Handgemalte „Straßenkarte“ mit genauer Kilometerzahl zwischen den Orten, Ortsnamen und Größe der Ansiedlungen. Mit so einer Karte können wir gar nicht verloren gehen – es gibt aber auch nur die eine Straße!

 

Kusshand“

Eselkarren sind in Botswana auf dem Land überall zu finden. Meist sind es zwei bis drei, die vorne Eingespannt sind. Der Karren, der uns entgegen kommt wirkt aber irgendwie breiter. Olala, sechs Esel ziehen den Karren mit drei Mann. Ich bin Begeistert über den „Eselpower“, Winke den Männern zu und halte meinen Daumen nach oben. Eine „Kusshand“ wird mir zurück geschickt!

 

Donnerstag 20.09.2018 „

….Kommt noch!

Freitag 21.09.2018 „Wurst ist Wichtig!“

 

Von den Besitzern ist keiner mehr da, auf dem Zeltplatz – sind in die Stadt zum Einkaufen. Jetzt wollten wir eigentlich unsere Übernachtung bezahlen – nun gut, dann müssen wir dem einem Mitarbeiter vertrauen, dass er das Geld auch weitergibt.

Los geht’s.... Wir kommen gerade mal einen Kilometer weit. - German Farm Butchery! „Wurst ist Wichtig!“ - sagt mein Mann und wendet den Unimog. Und auf wen treffen wir da? Auf Arno, einem schwäbischen Metzgermeister. Um in den „Verkaufsraum“ (Kühlraum) zu gelangen, muss man durch das „Schlachthäusle“. Augen auf und durch – Frau will ja Wissen, was da so „Verwurstet“ wird - ob mir die Wurst allerdings hinterher noch so gut schmeckt?- schauen wir mal! Jetzt werden wir erst mal in einen „Schwabentratsch“ verwickelt – danach Wissen wir: Er wollte eigentlich nicht so lange hier bleiben, aber jetzt sind es auch schon acht Jahre. Bierschinken, Paprikalyoner, „Saidewürschtle“, Salami, Bockwurst,Fleischkäse und Leberwurst sind im Angebot. Zudem noch alle Arten von Steaks und Thüringer Bratwurst – vom Wild! Tja, jetzt fehlt an sich nur das nötige Bargeld. Ich hätte noch 250 Rand. Muss ich halt mein Taschengeld in Wurstwaren investieren, allerdings wird dies wohl nicht für Roberts Wünsche reichen. Wir bekommen von Arno erst mal Thüringer Wildbratwurst, Kudusteak, Paprikalyoner, Salami und für mich Leberwurst eingepackt. Farmbutter hätte er auch noch im Angebot und packt sie auch gleich obendrauf. 150 Rand will er haben - Nein das geht nicht, das ist viel zu wenig! Da packt er uns auch noch ein riesiges Stück Zebrafleisch dazu. Jetzt sage ich am Besten nichts mehr, sonst kriege ich das Geld wieder zurück.

 

Wurmkur“

Robert hat eine Entzündung am linken Fuß. Ich weiß ja auch nicht was der immer Anstellt. Jetzt trägt er schon die ganze Zeit seine „Sicherheitsschuhe“ mit Stahlkappen und läuft eigentlich gar nicht Barfuß, so wie ich. Nun gut, es ist wie es ist. Die Entzündung schlängelt sich seit fünf Tagen am Fußrücken entlang und juckt verdammt stark. Wir fragen bei Arno nach, ob er nicht einen Mediziner weiß, bei dem wir auf dem Weg vorbei können. Richard Schmidt ist seine Wahl – bei dem ruft er auch gleich an – wir können vorbeikommen.

Jetzt hat sich Robert doch glatt einen Wurm eingefangen – einen Sandwurm – nicht gefährlich, aber schon etwas ekelig! Mit Tabletten und Creme bewaffnet, bekommt der Wurm nun eine „Wurmkur“!

Samstag 22.09.2018 „Gips Kunst!?“

 

Wir wollen ihn uns erst mal anschauen, bevor wir entscheiden, wie lange wir bleiben. Die Einfahrt sieht echt Heroisch aus. Rechts und Links tummeln sich eine Art „Krieger“?! - Offensichtlich hat sich da der Besitzer mit Gipsfiguren ausgetobt. Welche Volksgruppe dies darstellen soll ist uns erst mal Schleierhaft - Afrikanische Krieger sind es nicht, soviel können wir erkennen!

Das Gebäude der Rezeption ist völlig zugewachsen, mit riesigen Palmen und blühendem „Gebüsch“. Der erste der uns beim Betreten empfängt ist ein ausgestopfter Löwe, dem der Zahn der Zeit schon sehr zugesetzt hat – oder die Motten!? Die anderen Tiere an der Wand sehen nicht viel Besser aus. OK – Hier bleiben wir nur eine Nacht, so viel steht schon mal fest. Die Dame an der Rezeption macht einen sympathischen Eindruck und Robert verwickelt sie gleich in ein längeres Gespräch. Ich möchte eigentlich nur ins Bett, da sich meine Migräne, nach einem halben Jahr Abstinenz, nun auch mal wieder in Erinnerung bringen wollte. Nach einer halben Stunde „Schmaltalk“ bitte ich um Erlösung. Wir fahren auf den Zeltplatz. Ha, was uns da erwartet lässt sich nicht so einfach beschreiben. Wir fühlen uns in die 40 Jahre in Deutschland zurück versetzt. Alles, wirklich Alles wirkt überdimensional „Griechisch“!? An jeder Ecke tummeln sich „Griechen“ in allen möglichen Positionen. Sogar die Lampen sind mit griechischen Helmen „BeHütet“. Es wirkt doch sehr befremdlich auf uns. 

Sonntag 23.09.2018 „Minutentakt“

 

Wir sollte es ja mittlerweile gewohnt sein! Aber es überrascht uns doch jedes Mal aufs neue, wie viel Faszination der Unimog auf andere Menschen aus übt. Zum Frühstück taucht schon der erste auf – mit „Irgendwas“ plus Cola in seinem Glas. Uns reicht erst mal Kaffee! Das ist für die nächsten fünf Stunden auch das einzige, dass wir ungestört zu uns nehmen können. Die „Interessenten“ kommen im Minutentakt und Robert gibt natürlich geduldig wie immer Auskunft, über Alter, Verbrauch, Geschwindigkeit, Aufbau und Besonderheiten unseres „Dicken“. Mit Dr. Gilbert Hinze lernen wir eine Beeindruckende Persönlichkeit kennen. Tierarzt in Pension und seit heute neuer Besitzer des „Griechischen Gips Kunst Campingplatzes“. Vier Stunden begleiten wir ihn auf seinem neuen Grundstück. Wir bekommen eine detaillierte Beschreibung Wo, Was, Wie erhalten, abgerissen, wieder aufgebaut werden soll und sind wahrlich Sprachlos über diese Energie und diesen Enthusiasmus, den dieser 75.jährige Mann ausstrahlt. 

Montag 24.09.2018 „Die Hundeflüsterin“

 

Wir übernachten auf einem Campingplatz im Ditholo Nature Reserve. Dieser „Naturpark“ ist eine Gemeinschaft von Farmern, die sich mit ihrem Land zusammen geschlossen haben. Keine schlechte Idee, zu Zeiten der Landreform (= “Landenteignung“) in Südafrika.

Außen herum weiden die Kühe und in der Mitte kann man sich die Big 5 anschauen – mit viel Glück! Wir sehen „nur“ Giraffen – in einem Gebiet, in dem es die Ursprünglich gar nicht gab – denn die Bäume sind viel zu niedrig! Bei jedem Gewitter müssen sie aufpassen nicht vom Blitz getroffen zu werden – ist wirklich so!

Außer uns ist noch eine Gruppe Zeltgäste hier. Am Abend gesellen sie sich zu uns und wir lernen Tammy, Ihre Tochter Erin und deren Freund Tristan kennen. Erin hat ihren Beruflichen Weg von der Erzieherin, über den „Game Ranger“ zur Besitzerin einer Hundepension gemacht. So wie sie ins Schwärmen kommt, wenn sie darüber erzählt, ist es ihre Berufung. Sie ist eine wahre „Hundeflüsterin“.

 

Braai“

Alan und seine Frau Jacki haben wir im April in Swakobmund kennengelernt. Alan war so begeistert von unserem „Dicken“ und will uns mit Tipps und Kontakten für den Vermietservice unterstützen. Darum werden wir kurzerhand zu einem Braai eingeladen, wenn wir im September wieder in Pretoria sind. Er selbst hat ein Reisebüro – eher für die recht „abgehobene“ Gesellschaft.

Wir fallen auf in dieser noblen Wohngegend, denn einen „Lastwagen“ fährt hier keiner, außer die Müllabfuhr. Am Eingangstor kommt uns auch gleich mal ein Porsche entgegen. Wir fahren „hoch erhobenen Hauptes“ an ihm vorbei. 

Dienstag 25.09.2018 „Planung der Ossewa Kabine“

 

Ossewa ist Afrikans und heißt Ochsenwagen. Das war auch das Symbol auf den ersten Unimogs – ein Ochsenkopf!

Seit gestern Abend sind wir wieder in der Unimog Werkstatt unseres Freundes Ferdi. Jetzt können wir auch endlich unseren Neuerwerb genauer unter die Lupe nehmen. Sieht ganz gut aus – von Außen! Innen eigentlich auch, aber das Interieur kann man eher als Jugendherberge auf vier Rädern bezeichnen. Für eine Vermietung ist das zu Spartanisch und mit dem vielen Holz auch zu Dunkel. Die Kabine ist außen noch in einem sehr guten Zustand – für vier Leute aber viel zu klein. Auf geht es an die Planung. Bei 1,84 Breite und 2,89 Länge sollen eine Küche, WC, Staufächer für Kleidung und Vorrat und eigentlich 3-4 Schlafplätze Platz finden. Uneigentlich bekomme ich nur zwei vernünftige Betten hinein. Robert und ich einigen uns darauf, ihn zu einem zweier Unimog auszubauen. 

Mittwoch 26.09.2018 „Schwergewicht!“

 

Meine „Neue“ ist ein wahres Schwergewicht. Sie heißt „Elna 7100“ und wiegt satte 15 Kilo. - eine Industrienähmaschine. Jetzt darf ich nicht nur auf zwei Monate „Reisen“ verzichten, ich darf jetzt auch noch „Arbeiten“ ; ) Mit dieser tollen Maschine werde ich die Inneneinrichtung für Ossewa nähen – also alles was aus Stoff so anfällt. Sitzkissen- Matratzenbezüge, Dachzelt, Organisier und die Canvaskisten für die Küche.

Das ist nicht die einzige Anschaffung, die wir heute tätigen. Auf der Liste stehen noch: ein Waschbecken mit dazu gehörigen Schläuchen und ein Gasgrill und viele, viele Kleinteile.

Donnerstag 27.09.2018 „Stoffvielfalt“

 

Von der Verkäuferin des Nähmaschinen Ladens bekommen wir die Adresse eines Stoffladens. Sie meinte, da müssten wir auch die Canvasstoffe bekommen. Ich bleibe erst mal in der Eingangstüre stehen. „Frau“ weiß gar nicht wohin sie zuerst schauen soll. Ich bin schon beim betreten völlig Überfordert, aber ich weiß jetzt wenigstens was Stoffvielfalt bedeutet. Vor mir breitet sich der Hollandstoffmarkt in dreifacher Größe aus. Ok, eigentlich suchen wir „nur“ nach Canvasstoff, aber bei der Auswahl könnte Frau ja auch noch andere Stoffe... oder doch lieber nicht?! 

Freitag 28.09.2018 „Südafrikanischer Maimarkt“

 

Um fünf Uhr Morgens geht es los. Ferdi hat sich, uns und seinen Freund Stefan recht Spontan auf eine Outdoor Messe in Bela Bela mit unseren drei Unimogs angemeldet. Von dort sind wir eigentlich erst am Montag gekommen. Es werden dort wohl über das ganze Wochenende 20.000 Besucher erwartet – für uns unvorstellbar! Obwohl! - Südafrikaner haben eine ganz eigene Campingkultur.

Das Gelände ist dreimal Größer als der Maimarkt und in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Da gibt es die „Fressmeile“ mit einem kleinen Kunsthandwerkermarkt, die Ausstellungsfläche, auf denen die Händler stehen und einen Fünfziger Jahre Vergnügungspark – also nicht falsch verstehen, die Fahrgeschäfte stammen augenscheinlich alle aus dieser Zeit.

 

Sturmgrillen“

Ferdie hat gerade den Grill richtig zum brennen bekommen, da kündigt sich ein Gewittersturm an. In Deutschland würden jetzt alle hektisch zusammenpacken und sich in ihre Wohnwagen/ Wohnmobile verziehen – nicht in Afrika! „Mann“, besser gesagt Stefan, hat eine Markise mit Sturmerprobten Zeltnägeln. Da wird der Grill erst mal „untergestellt“. Die drei Männer schnappen sich ein Bier und „Kuscheln“ sich drum herum. Da wird erstens die Wurst nicht nass und zweitens versteht „Mann“ sich dann auch besser, denn es stürmt und rumpelt gewaltig. Ich ziehe die „Deutsche“ Variante vor und verkrieche mich erst mal in den Unimog – da ist es definitiv Trockener! Nach einer viertel Stunde ist der Spuk vorbei, die Wurst gut durch, der Maispapp und die Soße fertig. ESSEN!

Samstag 29.09.2018 „Afrikans!“

 

Wir sind wirklich Beeindruckt! Das Warenangebot unterscheidet sich komplett von dem, was wir so von Outdoor Messen kennen. Völlig neu und so ganz anders. Es gibt ein riesiges Angebot an Offroad – Campinganhängern. Campinganhänger bedeutet: Es gibt mehrere Außenklappen, hinter denen die Außenküche und Kühlschrank / Kühltruhe (Ein Südafrikaner reist NIE ohne!) untergebracht ist und drinnen einen Schlafbereich – mal mit mehr, mal mit weniger Komfort.

Viele Ideen schwirren uns danach im Kopf herum und müssen jetzt erst mal sortiert werden! Trotz dieser riesigen Auswahl, sind unsere drei Unimog's ein Magnet. Was nicht zuletzt an Stefan und Ferdi liegt – denn sie haben die ultimativen „Waffen“ einmal für die Männer und einmal für die Frauen! Einen Outdoorbrandyhalter für die Männer und eine Outdoorwaschmaschine für die Frauen – ich habe den Brandy gewählt!

 

Diese Sturmfesten Zeltnägel wollen wir auch! Also gehen wir noch mal los zum „Einkaufen“. Connie Kruger heißt der Tüftler, der sie Erfunden hat. Diese Nägel sind so Genial – sie halten jeden Pavillon und jedes Zelt sogar bei einem Gewittersturm fest am Boden.

Wie kommen mit Connie und seiner Frau ins Gespräch. Diese Zeltnägel sind einfach zu gut, als dass sie nicht auch Weltweit Erfolg hätten. Robert kommt die Idee, sie auch in Deutschland bekannt zu machen. Wir verabreden uns für einen Termin in seiner Werkstatt, für die weitere Planung.

 

Grillen – heute mal ohne Gewittersturm. Im Laufe der nächsten halben Stunde verdreifacht sich unsere Grilltruppe – am Ende sitzen wir zu elft um einen, na ja, Minigrill. Sollen sich jetzt alle auf Englisch Unterhalten? Nein, Robert und Ich entscheiden, es geht bestimmt auch auf „Afrikans“. Also wir können es auch nach 7 Monaten nicht sprechen, aber verstehen, dass geht schon viel besser und den unverstandenen Rest bekommt wir auch schon irgendwie hin. Und wenn ich das Wörtchen „Magisch“ schon so oft in dieser Auszeit geschrieben habe – Dieser Abend beschert uns diese Magie ein weiteres Mal. Wir gehören so selbstverständlich dazu und fühlen uns auch „Sauwohl“. 

 

Sonntag 30.09.2018 „Heimfahrt“

 

 

Kommt Noch.....

ENTSCHULDIGUNG!

So ein Werkstattaufenthalt für mehrere Wochen, da wird man Faul und vergisst die Hälfte. Aber ich bin dabei und werde die nächsten Tage alles zügig einstellen. Seht es positiv - dann gibt es keine "Kurzgeschichten" sondern einen "Roman" zum Lesen. Das Wetter soll ja kühler und nasser werden in Deutschland! ; )